Der Mann, der Bullys „Kanu des Manitu“ zum Klingen bringt

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Geretsried-Wolfratshausen
  4. Wolfratshausen

Kommentare

Bei den Musikaufnahmen zum Film „Das Kanu des Manitu“ trafen sich im Potsdamer Stadtteil Babelsberg (v. li.) Komponist Ralf Wengenmayr, Regisseur und Schauspieler Michael „Bully“ Herbig sowie Gregor Mayrhofer. Der Waldramer dirigierte das Deutsche Filmorchester Babelsberg. © Privat

Gregor Mayrhofer dirigierte die Musik zu 'Das Kanu des Manitu'. Die Begegnung mit Michael Herbig beeindruckte ihn. Musik und Film verschmelzen perfekt.

Wolfratshausen - Für Gregor Mayrhofer, Komponist, Dirigent und Pianist aus Waldram, wurde mit diesem Auftrag ein Kindheitstraum wahr: Zusammen mit dem Filmorchester Babelsberg spielte er die Musik zu Michael „Bully“ Herbigs neuem Film „Das Kanu des Manitu“ ein. Teil eins, „Der Schuh des Manitu“, hatte erheblichen Einfluss auf Mayrhofers Werdegang.

Einst Fan, jetzt Dirigent

2001 lachten Millionen Kinogänger über Herbigs Parodie der Verfilmungen der Western-Romane von Karl May mit Pierre Brice als Winnetou und Lex Barker als Old Shatterhand. In „Der Schuh des Manitu“ waren es Abahachi (Herbig) und Ranger (Christian Tramitz), die für Gerechtigkeit, vor allem aber für skurrile Situationen im Wilden Westen sorgten. Unter den Fans des Films war damals ein 14-Jähriger aus Waldram – Gregor Mayrhofer. Jetzt, 24 Jahre später, bei der Fortsetzung des Erfolgsfilms, hielt Mayerhofer den Dirigentenstab in der Hand und leitete das Deutsche Filmorchester Babelsberg.

Sympathiefunke sprang sofort über

„Der Streifen war mit einer der Gründe, warum ich Pianist, Komponist und Dirigent geworden bin“, sagt er kurz vor der Deutschlandpremiere des Films am Donnerstagabend im Gespräch mit unserer Zeitung. Ihn faszinierte vor allem die Filmmusik aus der Feder des Komponisten Ralf Wengenmayr. „Vor allem habe ich nie damit gerechnet, dass ich ihn einmal persönlich kennen lernen darf.“ Sag niemals nie. Ein Freund des Komponisten nahm den gebürtigen Augsburger mit in eines von Mayrhofers Konzerten. Man begrüßte sich freundlich, Hände wurden geschüttelt, der Sympathiefunke sprang sofort über. Und als wegen der Corona-Pandemie eine Filmmusikaufnahme für „Jim Knopf und die Wilde 13“ verschoben werden musste , erinnerte sich Wengenmayr an Mayrhofer und empfahl ihn. „Seitdem“, so der Waldramer, „sind wir Freunde.“

Herbig „toller, herzlicher, humorvoller Mensch“

Die Noten für die Musik zu „Das Kanu des Manitu“ bekam Mayrhofer vor etwa zwei Monaten kurz vor den Aufnahmen. „Bis zum Schluss wurde immer wieder etwas verändert, verbessert, an den Noten gefeilt und optimiert. Quasi ein Prozess, der bis zuletzt lebendig blieb.“ Und natürlich traf Mayrhofer auch Herbig, der wieder die Regie und zwei Hauptrollen (Abahachi und Winnetouch) in dem neuen Film übernommen hat. Herbig besuchte die Musikaufnahmen, die im Potsdamer Stadtteil Babelsberg stattfanden. Mayrhofers Eindruck: „Er ist ein toller, sehr herzlicher, vor allem aber humorvoller Mensch.“

Waldramer war bei Weltpremiere dabei: „Einfach wunderbar“

Bei der Weltpremiere des Films für geladene Gäste im Mathäser-Kino in München am Dienstagabend (wir berichteten) durfte Mayrhofer dabei sein. „Ja, man ist schon ein bisschen stolz, wenn man das Ergebnis sieht und hört“, sagt der Dirigent. „Für mich war die Filmmusik fast schon wie eine heilige Welt, ein absolut hohes Ziel.“ Eben zu den einzelnen Szenen die wieder von Wengenmayr geschriebene Musik passend umzusetzen: „Da merkt man erst, was Musik in einem auslösen kann. Einfach wunderbar.“

Auch interessant

Kommentare