„Sie machen, worauf sie Lust haben“: Jugendliche organisieren Mitte November ihr „JuKu“ selber

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Raum für eigene Aktionen: Im Haindlkeller (Kulturhaus Zur goldenen Parkbank) soll im November das von jungen Menschen gestaltete Jugendkulturfestival über die Bühne gehen. © THOMAS PLETTENBERG

Jugendpflegerin Lena Renner hat Fördergeld vom Bund organisiert – und jetzt sind die Jugendlichen gefragt, daraus ein schönes Jugendkulturfestival für das ganze Oberland zu basteln. Im Interview erklärt Renner, was da genau geplant ist.

Landkreis – Statt sich an die Vorschläge von Erwachsenen zu halten, sind die Jugendlichen im Landkreis dieses Jahr aufgefordert, selbst ein Projekt auf die Beine zu stellen. Gemeinsam mit einer Gruppe Jugendlicher hat die kommunale Jugendpflegerin Lena Renner beim Bundesfamilienministerium einen Antrag im Rahmen des Programms Zukunftspaket gestellt – und eine Förderung in Höhe von knapp 30 000 Euro erhalten. Was die Jugendlichen mit dem Geld vorhaben und was das „Juku“ ist, haben wir die Jugendpflegerin im Landratsamt gefragt.

Frau Renner, wie kam es zu der Förderung?

Wir haben schon im vergangenen Jahr einen Antrag im Rahmen des Bundesprogramms Zukunftspaket gestellt und haben die Förderung über 150 000 Euro für das Nachwuchsfestival LandkreisTalente erhalten. Dieses Jahr läuft das anders. Die Jugendlichen haben sich selbst um die Förderung beworben – mit meiner Unterstützung. Mit 29 853 Euro haben wir fast die Höchstsumme für ein Einzelprojekt, 30 000 Euro, erhalten.

Die Jugendlichen haben sich selbst ein Projekt überlegt?

Dieses Jahr sollte es etwas sein, das von den Jugendlichen selbst ausgeht. Weil sie für die Förderung einen Verein gebraucht haben, haben sie Kulturvision dazu geholt. Dann gab es Treffen mit mir und den Verantwortlichen von Kulturvision, bei denen sich die Jugendlichen überlegt haben, was sie machen wollen. Die Jugendlichen setzen das Projekt „Zukunftsforum“ fort, das Kulturvision schon während der Pandemie angestoßen hat. Aber mit eigenen Aktionen im Haindlkeller in Miesbach.

Wie viele Jugendliche sind an dem Projekt beteiligt?

Aktuell sind es zehn Jugendliche aus dem Haindlkeller und dem Jugendparlament der Stadt. Die Gruppe ist sehr gemischt, es sind auch Teilnehmer aus Holzkirchen dabei. Das Schöne an diesem Projekt ist, dass sich die Jugendlichen selber beteiligen. Sie machen, worauf sie Lust haben und werden von uns Erwachsenen unterstützt.

Und wie läuft das Projekt ab?

Die Jugendlichen bringen ihre eigenen Ideen mit ein. Wenn sie mehr Input brauchen, können sie Coaches organisieren, die ihnen helfen. Die Coaches können Experten sein, zum Beispiel zum Thema Klima, aber auch aus den eigenen Reihen. Sie können selbst entscheiden, wen sie dazu holen. Aber sie setzen die Ideen selbst um und planen das Festival eigenständig.

Was haben sich die Jugendlichen bislang überlegt?

Das „Juku“, kurz für Jugendkulturfestival, wie es die Teilnehmer genannt haben, soll Mitte November stattfinden. Vorher wollen sie das Festival mit Workshops vorbereiten. Es soll zum Beispiel eine Ausstellung, einen Abend mit Musik, Poetry-Slam, Improtheater oder eine Open-Stage geben. Dazu holen sich die Jugendlichen auch andere dazu, zum Beispiel eine Theatergruppe. Es sind alle eingeladen, mitzumachen, das Projekt wird aber auch noch öffentlich beworben. Wer jetzt schon mitmachen will, kann sich bei Kulturvision, dem Jugendparlament oder dem Haindlkeller melden.

Welches Ziel hat das Jugendkulturfestival?

In Zukunft könnten solche Aktionen regelmäßig stattfinden, zum Beispiel Jam-Sessions. Wir haben bei LandkreisTalente gemerkt, wenn man einmal etwas anregt, öffnen auch andere Veranstaltungshäuser ihre Türen und Bühnen für die Jugend. Wir hoffen deshalb, dass es im nächsten Jahr weitergeht.

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