Analysen sehen bei Infineon Potenzial – warum dennoch Vorsicht angebracht ist

Der Halbleiterhersteller Infineon profitiert von einer zunehmenden Integration seiner Mikrocontroller-Architektur Aurix, die sich laut Jefferies immer stärker als Branchenstandard bei Automobilherstellern etabliert. Dieser Trend dürfte Infineon in die Lage versetzen, seine Marktanteile im wichtigen Automotive-Segment weiter auszubauen.

Für die zweite Jahreshälfte bleiben die Aussichten für das Unternehmen unverändert positiv. Jefferies verweist auf die robuste Auftragslage und die anhaltend hohe Nachfrage nach Halbleiterlösungen, die sowohl von der Industrie als auch von der Automobilbranche getrieben wird. Die aktuelle wirtschaftspolitische Lage, insbesondere die Einführung neuer US-Zölle, hat laut Unternehmensangaben bislang keinen spürbaren Einfluss auf die Auftragstrends von Infineon gehabt.

Vor diesem Hintergrund hat das Analysehaus Jefferies seine Kaufempfehlung („Buy“) für die Infineon-Aktie bekräftigt und das Kursziel bei 42 Euro belassen. Die Experten sehen das Unternehmen gut positioniert, um von der Transformation der Automobilindustrie und der fortschreitenden Digitalisierung in der Industrie nachhaltig zu profitieren.

Aktuelle Analyse der Infineon-Aktie

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siehe Grafik

Der Chipkonzern hat im vergangenen Jahr mit einem Minus von rund 11 Prozent klar schwächer abgeschnitten als der DAX, der um etwa 27 Prozent zulegte. Zwischen dem Jahrestief bei 24 Euro und dem Hoch bei 39 Euro zeigte sich eine breite Schwankungsbreite, doch zwischenzeitliche Erholungen konnten nicht gehalten werden. Die Aktie entwickelte sich weitgehend unabhängig vom Gesamtmarkt und blieb auch hinter dem Durchschnitt anderer Halbleiterwerte zurück.

Das Risikoprofil des DAX-Tech-Werts war von hoher Volatilität geprägt: Mit einer durchschnittlichen Tagesschwankung von 2,5 Prozent und einem maximalen Kursrückgang von 37 Prozent lag das Risiko deutlich über dem Indexniveau. Trotz dieser Ausschläge war die Korrelation zum DAX mit 0,05 minimal, das Beta von 0,1 unterstreicht die geringe Indexbindung. Die Kursentwicklung folgte überwiegend unternehmensspezifischen Faktoren und zeigte sich wenig synchron zum Gesamtmarkt.

Über Index-Radar

Die Analysen von Index-Radar der beiden Wirtschaftswissenschaftler Andreas Büchler (Universität Mannheim) und Franz-Georg Wenner (Universität Düsseldorf) erscheinen regelmäßig bei führenden Börsenmedien wie Finanz und Wirtschaft, n-tv, börse ARD, Handelsblatt, und Börse Online.

Für die kommenden vier Wochen wird beim Halbleiterhersteller ein Kursplus von rund 7 Prozent erwartet (Mittelwert), wobei die mögliche Spanne zwischen 30 und 42 Euro liegt. Die Prognose signalisiert eine anhaltend hohe Schwankungsbreite und deutliche Unsicherheiten. Kurzfristig sind sowohl kräftige Aufwärtsbewegungen als auch spürbare Rücksetzer denkbar.

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siehe Grafik

Trading-Idee

Bull WKN UJ6E01 Hebel 6,4
Bear WKN UP613S Hebel 6,5

Das Vorhersagemodell von Index-Radar.de für die kommenden vier Wochen berücksichtigt saisonale Trends aus vergleichbaren Perioden der vergangenen Jahrzehnte, zyklische Muster und die Vorgaben des Aktienklimas Deutschland. Die Schwankungsgrenzen (“Prognose-Ränder”) berechnen wir aus der aktuellen impliziten Volatilität von Calls und Puts, sie basieren somit auf der in Optionsprämien eingepreisten Erwartung der Investoren.