Dauert wenige Minuten - Ratenkredite so günstig wie seit 18 Monaten nicht - wie Sie jetzt Zinsen sparen
Vielen Haushalten bleibt neben den Raten für Kredite, Kreditkarten und andere Verbindlichkeiten kaum noch Geld. Nehmen die monatlichen Belastungen überhand, hilft eine Umschuldung. Und weil die Zinsen derzeit so günstig liegen, sollten verschuldete Haushalte jetzt handeln.
Anfang 2024 lagen die durchschnittlichen Zinssätze für Ratenkredite laut Deutscher Bundesbank bei 8,73 Prozent. Verbraucher mit einer Restschuld von 22.000 Euro zahlten dadurch über fünf Jahre rund 5018 Euro an Zinsen.
Ende des Jahres 2024 boten Banken aber durchschnittliche Zinsen von 6,45 Prozent. Eine Umschuldung zu diesen Konditionen spart mehr als 1300 Euro – vorausgesetzt, der bestehende (und teurere) Kredit lässt Sondertilgungen ohne Zusatzkosten zu. Das geht aus einer exklusiven Auswertung des Vergleichsportals Verivox hervor.
„Die derzeitige Zinsentwicklung ist eine Chance für Verbraucher, ihre laufenden Ratenkredite zu optimieren. Besonders Kreditnehmer, die noch hohe Zinssätze zahlen, entlastet eine Umschuldung erheblich“, sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH.
Kreditnehmer sollten auf den Verwendungszweck-Trick setzen
Selbst wenn die Ablösung des alten Kredits eine Vorfälligkeitsentschädigung (bis zu 1 Prozent der Restschuld) erfordert, bleibt die Umschuldung rentabel. Die Zinsersparnis ist oft höher als die Kosten. Im Durchschnitt sinken die Gesamtkosten um 1077 Euro, rechnet Verivox vor. „Fast immer lohnt sich eine Umschuldung auch dann, wenn eine Entschädigungszahlung an die alte Bank fällig wird“, sagt Maier.
Kreditnehmer sollten bei der Anfrage angeben, dass der neue Kredit zur Umschuldung genutzt wird, dazu rät Verivox. Dadurch erhält die Bank eine Vollmacht, den alten Kredit direkt abzulösen, und gewährt oft günstigere Zinsen.
Wann Sie sich Gedanken über eine Umschuldung machen sollten
Es gibt verschiedene Situationen, in denen das Umschulden ratsam sein kann.
1. Hohe Zinsen
Ein häufiger Grund ist, dass der bestehende Kredit zu einem Zeitpunkt aufgenommen wurde, als die Zinsen höher waren. Sollten die Marktzinsen inzwischen gesunken sein, kann eine Umschuldung helfen, von diesen niedrigeren Zinsen zu profitieren und die Kosten zu senken.
Tipp: Zinsen vergleichen! Bei Ihrer bisherigen Bank oder anderen Kreditinstituten. Prüfen Sie, ob Sie Ihren bisherigen Kredit mit höheren Zinsen nicht einfach durch einen Kredit mit günstigeren Konditionen ersetzen können.
2. Mehrere (teure) Kredite, die gleichzeitig laufen
Eine weitere Situation, in der sich Umschulden anbietet, ist, wenn man mehrere Kredite gleichzeitig laufen hat. Das können zum Beispiel ein Autokredit, ein Konsumentenkredit oder auch ein überzogenes Girokonto sein.
Tipp: In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, all diese Verbindlichkeiten zusammenzufassen. Das bringt nicht nur eine bessere Übersicht, sondern häufig auch günstigere Konditionen, wenn man alles auf einen Schlag ablöst.
3. Dispokredite
Manchmal treten unerwartete Ausgaben auf, die dazu führen können, dass man sein Konto überzieht. Das kann teuer werden, denn Banken verlangen von ihren Kunden dafür hohe Zinsen. Im Juli 2024 lagen die Dispozinsen durchschnittlich bei etwa 12,34 Prozent, wie die FMH-Finanzberatung ermittelte. Anfang Januar 2025 betrug der Durchschnittszins 11,55 Prozent. Einige Banken verlangten jedoch Spitzenwerte von über 15,14 Prozent, so die Finanzberatung.
Tipp: Der Dispokredit bietet zwar kurzfristig Flexibilität, gehöre aber mit seinen vergleichsweise hohen Zinsen zu den teuersten Kreditformen, schreibt der Bankenverband. Umso wichtiger sei es, den Dispo schnell wieder auszugleichen. Besser ist es sogar, ganz darauf zu verzichten und lieber direkt einen Kredit aufzunehmen.
4. Zahlungsschwierigkeiten
Auch bei Zahlungsschwierigkeiten kann das Umschulden eine Hilfe sein. Falls die monatlichen Raten zu hoch geworden sind, kann durch eine Umschuldung die Belastung reduziert werden.
Tipp: Einen neuen Kredit aufnehmen, damit den alten ablösen und dann die Laufzeit des neuen verlängern, so dass die monatliche Rate sinkt. Zwar zahlt man dann unter Umständen insgesamt mehr Zinsen, aber die monatliche finanzielle Entlastung kann entscheidend sein.
Wie funktioniert das Umschulden?
FOCUS online macht den Schritt-für-Schritt-Check für Sie!
Der erste Schritt ist, sich einen genauen Überblick über die aktuelle finanzielle Situation zu verschaffen. Es ist wichtig, die bestehenden Kredite, die Zinssätze, Restlaufzeiten und die monatlichen Raten genau zu kennen. Das hilft dabei, zu verstehen, warum man ins Minus rutscht, so der Bankenverband.
Nun kann man überlegen, wie man seine Ausgaben reduzieren und unter Umständen zusätzliche Einnahmen generieren kann. Und: Nur mit einem Überblick kann man beurteilen, ob eine Umschuldung überhaupt Sinn macht. In den meisten Fällen ist das laut Verivox auch der Fall.
Der nächste Schritt besteht darin, nach einem neuen Kredit mit besseren Konditionen zu suchen. Hier bieten sich Vergleichsportale im Internet an, die einen schnellen Überblick über aktuelle Kreditangebote geben. Alternativ kann man sich auch von seiner Bank oder einem Finanzberater unterstützen lassen. Dabei ist es wichtig, nicht nur auf den Zinssatz zu achten, sondern auch auf die gesamten Kreditkosten und die Vertragsbedingungen.
Hat man ein passendes Angebot gefunden, wird der neue Kredit beantragt. Die Bank prüft dann die Bonität, also ob der Antragsteller finanziell in der Lage ist, den neuen Kredit zu bedienen. Sobald der Kredit bewilligt ist, wird die Kreditsumme meist direkt zur Ablösung der alten Schulden verwendet.
Das bedeutet gleichzeitig, dass man keine Verbindlichkeiten mehr aus den alten Krediten hat und nur noch den neuen Kredit abbezahlen muss.