„Möchte, dass Gäste wegen mir kommen“: Raffael Rutnik ist der neue Wirt auf der „Gaberl Alm“

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Gastwirt mit Leidenschaft: Raffael Rutnik freut sich über die erste Sommersaison mit seinem ersten eigenen Betrieb. © arp

Das Leben und Arbeiten in den Bergen, die Almwirtschaft, das Gastgeberdasein. All das hat Raffael Rutnik im Blut. „Ich bin auf Hütten groß geworden“, sagt der 32-Jährige.

Hinterriß - „Meine Eltern haben viele Jahre verschiedene Almen in den Tiroler Bergen bewirtschaftet. Der Papa als Koch, die Mama im Service, und ich habe immer überall mitgeholfen“, sagt Raffael Rutnik. Zuletzt betrieb die Familie zehn Jahre lang die „Reitherjoch Alm“ nahe Seefeld. Gastronomische Erfahrung hat der Österreicher aber nicht nur in den Tiroler Bergen gesammelt. „Nach der Hotelfachschule habe ich viel auf den deutschen „Formel 1“-Strecken gearbeitet, war immer dort, wo die Rennen stattgefunden haben.“ So hat der 32-Jährige beispielsweise schon in Japan, Korea und England gearbeitet. „Das waren tolle Erfahrungen, aber auf der Alm hat es mir immer am besten gefallen“, sagt er mit einem fröhlichen Lächeln. „Das Almleben ist einfach lockerer und nicht alles ist so streng. Alle sind per Du, auch das bringt viel Offenheit mit sich.“

Eltern helfen in der Küche

In diesem Jahr hat sich Rutnik nun seinen großen Traum erfüllt und ist seit 1. Juni der Wirt auf der „Gaberl Alm“ in Hinterriß. Auch wenn er tatkräftige Unterstützung von seinen Eltern in der Küche hat, ist es Rutnik wichtig, den Service alleine zu stemmen. „Ich möchte, dass die Gäste bewusst meinetwegen kommen“, meint er. „Ein gescheiter Hüttenwirt sein, das geht stark über die Persönlichkeit.“ Daher sei es ihm wichtig, sich bei den Einheimischen als auch Touristen und Ausflüglern zu etablieren. „Mir ist es lieber, dass die Leute sagen ,Wir gehen zum Raffi“, als ,Wir gehen zum Essen´.“ Auf der Karte finden sich kulinarisch vor allem Hütten-Klassiker aus der deutsch-österreichischen Küche. „Oft koche ich auch selber“, sagt er. Bei den Getränken gibt es auch ausgefallenere Varianten, als Spezi und Helles zum Bestellen. „Wir haben ganz viele verschiedene Spritzer. Vom Standard Aperol Spritz bis zu selteneren Mischungen wie Amaretto Spritz.“

Idyllisch gelegen unweit der Engalmen ist die Gaberl Alm.
Idyllisch gelegen unweit der Engalmen: Die „Gaberl Alm“. © arp

„Genieße die Entschleunigung“

Von Mai bis November ist die „Gaberl Alm“ geöffnet. In dieser Zeit wohnt Raffael Rutnik auch hier in einem kleinen Zimmer auf der Hütte. Die Abgeschiedenheit und Ruhe stellt für ihn kein Problem dar. „Ganz im Gegenteil, ich genieße die Lage und das Entschleunigte hier total.“ Überdies beschreibt sich der Tiroler als sehr naturbezogen. „Und wenn ich mal etwas besorgen muss, oder Freunde treffen will, sind die Distanzen ja auch nicht allzu weit. Ich finde es nicht schlimm, mal 45 Minuten im Auto zu sitzen.“

Steckbrief

Sitzplätze innen: 30

Sitzplätze außen: 55

Übernachtungsplätze: Keine

Spezialität des Hauses: Wiener Schnitzel, Kaspressknödel

Meist bestelltes Getränk: Alkoholfreies Weißbier

Öffnungszeiten: Im Sommer täglich von 10 bis 17 Uhr

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Bereits in den ersten Wochen nach seiner Neueröffnung habe Rutnik viele neue Leute kennengelernt. „Es kommen die unterschiedlichsten Gäste hierher, das ist total querbeet durchgemischt, von Sportlern über Tagesausflüglern mit dem Auto ist alles dabei.“ Allerdings sei das Gästeaufkommen in seinem Betrieb sehr wetterabhängig. „Ich würde mich freuen, wenn auch bei Regen noch mehr Leute vorbeikommen, wir haben eine total urige gemütliche Stube und auch da kann man gesellig zusammensitzen.“

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