Bully Herbig zum neuen Manitu-Film: „Das darf man heute nicht machen, das hat uns total inspiriert“

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Michael Bully Herbig sagt über den „Kanu des Manitu“-Film: „Man muss keine Angst haben“ – und dass eine kontroverse Figur in Wahrheit emanzipiert sei.

Bei einem Auftritt auf der Streaming-Plattform Twitch sprach Regisseur und Comedian Michael „Bully“ Herbig mit Streamer HandOfBlood (Max Knabe) über seinen neuen Film „Das Kanu des Manitu“ (Kinostart: 14. August). Dabei erklärte der 57-Jährige, wie er und sein Team mit möglichen Kontroversen umgehen – gerade im Hinblick auf die Klischees des Kult-Vorgängers „Der Schuh des Manitu“ (2001).

Mit Hallo zur Premiere von „Das Kanu des Manitu“ mit Bully Herbig.
Michael Bully Herbig bei der Premiere von „Das Kanu des Manitu“ © dpa/Silas Stein

In auf TikTok gestellten Ausschnitt des Gesprächs betonte Herbig, dass es ihm beim neuen Manitu-Film nicht darum gehe, auf die „Woke-Bubble zu hauen“ zu zielen oder den Film „politisch korrekt zu machen“. Vielmehr wolle er „Unterhaltung für alle“ bieten. Besonders bemerkenswert: Die erwarteten Diskussionen im Stil von „Das darf man heute nicht mehr“ hätten ihn und sein Team „total inspiriert“. Man habe gezielt nach Wegen gesucht, „wie man das alles aushebeln“ könne, so Herbig.

Herbig zu „Das Kanu des Manitu“: „Ich würd‘s nicht zeitgemäß bezeichnen“

Als HandOfBlood nachfragte, ob der neue Manitu-Film eine „moderne“ oder „zeitgemäßere“ Darstellung bieten könne, reagierte Herbig überraschend: Er würde es „nicht als zeitgemäß bezeichnen“. Ob er damit den Film selbst meinte oder sich an der Verwendung des Begriffs „zeitgemäß“ im Zusammenhang mit seinem Werk störte, blieb unklar. Dafür ließ die Vorschau zu „Das Kanu des Manitu“ bereits erkennen, dass es sich um eine aufwendig inszenierte Produktion handelt.

Streamer HandOfBlood sagte, die klischeehaften Darstellungen im ersten Manitu-Film hätten ihn als Kind geprägt – etwa sein Bild von schwulen Menschen. Herbig entgegnete, er habe sich die überspitzten Verhaltenszüge bei seinen queeren Freunden damals abgeschaut. Parodie funktioniere nur, „wenn du die Realität auch zum Teil bedienst“, so der Regisseur.

HandOfBlood äußerte, dass das Timing des Filmstarts besonders sei – gerade jetzt, wo nach der Diskussion um die Pride-Flaggen am Bundestag „alles so krass politisch aufgeladen“ sei. Es sei schon „krass, jetzt nächste Woche mit dem Film so rauszugehen.“ Herbig jedoch widersprach. Als der Streamer nachhakte, ob er keinen Respekt vor der Situation habe, antwortete Herbig: „Ich habe einen totalen Respekt vor.“

Zur Rückkehr der mitunter kontroversen Figur Winnetouch sagte Michael Herbig, es wäre „ein Verrat am ersten Teil“ gewesen, „zu sagen: Nee, der Winnetouch darf jetzt nicht mehr mitmachen.“ Für ihn sei die Figur „die charmanteste, die emanzipierteste von allen“ – schließlich habe sie schon vor über 20 Jahren im ersten Film „um nichts geschissen.

Fans müssen „keine Angst haben“

Dennoch hätten sich sowohl Winnetouch als auch andere Charaktere des Films innerhalb der letzten 20 Jahre weiterentwickelt. „Und es wird schon die ein oder andere Überraschung geben“, kündigte der Komiker und Regisseur an. „Es ist ganz viel Nostalgie und man muss keine Angst haben, dass wir uns im Humor eingeschränkt haben.

Übrigens: Der Vorgänger „Der Schuh des Manitu“ ist mit 11,7 Millionen Besuchern bis heute der erfolgreichste deutsche Kinofilm. Und demnächst schafft es der erfolgreichste Kinofilm des Jahres 2023 ins deutsche Free-TV – ein Blockbuster, der Millionen Zuschauer begeisterte und weltweit 1,4 Milliarden US-Dollar einspielte.

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