Grandiose Gala krönt die „Schweinsgalopp“-Zirkuswoche
Seit dem Jahr 2018 bietet der „Zirkus Schweinsgalopp“ in den Sommerferien eine unvergessliche Woche für Kinder in Peiting. Und vergangene Woche war es wieder so weit: Nach fünf aufregenden Tagen mit viel Spaß und Action präsentierten die teilnehmenden jungen Artisten und ihre Betreuer am Freitag bei der Abschlussgala ihre einstudierten Nummern.
Peiting – Schon bei der Anmeldung im Mai dieses Jahres zeigte sich die Beliebtheit des „Zirkus Schweinsgalopp“ in Peiting: Die Plätze waren im Nu vergeben (wir berichteten). Auch die Tribünenplätze in der Peitinger Dreifachturnhalle füllten sich am vergangenen Freitag rasch, denn rund 450 Zuschauer wollten den großen Auftritt der 89 jungen Zirkuskinder nicht verpassen.
Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s auch in unserem regelmäßigen Schongau-Newsletter. Und in unserem Weilheim-Penzberg-Newsletter.
Bereits bevor es losging, verwandelte sich der Vorplatz der Halle in eine bunte Erlebniswelt: Seifenblasenstation, Spiele, kostenloses Popcorn und Zuckerwatte ließen die Kinderherzen beim Jahrmarkt höherschlagen. Artisten sowie ihre Familien und Freunde stimmten sich so auf die folgende und mit viel Spannung erwartete Vorstellung ein.

„Wir hatten eine super Woche“: So fasste „Zirkusdirektor“ Jonas Feichtl es bei der Eröffnung der Gala zusammen. „Wir sind zurück, wo der ,Zirkus Schweinsgalopp‘ hingehört“, freute sich auch Peitings Bürgermeister Peter Ostenrieder mit ihm. Denn damit wieder die Birkenrieder Halle statt der Schloßberghalle genutzt werden konnte, hätten viele Beteiligte wie der TSV oder die Hausmeister gemeinsam an einem Strang ziehen müssen (wir berichteten). Dafür dankten sowohl Ostenrieder als auch Feichtl.
„Großartige Arbeit“ attestierte der stellvertretende Landrat Wolfgang Taffertshofer dem gesamten Zirkusteam, und er war vor allem vom inklusiven Ansatz der Veranstaltung begeistert: „Ihr nehmt alle mit“, zeigte er sich begeistert und war auf alle „Stars in der Manege“ gespannt.
Einrad-fahrende Fische und Yetis
Diese hatten in den vorangegangenen fünf Tagen in verschiedenen Bereichen Zirkusluft schnuppern und sich schließlich für einen Workshop entscheiden dürfen. Abwechslungsreich fiel die Wahl aus, und so beeindruckten die Sieben- bis Vierzehnjährigen mit ihren vielseitig dargebrachten Leistungen.
Meine news
In verschiedene Traumwelten luden die sechs jungen Moderatoren, die durch den Abend führten, schließlich die Besucher ein, und kündigten jede der Nummern gekonnt an.

Im alten Ägypten zeigten sich Fakire und Feuerspucker furchtlos. Am Strand demonstrierten dagegen wandernde und angelnde Hochseilartisten sowie Einrad-fahrende Fische ihr Gleichgewicht. Noch höher hinaus wagten sich tierische Seil- und Trapezartisten sowie Yetis, die sich in Pyramiden türmten.
Alle News und Geschichten sind auch auf der Facebook-Seite der Schongauer Nachrichten zu finden.
Für Staunen unter den Zuschauern sorgten auch mehrere magische Nummern. Von einem Räuber als Entfesselungskünstler über eine Katze in der Schwertkiste bis zu klassischen Tricks verblüfften die Nachwuchsmagier.
Geschick bewiesen auch die Jongleure: Geister ließen Diabolos schweben, Hexen wirbelten Pois, und Pizzabäcker jonglierten mit Tellern und „Devil Sticks“. Konzentration war auch bei denjenigen gefragt, die auf Stelzen, Bällen, Slacklines oder Balanceboards Kunststücke als Tiere, Astronauten, Aliens oder Models vorführten.
Schwarzlicht erhellt Strichmännchen
Clownerie durfte beim „Zirkus Schweinsgalopp“ natürlich nicht fehlen: Und so verwandelten sich ein Besuch vom Arzt oder das Aufbauen eines Zeltes zum humoristischen Höhepunkt. Beeindruckend vor allem für das jüngere Publikum waren von Schwarzlicht erhellte Strichmännchen.
Selbst eine verschollene Spielzeugpistole, die für einen Auftritt unabdingbar war, brachte die Zirkusprofis nicht aus der Ruhe. Kurzerhand entbrannte in der Wartezeit ein spontaner Wettbewerb um die Lautstärke des „Schweinsgalopp“-Schlachtrufs, der zeigte, wie eng die 38 Betreuer und ihre Schützlinge in den vergangenen Tagen zusammengewachsen sind.
Gemeinsames Singen und die Raffinesse der wechselnden Kulissen
Die Umbaupausen zwischen den Nummern wurden ebenfalls zum gemeinsamen Singen genutzt. Angesichts des fehlenden Vorhangs konnte man dabei die Raffinesse der wechselnden Kulissen bestaunen. Aus viel Karton und Farbe wurden die gemeinsam mit den Kindern gebastelten Bühnenbilder immer wieder getauscht.
In nichts nach standen ihnen die fantasievollen Kostüme, die mit ein paar Utensilien und etwas Schminke tolle Effekte entstehen ließen. Für professionelles Ambiente sorgte außerdem die neue Licht- und Soundanlage.
Unfassbar viel Herz im Spiel
Am Tag nach der Gala zeigte sich Organisator und „Zirkuschef“ Feichtl sichtlich glücklich und zufrieden: Die Rückkehr in die Turnhalle sei vor allem für die Betreuer eine Erleichterung gewesen, die den ganzen Tag dort auf den Beinen waren. „Sie machen das alle bombastisch“, lobte er deren Einsatz.
Die Heimatzeitungen im Landkreis Weilheim-Schongau sind unter „merkur_wm_sog“ auf Instagram vertreten.
Denn nicht nur der gesamte Zirkusbetrieb werde gemeistert, und das komplett ehrenamtlich, auch die Beziehungsarbeit stehe im Vordergrund. Jedes Kind sei willkommen und habe seinen Platz im Zirkus – auch Kinder mit besonderem Betreuungsbedarf. Der „Zirkuschef“ hatte nichts als Lob für das gesamte Team: „Es ist einfach unfassbar viel Herz im Spiel.“