News zum Ukraine-Krieg - Ukraine tötet 50 nordkoreanische Soldaten - Kommandeur: „Sie verstehen nicht, was los ist“

Ukrainischer Angriff in russischer Grenzregion Rostow löst Feuer in Ölraffinerie aus

Donnerstag, 19. Dezember, 07.00 Uhr: Ein ukrainischer Drohnen- und Raketenangriff auf die russische Grenzregion Rostow hat nach Angaben des Regionalgouverneurs ein kurzzeitiges Feuer in einer Ölraffinerie ausgelöst. Das an die Ukraine grenzende Rostow sei „einem massiven Angriff des Feindes ausgesetzt“ gewesen, erklärte der örtliche Gouverneur Juri Sljusar am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. Mehr als drei Dutzend Drohnen und drei Raketen seien eingesetzt und die russischen Luftabwehrdienste in mehreren Städten der Region aktiviert worden.

Es seien zwar „die meisten Luftziele neutralisiert“ worden, aber es sei ein Feuer in einer Ölraffinerie ausgebrochen, fuhr Sljusar fort. Etwa 45 Minuten später teilte der Gouverneur mit, dass das Feuer gelöscht worden sei. Ein Mensch in einem Dorf wurde laut Sljusar von herabfallenden Drohnentrümmern verletzt.

Wagenknecht gibt Irrtum über russischen Angriffskrieg zu

20.53 Uhr: Die Vorsitzende des BSW, Sahra Wagenknecht, gibt im „ZDF heute journal“ zu, dass sie die Lage kurz vor dem russischen Angriffskrieg im Februar 2022 falsch eingeschätzt hat. „Ich habe mich damals auch geirrt. Ich habe gedacht, das ist eine Drohgebärde,“ sagt Wagenknecht im „ZDF heute journal“.

Wagenknecht verweist auf den BND, dessen Einschätzung es damals gewesen sei, über die man im Bundestag informiert worden sei. Außerdem betont Wagenknecht, dass sie damals gewarnt hätte, dass westliche Einflussnahme in der Ukraine die Kriegsgefahr massiv erhöhe.

Daraus schlussfolgert Wagenknecht im „ZDF heute journal“: „Vieles war durchaus vorhersehbar und dieser Krieg hätte sicherlich vermieden werden können, wenn man mehr darauf geachtet hätte, die roten Linien der Russen nicht zu überschreiten.“

Ukraine-Kommandeur entsetzt über nordkoreanische Soldaten: „Sie verstehen nicht, was passiert“

19.13 Uhr: Wie das ukrainische Militär am Dienstag mitteilte, habe man 50 nordkoreanische Soldaten innerhalb von nur drei Tagen in der Region Kursk getötet, weitere 50 verletzt. Dabei zeigen Bilder, wie die Streikräfte aus Nordkorea zu einem leichten Ziel für die Ukraine werden. Denn während die Russen vor den Drohnen Schutz suchen, sollen die nordkoeranischen Soldaten ohne Deckung zu suchen auf diese schießen. Zudem sollen nordkoreanische Soldaten ohne mechanisierte Unterstützung über Felder laufen.

„Die Nordkoreaner laufen über die Felder, und da sind so viele von ihnen. Sie verstehen nicht, was passiert. Ich weiß nicht, ob sie einfach nicht verstehen, was los ist, oder ob die Russen sie absichtlich so ins Feuer schicken", sagt ein ukrainischer Drohnen-Kommandeur gegenüber der „Washington Post“. Laut dem Kommandeur wundere sich selbst die Ukraine über das Verhalten der Nordkoreaner. „Wenn 40 bis 50 Leute über ein Feld rennen, dann ist das ein perfektes Ziel für Artillerie und Drohnenoperateure. Die Russen selbst rennen nie auf diese Weise."

Strack-Zimmermann: Putin bereitet Angriff auf Nato vor

15:34 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin bereitet nach Angaben von Marie-Agnes Strack-Zimmermann einen Angriff auf die Nato vor. „Wir wissen, dass Putin sich vorbereitet darauf, möglicherweise Ende der 20er - wobei so eine Zahl immer gegriffen ist - auch einen Nato-Staat anzugreifen“, sagte die FDP-Verteidigungspolitikerin in Straßburg. Woher sie diese Informationen hat, sagte sie nicht.

Es gehe gerade um die Frage, ob Europa in der Lage sein werde, sich zu verteidigen, betonte Strack-Zimmermann. Mit Blick auf einen möglichen Angriff Russlands auf ein EU-Land sagte sie: „Zu hoffen, dass die Amerikaner uns da schon raushelfen, ist naiv.“ Ein Erfolg Putins in der Ukraine führe dazu, dass „auch die Nachbarstaaten der Ukraine nicht mehr sicher sein werden“. 

Strack-Zimmermann: Verteidigung auch ohne Schulden möglich

Sie machte sich zudem für ausreichende Militärausgaben stark. Auf die Frage, ob dafür auch die deutsche Schuldenbremse gelockert werden sollte, sagte sie: „Wer einen Haushalt von 450 Milliarden Euro im Jahr hat - und damit einen der stärksten in Europa - der kann natürlich auch, ohne sich zu verschulden, in Verteidigung investieren.“ Es sei eine Frage der Priorisierung. 

Sie sehe das Programm ihrer eigenen Partei so, dass man sich stark am Nato-Ziel orientieren werde. Wenn der Nato-Generalsekretär zum Beispiel sage, die Mitglieder sollten 3 Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes in Verteidigung investieren, „dann werden wir das auch umsetzen“.

Eine Mehrheit des Europaparlaments stimmte bei ihrer Dezember-Plenarwoche zudem dafür, ihren bisherigen Unterausschuss für Verteidigung unter der Leitung von Strack-Zimmermann zu einem vollen Ausschuss aufzuwerten. Die FDP-Politikerin war im Bundestag bereits Vorsitzende des dortigen Verteidigungsausschusses. Bislang war der Verteidigungsausschuss im EU-Parlament in den Bereich der auswärtigen Angelegenheiten angegliedert.

Kreml wirft der Ukraine nach Attentat auf General „Terrorismus“ vor

10.58 Uhr: Die russische Regierung hat der Ukraine nach dem Attentat auf den hochrangigen russischen Armeevertreter Igor Kirillow „Terrorismus“ vorgeworfen. „Es ist inzwischen offensichtlich, wer diesen terroristischen Angriff befohlen hat“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in einer ersten offiziellen Reaktion der Regierung in Moskau am Mittwoch. „Es hat sich einmal mehr bestätigt, dass das Regime in Kiew nicht vor terroristischen Methoden zurückschreckt“, fügte er hinzu.

Nach Attentat auf General in Moskau: Verdächtiger festgenommen

Mittwoch, 18. Dezember, 07.44 Uhr: Im Zusammenhang mit dem Attentat auf den hochrangigen russischen Armeevertreter Igor Kirillow in Moskau haben die russischen Ermittler nach eigenen Angaben einen Tatverdächtigen aus Usbekistan festgenommen. „Ein usbekischer Staatsbürger, 1995 geboren, ist festgenommen worden“, teilte das Ermittlerkomitee am Mittwoch mit.

Er werde verdächtigt, das Attentat begangen zu haben, bei dem der Kommandeur der russischen Truppen zur Abwehr von Angriffen mit radioaktiven, biologischen und chemischen Kampfstoffen, Igor Kirillow, und sein Assistent Ilja Polikarpow getötet worden seien, und habe gestanden, „von ukrainischen Spezialkräften rekrutiert“ worden zu sein.

Einige russische Medien berichten davon, dass gar zwei Verdächtige aufgegriffen wurden: Durch Überwachungskameras am Tatort hätten die Behörden deren Autos identifizieren können, berichteten die Zeitungen „Kommersant“ und „Iswestija“ und das Portal „RBK“.

Mehr zum Ukraine-Konflikt lesen Sie auf der nächsten Seite.