Holzkirchner Foolskino: Thomas Modlinger über den Erfolg von „Das Kanu des Manitu“
Volle Reihen, gemeinsames Lachen und generationsübergreifendes Kinoerlebnis: Mit „Das Kanu des Manitu“ erlebt das Foolskino Holzkirchen derzeit einen besonderen Erfolg. Kinobetreiber Thomas Modlinger spricht über Chancen und Herausforderungen.
Holzkirchen – Für das Holzkirchner Foolskino waren die letzten Jahre nicht einfach. Die Konkurrenz durch Streamingdienste und die Pandemie haben Spuren hinterlassen, und immer wieder stand die Frage im Raum, wie sich ein kleines Haus mit nur 76 Plätzen behaupten kann. Umso erfreulicher ist nun die Resonanz auf Michael Bully Herbigs neuen Film „Das Kanu des Manitu“: Seit dem Start sind die Vorstellungen bestens besucht, viele sogar ausverkauft. Kinobetreiber Thomas Modlinger spricht über die Erwartungen, das Publikum und die Bedeutung solcher Blockbuster.

Herr Modlinger, wie haben Sie „Das Kanu des Manitu“ erlebt?
Die Erwartungen waren natürlich sehr hoch, schließlich gilt der Vorgänger „Der Schuh des Manitu“ aus dem Jahr 2001 als echter Kultfilm. Auch diesmal gibt es wieder zahlreiche Hommagen und Querverweise, die den typischen Bully-Humor ausmachen. Besonders schön ist, dass der Film verschiedene Generationen anspricht: Die Älteren fühlen sich von der Nostalgie abgeholt, die jüngeren Zuschauer lachen über die Pointen. Im Saal merkt man, wie gut es tut, gemeinsam zu lachen.
Ihr Kino zeigt viele Arthouse-Produktionen. Wie passt ein Blockbuster wie dieser ins Programm?
Wir haben im Foolskino immer auf Vielfalt gesetzt. Der Schwerpunkt liegt zwar oft auf kleineren, künstlerischen Filmen, doch es ist wichtig, auch größere Produktionen ins Programm zu holen. Manche Stammgäste finden Klamauk weniger passend, aber die allermeisten freuen sich über das Angebot. Für ein Kino mit nur 76 Plätzen ist es entscheidend, wenn Vorstellungen ausgebucht sind. Gerade nach unserer Sommerpause war dieser Film ein idealer Neustart und hat uns sehr geholfen.
Sollten künftig öfter große Produktionen bei Ihnen laufen?
Solche Blockbuster sind für kleine Kinos sehr wichtig, vor allem wirtschaftlich. Auch wenn sie nicht immer perfekt zum Profil passen, bringen sie neues Publikum und sichern die Auslastung. Gleichzeitig wünsche ich mir insgesamt wieder mehr Komödien, denn dieses Genre an Filmen war zuletzt sehr selten vertreten. „Das Kanu des Manitu“ ist ein gutes Beispiel dafür, wie stark gemeinsames Lachen wirkt. Grundsätzlich aber geht es mir darum, im Foolskino eine Balance zu schaffen: Anspruch und Unterhaltung sollen sich ergänzen – genau diese Mischung macht die besondere Qualität unseres Hauses aus.