Schülerin (17) beim Joggen bedrängt: Holzkirchner (28) muss wieder ins Gefängnis

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Holzkirchen
  4. Holzkirchen

Kommentare

Eine Gefängnisstrafe erhielt ein Mann jetzt bei einer Verhandlung am Amtsgericht Miesbach, weil er bei Holzkirchen eine 17-Jährige sexuell bedrängte. © Thomas Plettenberg

Elf Monate Haft bekam ein 28-Jähriger aufgebrummt, weil er eine 17-jährige Schülerin sexuell bedrängte. Der Mann, der in Holzkirchen wohnt, ist polizeilich kein unbeschriebenes Blatt. Nach dem Urteilsspruch ließ er sich zu einer Drohung hinreißen.

Holzkirchen – Weil er eine 17-jährige Schülerin bedrängt haben soll, die frühmorgens ihren Hund ausführte, stand ein 28-jähriger Mann aus Holzkirchen vor Gericht. Ihm wurden Nötigung und sexuelle Belästigung vorgeworfen. Schon in der Nacht vor der Tat war er in Rosenheim in Schutzhaft, weil er am dortigen Bahnhof mit zwei Promille im Blut Jugendliche angepöbelt hatte.

Weil er abends so viel getrunken habe, könne er sich kaum mehr erinnern, erklärte der Westafrikaner dem Gericht. Wegen des Alkoholpegels habe er anderntags nicht in seine Flüchtlingsunterkunft zurückkehren können. Also habe er sich neben einem Feldweg in ein Maisfeld schlafen gelegt. Er sei aufgewacht, als der Hund auf ihn zugekommen sei, habe dann das Mädchen angesprochen. Doch sie sei gestürzt, er habe ihr aufhelfen wollen. Das habe sie abgelehnt und sei fortgelaufen.

Vorher habe sie auf ein Haus gedeutet, in dem sie wohne. Um sich zu entschuldigen, sei er dorthin gegangen, habe das Haus aber leer gefunden, dann zum Ausnüchtern in einem der Zimmer geschlafen. Richter Walter Leitner wies ihn auf seine Aussage bei der Polizei hin. Dort habe er ein zehnseitiges Geständnis abgelegt.

Daraufhin räumte der Angeklagte zwangsläufig ein, die 17-Jährige umarmt zu haben, was „sehr dumm“ gewesen sei. Schließlich musste er zugeben, dass ihre engen „Schlangenhosen“ und der Anblick ihres Gesäßes starke „Gefühle“ bei ihm erweckt hätten.

Als sie frühmorgens gejoggt sei, sei der 28-Jährige plötzlich aus dem Maisfeld gekommen, berichtete die Schülerin. Während eines kurzen Gesprächs – sie habe ihn kaum verstanden – habe er sie immer wieder um die Taille gefasst, sie habe seine Hand weggezogen. An dieser Stelle konnte sie die Tränen nicht zurückhalten.

Der Mann habe dann nach ihrer Handynummer gefragt. Da habe sie ihn gebeten, sie in Ruhe zu lassen, und sei weitergelaufen.

Als sie sich umgewandt habe, sei er wieder vor ihr gestanden und habe sie dann an den Handgelenken festgehalten. Sie habe sich gewehrt und um Hilfe geschrien, dann seien beide gestürzt. Jetzt habe sie sich losmachen können und sei weggerannt.

Anfangs sei ihr der Mann nicht aufdringlich erschienen, rekapitulierte ein Ermittler. Doch sei klar gewesen, dass es ihm nicht nur um Smalltalk gehe. Man habe den 28-Jährigen in einem leerstehenden Gebäude aufgespürt, wo er sich häuslich eingerichtet habe.

Ein unbeschriebenes Blatt sei er nicht. Er habe bereits 36 Delikte verübt. Seine sechs Vorstrafen umfassten Gewalt gegen die Ex-Freundin auf offener Straße und Sachbeschädigung an acht Autos. Mit einem Stock hatte er die Windschutzscheiben eingeschlagen.

Gerade zwei Monate vor der aktuellen Tat war er aus dem Gefängnis entlassen worden. Diesmal wurde er zu elf Monaten Haft verurteilt. Der 28-Jährige, der im Zuge des Verfahrens bereits inhaftiert wurde, konnte sich damit nicht abfinden. „Ich warte auf Sie im Höllenfeuer“, drohte er dem Richter – was diesen aber kaltließ.

(Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s jetzt auch in unserem regelmäßigen Holzkirchen-Newsletter.)

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion