KBA-Neuzulassungen: Mehr neue Fahrzeuge, aber weniger E-Autos - „Rückwärtsgang eingelegt“

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Die KBA-Statistik der Neuzulassungen zeigt für Februar eine klare Tendenz: Der Absatz in Deutschland ist steigend, das trifft jedoch nicht auf E-Autos zu.

Flensburg/München - Nach der mehrjährigen Corona-Flaute erholt sich der deutsche Neuwagenmarkt langsam. Die KBA-Neuzulassungen im Februar 2024 verdeutlichen die aufsteigende Tendenz, so wurde im vergangenen Monat ein ordentlicher Zuwachs verzeichnet. Nach den ersten zwei Monaten des Jahres beträgt das Plus sogar 11,8 Prozent.

Laut der neuen Statistik des Kraftfahrtbundesamtes in Flensburg gab es jüngst 217.388 Neuzulassungen, was gegenüber dem Vorjahresmonat ein Plus von 5,4 Prozent bedeutet. Wichtig ist jedoch anzufügen, dass der Februar in diesem Jahr auch einen Tag mehr hatte (29). Insgesamt ist der Unterschied im Vergleich zu den Zeiten vor der Pandemie weiter groß: 

KBA-Neuzulassungen unter Vor-Corona-Niveau - E-Autos stagnieren

Die Verkaufszahlen bei Neuwagen liegen hierzulande knapp 19 Prozent darunter. Besonders auffällig ist der Rückgang bei den Elektroautos: Mit 27.479 neu zugelassenen BEV-Modellen blieb dieses Segment deutlich unter dem Vorjahr zurück. E-Autos kamen nur mehr auf einen Marktanteil von 12,6 Prozent am Gesamtmarkt - ein Jahr zuvor lag dieser Anteil noch bei 13,5 Prozent. 

„Der Markt für Elektroautos hat den Rückwärtsgang eingelegt“, erklärt diesbezüglich Constantin Gall von der Beratungsfirma EY. Seit dem Ende der Kaufprämie für Stromer haben die KBA-Neuzulassungen hierzulande einen herben Einbruch erlitten. Die negative Entwicklung werde sich laut EY sogar noch verstärken, wenn im April die aktuellen Preissenkungen für Elektroautos auslaufen.

Elektroauto der Marke Cupra beim Laden: Seit dem Ende der staatlichen Förderung stagniert der Absatz von Stromern (Symbolbild)
Elektroauto der Marke Cupra beim Laden: Seit dem Ende der staatlichen Förderung stagniert der Absatz von Stromern (Symbolbild). © Snowfieldphotography/Imago

Andere Experten sind jedoch der Ansicht, dass die niedrigeren E-Auto-Preise auch über März 2024 hinaus Bestand haben werden.

Neuzulassungen Deutschland: Benziner äußerst beliebt

Den mit Abstand größten Anteil bei den Pkw-Neuzulassungen haben Modelle mit Verbrennungsmotor: Benziner legten um 2,3 Prozent zu. Mit insgesamt 77.106 Fahrzeugen (35,5 Prozent) stellt diese Gattung den beliebtesten Antrieb dar. Auch die Selbstzünder sind längst nicht auf dem Abstellgleis: Bei Autos mit Dieselantrieb steht ein sattes Plus von 9,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat (42.153 Modelle).

Die Problematik dabei: Wie das KBA mitteilte, stieg der CO2-Ausstoß der neu zugelassenen Pkw im vergangenen Monat im Schnitt um 2,5 Prozent. Das steht den ambitionierten Plänen zur Schadstoffreduzierung bei Neuwagen auf EU-Ebene im Weg:

Sollte sich der Trend verfestigen, könnte das laut Gall zu „massiven Problemen“ bei den Herstellern führen. Bereits ab 2025 gelten nämlich neue, verschärfte CO2-Ziele: „Ein stagnierender oder gar rückläufiger Absatz von Elektroautos ist eigentlich keine Option”, erläutert Gall. Denn dann würden den Autokonzernen Milliardenstrafen drohen. 2035 droht gar das komplette Verbrenner-Aus.

Beliebte Antriebsvarianten: Hybridmodelle mit hohen Zuwächsen

Platz zwei der beliebtesten Antriebsvarianten in Deutschland nehmen Hybridmodelle ein: 69.367 Neuwagen verfügten im Februar 2024 über die Kombination zweier Energiequellen, mit einem stolzen Anteil von 31,9 Prozent. Das bedeutet einen imposanten Zuwachs von 17,6 Prozent, wovon 14.575 Plug-in-Hybride sind - also Modelle, bei denen auch Strom geladen wird.

Mit einem Plus von 22,3 Prozent sind PHEV-Fahrzeuge sogar jene Kategorie, die derzeit den höchsten Zuwachs erleben. Das spielt jenen Befürwortern in die Karten, welche die mobile Zukunft nicht vollelektrisch sehen, sondern stattdessen parallel die Weiterentwicklung auch von Verbrennermotoren befürworten. (PF mit Material der AFP)

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