Forsthaus Valepp: Neuer und Rabl laden zur Eröffnung – Das Juwel ist wieder für alle da
Das „kulturgeschichtliche Juwel“ weit hinten im Mangfallgebirge: Es ist wieder da. Womöglich schöner denn je. Mit geladenen Gästen hat das Investoren-Duo Johannes Rabl/Manuel Neuer die Wiedereröffnung gefeiert.
Valepp – Die Valepp empfing die Festgäste von Manuel Neuer und Johannes Rabl mit nebelverhangenen Bergen und Regen. Das war viel passender als blauer Himmel und Hitze. Denn die Magie dieses Ortes – diese sanftmütig-beruhigende Aura – entfaltet sich dann viel besser. Ist spürbarer. Auch, dass die Eröffnung mit geladenen Gästen kein Promi-Auflauf mit Bussi-Bussi-Gesellschaft und schrillen Kostümchen war, wurde dem Ort gerecht. Insofern ging Rabls Vorstellung in Erfüllung. Er hatte eine Kerze gestiftet. „Es soll so werden, wie es am besten ist“, habe er sich gewünscht.
Das Forsthaus hat schon ein paar Feiern gesehen vor diesem Termin. Die beteiligten Betriebe waren zu Hebauf und einem eigenen Handwerker-Fest eingeladen, es folgten das Soft-Opening und die offizielle Inbetriebnahme an Mariä Himmelfahrt. Zwei Tage später hat Neuer übrigens seinen Sohn Luca in der Valepper Kapelle Maria Hilf Taufen lassen. Jetzt beim Festakt fehlte er, spielte am Nachmittag in Wolfsburg. Ein paar prominente Spieler hätte er wohl mitgebracht.

Immerhin Ehrenpräsident Uli Hoeneß mischte sich unter die etwa 170 Gäste, ebenso prominente Sportler wie Magdalena Neuner oder Viktoria Rebensburg. Auch die Brauerei-Partner Tegernseer und Erdinger waren mit Herzogin Helene in Bayern, Geschäftsführer Christian Wagner und Eigentümer Werner Brombach vertreten. Ansonsten blieb die Feier das, was Rabl und Neuer – und die Bayerischen Staatsforsten als Vertreter der Grundeigentümers Freistaat Bayern – versprochen hatten: bodenständig. Die Auftritte von Goaßlschnalzern und Nachwuchs-Plattlern des Trachtenvereins Wallberger Rottach-Egern trugen das ihre dazu bei.

Manuel Neuer und Johannes Rabl. Von der allerersten Idee bis zum Ende der sechs Millionen Euro teuren Sanierung waren aber einige Tiefen zu durchschreiten. „Dunkle Momente“, nannte sie Rabl in seiner Ansprache. Der eine sei der Skiunfall von Neuer gewesen, als man gemeinsam auf den Rettungshubschrauber wartete. Doch da sei der Fußballstar ebenso souverän geblieben, wie zu der Zeit, als von Kritikerseite in Rabls Vergangenheit gegraben wurde, in der sich auch gescheiterte Projekte finden. „Weiß ich doch. Ist alles gut“, habe Neuer gesagt. Und so zogen sie bis zum Ende durch, was aus einer Nacht-und-Nebel-Aktion entstanden war. Wie Rabl berichtete, bewarb sich das Duo erst ganz am Ende der Ausschreibung. Erst am Tag zuvor habe Neuer bei einer gemeinsamen Radtour gesagt, dass er gerne mit ihm eine Berghütte betreiben würden. Eine andere Hütte, am Wallberg, war gerade vom Markt genommen worden.
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Für ihren Entschluss bemühte Rabl den altgriechischen Begriff Kairos, der den rechten Augenblick beschreibt, den es beim Schopfe zu packen gilt. Sonst ist die Chance passé. Dies treffe auf vielfältige Weise auf das Forsthaus zu – und auch auf das Fest selbst, das auf das traditionelle Ende des Valepper Almsommers gelegt wurde und am 238. Geburtstag von König Ludwig I., unter dessen Regentschaft das Forsthaus gebaut wurde, stattfand. Rabl verwies auch auf eine Bleistiftzeichnung im Forsthaus, wie Almbauern „just am heutigen Tag von 157 Jahren“ ausgelassen feiern.
Solche Freude an Details durchzieht das ganze heutige Ensemble. Die historische Farbgebung salbeigrün findet sich allenortens, und den Willen zum Erhalten des Alten, ohne das Neue zu verbergen, lobte auch Landtagspräsidentin Ilse Aigner in ihrem Grußwort. Ein weiteres sprach Martin Neumeyer, Chef der Bayerischen Staatsforsten. Er rühmte Rabl und Neuer für ihren „Willen zum Konsens und ihre Bodenständigkeit“ und meinte, das Projekt könne „Vorbild für gelungene Partnerschaften zwischen verantwortungsvollen Investoren und der öffentlichen Hand für das ganze Land sein“.
Familie Rabl erwartet Nachwuchs
Dass das „kulturgeschichtliche Juwel“ (Neumeyer) in neuem Glanz erstrahlt, sei neben allen beteiligten Politikern, Behörden, Organisation und Handwerkern vor allem einem zu verdanken, sagte Rabl: „Es ist so einzigartig, dass ich kurz innehalten muss... Freigeist und Architekt Paul Schwarzenberger.“ Er habe „gekämpft wie ein Löwe“, ohne ihn „wär‘ alles anders“. Pater Athanasius Berggold aus Metten segnete anschließend die Räumlichkeiten. Und auch er sagte in Richtung Rabl: „Kein Wetter ist heute geeigneter als dieses. Denn so kenn‘ ich Dich. So verwegen, so verrückt, aber auch so visionär.“

Der Betrieb im Berggasthaus ist also angelaufen, wie berichtet sind die Preise durchaus happig. Billiger als die 5,40 Euro für die Halbe Bier sind nur Wasser, Almlimonade und die Hollerschorle. Doch das sollte an diesem Tag ebenso wenig eine Rolle spielen, wie die ungelöste ÖPNV-Problematik (wir berichteten).
Dafür gab es von Rabl und Gattin Ariane frohe Kunde: „Wir erwarten im Winter unser erstes Kind.“ Heißt auch: „Die Familien Neuer und Rabl sind für 99 Jahre Erbpacht bestens gerüstet.“