Rollentausch mit Skistar Wasmeier

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Miesbach
  4. Schliersee

Kommentare

Mal sehen, wie woanders gearbeitet wird: Markus Wasmeier (r.) schaute beim Arbeitseinsatz in Miesbach dem OLW-Küchenteam genau zu, wie dort die Abläufe sind. © Oberland Werkstätten

Gegenseitiges Kennenlernen hilft beim Verstehen. Dieses Prinzip ist die Basis für die Aktion „Schichtwechsel“, an dem die Oberland Werkstätten in Miesbach teilnehmen. Ihr Kennenlern-Partner war diesmal Markus Wasmeier und sein Museums-Küchenteam.

Perspektiven wechseln und Neues entdecken: Das ist das Motto des Aktionstags „Schichtwechsel“, der jährlich von der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM) ausgerufen wird. Rund um den Aktionstag, der bereits im Oktober stattfand, tauschten Mitarbeiter aus Werkstätten für Menschen mit Behinderung ihren Arbeitsplatz mit anderen ohne Behinderung. Mit dabei waren auch die Oberland Werkstätten (OLW) in Miesbach. Sie tauschten die Rollen mit Olympiasieger Markus Wasmeier, der mit dem Küchenteam seines Wasmeier Freilichtmuseums in Schliersee neue Einblicke bekam.

Überraschung an der Essensausgabe: Steht da wirklich der Wasi?

„Wer mag noch mal, wer hat noch nicht“ – die Überraschung war groß bei der Essensausgabe in den Oberland Werkstätten in Miesbach. Viele mussten zweimal hinsehen, als Markus Wasmeier dort stand und die Teller über die Theke reichte. Der Doppel-Olympiasieger von 1994 nutze die Gelegenheit auch, um sich die Werkstätte zeigen zu lassen. Dabei befragte er die Mitarbeiter, bevor er selbst die Küchenkleidung anlegte und sich an die Arbeit machte.

Auch seitens des Werkstätten-Teams gab es einige Fragen an den erfolgreichen Skirennfahrer. Wie viele Personen arbeiten bei ihm im Museum? Welches Essen wird am meisten bestellt? Und OLW-Mitarbeiter Alper Ay, der den Gegenbesuch bei Wasmeier machte, wollte wissen, wie die Veranstaltungen im Museum organisiert werden.

Wasmeier: „Es ist spannend, die Arbeit den OLW-Küchenteams und die Lehrgangs-Teilnehmenden kennenzulernen“

Ay ist einer von insgesamt sechs OLW-Mitarbeitern, die derzeit am Lehrgang „Assistent/in im Gastgewerbe“ teilnehmen. „Unsere Mitarbeitenden bilden sich so weiter, und die Abschlüsse sind auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt anerkannt“, erläutert Michael Menter, der als Arbeitsassistent und Lehrgangsleiter bei den Oberland Werkstätten fungiert. Dass beide Betriebe Gemeinsamkeiten haben, bestätigt Wasmeier: „Wir stellen uns bei uns im Museum die gleichen Fragen. Und mein Küchenteam steht vor denselben Herausforderungen. Darum ist es spannend, die Arbeit den OLW-Küchenteams in Miesbach und die Lehrgangs-Teilnehmenden kennenzulernen“, erklärt Wasmeier.

Werkstätten-Mitarbeiter wechsel in den Wofen nach Schliersee

Wie im Wirtshaus Zum Wofen auf dem Museumsgelände gearbeitet wird, konnte Alper Ay bei seinem Gegenbesuch in Schliersee kennenlernen. Die Gaststätte bietet bayerische Küche, verköstigt die Gäste im Innengewölbe sowie im großen Biergarten. Zudem gibt es dort auch einen Saal für Veranstaltungen. Eindrücke, von denen sich der 23-jährige OWL-Mitarbeiter durchaus beeindruckt zeigte. Von seinem Einsatz kehrte er erfreut zurück: „Küchenchef Adrian hat mich direkt unter seine Fittiche genommen und mir Aufgaben wie Kartoffelschälen und Gemüseschneiden gegeben.“

Dabei wurden auch Erfahrungen ausgetauscht. Für Ay war es die Gelegenheit, eine andere Arbeitswelt kennenzulernen. Und dies ist ein Ziel beim „Schichtwechsel“: Er soll nicht nur für Begegnungen zwischen Menschen sorgen, die sich im Rahmen ihrer Arbeitswelt sonst kaum treffen würden, sondern auch Menschen mit Behinderung die Chance geben, ihre eigene Arbeitswelt zu zeigen und Kontakte zu knüpfen.

Beide Seiten profitieren

So gesehen haben beide Seiten profitiert. Das bestätigt OWL-Regionalleiter Lambert Wagner: „Der Aktionstag bietet eine gute Möglichkeit für Arbeitnehmer aus regionalen Firmen, unsere Werkstätten und Arbeit zu erleben. Gleichzeitig ermöglicht er unseren Mitarbeitenden einen Einblick in eine andere Arbeitswelt.“ Dem stimmt auch Wasmeier zu: „Es ist schön zu sehen, wie sich Alper Ay hier bei uns einbringt. Entsprechend haben wir uns auf den Austausch mit den Oberland Werkstätten gefreut.“

Auch interessant

Kommentare