Drillingsfamilie aus Kirchberg berührt die Menschen

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Eine starke Familie (v.l.): Mama Manuela Steiger mit Erik, Papa Patrick Hoffmann mit Sophie und Brian (13) mit Wotan; vorne steht Bruder Daniel (8). © privat

Die Familie Steiger-Hofmann erlebt eine große Spendenbereitschaft und nette Begegnungen. Alle drei Babys sind wohlauf.

Kirchberg – Gerade kommt Familie Steiger-Hoffmann vom Kinderarzt, als die Heimatzeitung anruft und sich nach ihren Drillingen erkundigt. „Wir waren bei der U5 und die Ärzte sind alle begeistert, wie sich unsere Babys entwickeln“, erzählt Mama Manuela Steiger (32) freudig. Um die sieben Kilo hätten sie mittlerweile. Lediglich etwas kleiner seien sie als Gleichaltrige, aber der Kinderarzt habe den Eltern versichert, dass sie sich keine Sorgen machen müssten. Was die Mama besonders freut: „Sie quatschen die ganze Zeit und lächeln bewusst.“

Am 1. März 2023, zweieinhalb Monate vor dem errechneten Geburtstermin, wurden die Babys im Krankenhaus Landshut-Achdorf geholt – die erste Vierlingsgeburt dort. Wotan, Erik und Sophie kamen gesund auf die Welt, Arthur starb kurz nach seiner Geburt. Er hatte während der Schwangerschaft einen Zwerchfellbruch erlitten. „Da stehen die Überlebenschancen bei 23 Prozent“, weiß die Sechsfach-Mama.

Osteopath wirkt beim kleinen Erik Wunder

Schon bald kümmerte sich die Nachbarschaftshilfe Holzland um die Familie in Kirchberg, und Vorsitzende Claudia Neumaier wandte sich mit der Bitte um Unterstützung an das Leserhilfswerk des Erdinger/Dorfener Anzeiger. „Der Artikel Ende Juni über uns hat ein riesiges Echo hervorgerufen, ich wurde oft auf der Straße mit meinem Namen angesprochen. Die Leute erkundigten sich nach unseren Drillingen“, erzählt Steiger begeistert.

Die Spendenbereitschaft war ebenfalls groß. So konnte der Familie ein Kinderwagen und der Einkauf von etlichen Paketen an Windeln bezahlt werden.

Licht in die Herzen
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Auch die Kosten für den Osteopathen sind gedeckt. Dem kleinen Erik macht ein eingeklemmter Wirbel zu schaffen. „Der Osteopath wirkte Wunder bei Eriks steifem Hals, das merke ich aktuell besonders, weil der Therapeut seit drei Wochen in Urlaub ist und Erik schon wieder ein wenig zu kämpfen hat.“ Sophie muss an der Hüfte von einem Physiotherapeuten behandelt werden.

Die Eltern sind sehr berührt von der Anteilnahme im Ort und der Großzügigkeit der Leser: „Ein Spender, den wir nicht kennen, hat 2000 Euro überwiesen. Das hat uns im August gerettet, wo es für Patrick nach der Elternzeit wieder im Job losging, das Elterngeld für ihn gestrichen wurde, der Lohn aber erst am Ende des Monats aufs Konto kam“, erzählt Manuela Steiger.

Auch die vielen kleineren Spenden seien ein Segen gewesen und hätten der Familie, zu der auch noch die Brüder Brian (13) und Daniel (8) gehören, die finanziellen Sorgen genommen. „Wir möchten uns ganz herzlich bei allen bedanken, die uns geholfen haben und immer noch helfen. Ein riesengroßes Dankeschön an unsere Familie, alle Nachbarn, Freunde und Spender. Vor allem auch die Nachbarschaftshilfe, die uns eine große Unterstützung ist“, betont Papa Patrick Hoffmann.

Fremde Frau bezahlt Rechnung

Seit 1. August arbeitet der 34-Jährige wieder. Er ist als Logistiker am Flughafen beschäftigt. Die großen Brüder Brian (13) und Daniel (8) sind vormittags in der Schule. „Ich bin teilweise zehn bis zwölf Stunden alleine mit den Babys“, berichtet die 32-Jährige. Meist habe sie ein Kind auf dem Arm, eines liege auf den Oberschenkeln und das andere werde neben ihr auf der Couch liegend beruhigt. „Anders geht es nicht“, sagt sie.

Die Kirchbergerin ist schon manchmal mit ihren Kräften am Ende: „Gerade zahnen alle, die Nächte sind deshalb sehr kurz und nicht schön.“ Aber die gesunde Entwicklung aller drei Babys und die Anteilnahme im Ort und darüber hinaus würden sie für alles entschädigen und sie erzählt von einer rührenden Begegnung.

„Als ich vor Kurzem mit meinem Einkauf von Windeln und Babynahrung an der Kasse im Drogeriemarkt stand, fragte mich eine ältere Dame, wie lange ich damit auskäme.“ Steiger habe geantwortet: „Drei bis vier Tage.“ Während sie ihren Einkauf einpackte, habe die Tochter der älteren Dame kurzerhand die Rechnung über 72 Euro übernommen. „Ich war total perplex und so habe ich wohl auch ausgesehen.“ Denn die Frau, deren Namen Steiger bis heute nicht kennt, habe nur geantwortet: „Machen Sie sich keine Gedanken. Wir haben den Artikel über Ihre Familie gelesen. Sie tun so viel für unsere Gesellschaft, wir unterstützen gerne.“

Familie Steiger-Hoffmann ist glücklich, dass die Begegnungen mit fremden Leuten immer positiv seien. Und auch Claudia Neumaier von der Nachbarschaftshilfe Holzland verspricht: „Wir lassen die Familie nicht allein.“

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