„Männer starren dich an" - Frau bereut Auswandern nach Deutschland: „Noch nie so unsicher gefühlt wie hier"

Eine Spanierin zieht von Madrid nach Baden-Württemberg in Deutschland. Eine Entscheidung, die sie nach unerfreulichen Erlebnissen bereut. Einige ihrer Erfahrungen schildert sie auf der von Millionen Menschen genutzten Plattform Reddit. „Ich habe fünf Jahre in Madrid (5 Millionen Einwohner) gelebt und mich nie so unsicher gefühlt wie in Deutschland“, beginnt die Auswanderin ihre Geschichte. 

„In der Nähe der Bahnhöfe gibt es viele Drogensüchtige, denen man natürlich begegnen muss, wenn man kein Auto hat. Die Männer starren dich an, wenn du auch nur das kleinste freizügige Oberteil trägst“, ärgert sie sich. „Betrunkene haben uns aus dem Nichts angesprochen.“ 

Zwei Typen „begannen, uns mit einem Gegenstand zu verfolgen“

Sie berichtet von einem weiteren Vorfall in Deutschland, der sie verunsichert hat: „Als zwei Freunde von mir eine Wohnung suchten, sprachen die Vermieter und die Leute von den Maklerbüros nur mit meinem männlichen Freund, obwohl es sich bei der Gesprächspartnerin um meine weibliche Freundin handelte“.

Madrid
Die junge Frau lebte zuvor in der spanischen Hauptstadt Madrid Getty

Besonders unangenehm sei ihr eine Zugfahrt mit einer Freundin gewesen. Sie seien während der gesamten Zugfahrt von zwei Männern beobachtet worden, die dann mit ihnen ausstiegen. „Sie begannen, uns mit einem Gegenstand zu verfolgen, der an einem ziemlich langen Seil befestigt war“, so die Spanierin auf Reddit. Am selben Tag sei ein unter Drogeneinfluss stehender Mann 15 Minuten lang um sie und ihre Freunde herumgelaufen und habe sie ständig angestarrt.

„Ich habe Angst, nachts alleine nach Hause zu gehen, besonders nach diesem Vorfall im Zug“, schließt die Auswanderin ihren Reddit-Beitrag.  Auch ein Mann, der nach Griechenland auswanderte, klagt über Probleme: Dem Rentner wird der Zugriff auf sein Erspartes verweigert.

Unsicherheit in Deutschland: „Besuche Selbstverteidigungskurse an meiner Universität“

Unter dem hundertfach gelikten Text sammeln sich Kommentare, die von ähnlichen Erfahrungen berichten. Ein Nutzer schildert einen Vorfall in einem Zug um ein Uhr nachts, als er beobachtete, wie ein betrunkener Mann eine Frau belästigte. 

„Ich bat ihn aufzuhören und er sagte, er würde sich mein Gesicht merken. Solche Dinge haben mich ermutigt, Selbstverteidigungskurse an meiner Universität zu besuchen." Eine junge Frau erzählt, dass sie lieber ein Taxi nimmt, wenn die Stimmung schlecht ist. Eine andere, dass sie sexuell belästigt wurde und seither nur noch mit Pfefferspray auf die Straße geht.  

ARD-DeutschlandTrend: Immer weniger Menschen fühlen sich sicher

Nur gut die Hälfte der Menschen in Deutschland fühlt sich derzeit im öffentlichen Raum noch sicher, wie der „BR“ berichtet. Laut ARD-DeutschlandTrend geben 56 Prozent der Befragten an, sich auf öffentlichen Plätzen und Straßen, in Parkanlagen und in öffentlichen Verkehrsmitteln sehr sicher oder eher sicher zu fühlen.