Von Frankreich festgesetzter russischer Tanker setzt Fahrt fort
17.40 Uhr: Der von Frankreich nach dem Drohnenalarm in Dänemark festgesetzte russische Öltanker hat seine Fahrt fortsetzen können. Von der französischen Atlantikküste brach das Schiff in der Nacht zu Freitag Richtung Suezkanal auf, wie aus den Schiffverfolgungs-Apps Vesselfinder und Marine Trafic hervorgeht. Zuvor hätten der von Frankreich in Polizeigewahrsam genommene Kapitän und sein Erster Offizier auf den Tanker zurückkehren können, berichtete der Sender France Info unter Verweis auf die Behörden. Die Staatsanwaltschaft bestätigte, dass beide auf freien Fuß kamen.
Die französische Marine hatte den Tanker „Boracay“ am vergangenen Samstag vor der bretonischen Insel île d’Ouessant wegen Ungereimtheiten mit Blick auf seine Flagge aufgebracht. Der Kapitän und der Erste Offizier wurden, auch wegen des Vorwurfs festgenommen, die „Nationalität des Schiffes“ nicht belegen zu können. Der Kapitän soll sich nun am 23. Februar kommenden Jahres vor einem französischen Gericht verantworten, weil er bei einer Kontrolle auf See offizielle französische Anweisungen nicht befolgt haben soll. Die weiteren Vorwürfe wurden fallen gelassen.
Der Tanker scheine von Russland aus auf dem Weg nach Indien zu sein und Öl zu transportieren, hatte die Staatsanwaltschaft mitgeteilt. Er könnte im Verdacht stehen, zur russischen Schattenflotte zu gehören. Damit sind Tanker und andere Frachtschiffe gemeint, die Russland zur Vermeidung von Sanktionen etwa beim Öltransport einsetzt.
Brüssel meldet Drohnen im belgisch-deutschen Grenzgebiet
17.18 Uhr: Im belgisch-deutschen Grenzgebiet sind mehrere Drohnen über einem Militärstützpunkt gesichtet worden. Die Drohnen hätten in der Nacht zum Freitag den grenznahen belgischen Armeestandort Elsenborn überflogen, sagte eine Sprecherin des belgischen Verteidigungsministeriums am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Details seien noch nicht bekannt.
"Sicher ist, dass die lokale Polizei mehrere Drohnen gesichtet hat, sowohl auf der belgischen als auch auf der deutschen Seite", sagte Belgiens Verteidigungsminister Theo Francken dem Sender RTBF. Die Behörden leiteten demnach Ermittlungen ein.
Nach Drohnensichtungen will Bayern "Möglichkeiten der Polizei deutlich erweitern"
Freitag, 3. Oktober, 15.52 Uhr: Nach den Drohnensichtungen am Münchner Flughafen konkretisiert Bayerns Innenminister Joachim Herrmann die nächsten Schritte der Landesregierung. „Wir wollen die rechtlichen Möglichkeiten der bayerischen Polizei deutlich erweitern, damit sie sofort und effektiv gegen Drohnen vorgehen kann. Das bedeutet auch, dass die Polizei bei akuter Gefahr Drohnen sofort abschießen darf“, sagte der CSU-Minister am Freitagnachmittag.
„Dafür werden wir in Kürze einen Gesetzesentwurf vorlegen, um das bayerische Polizeiaufgabengesetz entsprechend zu ändern.“ Die technische Ausrüstung der bayerischen Polizei solle in diesem Bereich kontinuierlich modernisiert und ausgebaut werden. Wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) verwies auch Herrmann darauf, dass bei der Kabinettssitzung am kommenden Dienstag konkrete Schritte beschlossen werden sollen.
Herrmann sprach nach den Drohnensichtungen am Münchner Flughafen am späten Donnerstagabend von einem alarmierenden Zeichen. „Die Bedrohung durch Drohnen ist real und nimmt zu. Unsere kritische Infrastruktur ist zunehmend gefährdet.“ Er unterstütze ausdrücklich die Pläne von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) für ein gemeinsames Drohnenabwehrzentrum von Bund und Ländern.