In diesen Wochen erleben viele Hausbesitzer eine unschöne Überraschung: Briefe mit saftigen Beitragserhöhungen für ihre Wohngebäudeversicherung landen im Briefkasten. Je nach Versicherer und Vertragsbeginn greifen die neuen Prämien zum nächsten Fälligkeitstermin – etwa zum 1. November, 1. Dezember oder 1. März 2026.
Ein Beispiel aus der Praxis: Eine Familie aus Nordrhein-Westfalen zahlt künftig rund 25 % mehr, das entspricht etwa 500 Euro Mehrbelastung pro Jahr. Viele Betroffene sind ratlos: „Soll ich das akzeptieren oder wechseln?“
Dieter Homburg, unabhängiger Finanzexperte und Bestsellerautor, berät seit über 25 Jahren zu PKV, Risikoabsicherung und Altersvorsorge – mit Fokus auf langfristig stabile, bezahlbare Strategien im Ruhestand. Er ist Teil unseres EXPERTS Circle. Die Inhalte stellen seine persönliche Auffassung auf Basis seiner individuellen Expertise dar.
Warum so viele Wohngebäudeversicherer jetzt erhöhen
Die Versicherer verweisen auf steigende Baukosten, Löhne und Schadenzahlen. Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ist der Anpassungsfaktor 2024 um 7,5 % gestiegen, nachdem er im Vorjahr bereits 14,7 % betragen hatte. Das bedeutet: Schon rein rechnerisch müssen die Policen teurer werden, um den Gebäudewert realistisch abzubilden.
Hinzu kommen massive Belastungen durch Sturm-, Hagel- und Leitungswasserschäden. In der Folge schreiben viele Anbieter im Bereich Wohngebäudeversicherung rote Zahlen – und reagieren mit deutlichen Tarifkorrekturen.
„Friss oder stirb“ – viele Kunden fühlen sich ausgeliefert
Die Situation vieler Versicherungsnehmer ähnelt sich: Die Prämien steigen plötzlich um mehrere Hundert Euro, oft ohne erkennbare Leistungsverbesserung. Viele Hausbesitzer wissen nicht, dass sie ein Sonderkündigungsrecht haben, wenn der Beitrag erhöht wird, ohne dass der Schutz erweitert wurde.
Auch wird häufig vergessen, die versicherten Werte regelmäßig zu überprüfen. Wer Anbauten, Modernisierungen oder wertsteigernde Umbauten vorgenommen hat, läuft Gefahr, unterversichert zu sein – und im Ernstfall auf einem Teil des Schadens sitzenzubleiben.
Es gibt Alternativen – aber man muss wissen, wo man sucht
Ein aktueller Marktvergleich zeigt: Spezialisierte Anbieter sichern Häuser mit stabileren Tarifen ab – allerdings wählen sie ihre Kunden strenger aus. Wer dort aufgenommen wird, kann jedoch bis zu 20 % Beitrag sparen und profitiert oft von klareren Bedingungen im Schadensfall.
Entscheidend ist, dass die Police individuell passt: Baujahr, Ausstattung, Nutzung (z. B. Gewerbeanteil) und Lage müssen exakt erfasst sein. Nur dann lässt sich wirklich einschätzen, ob der aktuelle Beitrag fair ist – oder ob die Preiserhöhung schlicht überzogen ausfällt.
Fazit: Die böse Post, die derzeit viele Hausbesitzer erhalten, ist Symptom eines größeren Problems: steigende Baupreise, wachsende Schadenlast und eine Branche, die vielerorts defizitär arbeitet. Dennoch müssen Betroffene die Erhöhungen nicht einfach hinnehmen.
Wer jetzt handelt, kann durch einen unabhängigen Vergleich oft mehrere Hundert Euro im Jahr sparen – und gleichzeitig sicherstellen, dass das eigene Haus im Ernstfall richtig versichert ist.
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Bildquelle: Dieter Homburg
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