US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, dass die USA bald Landangriffe gegen mutmaßliche Drogenkartelle in Lateinamerika durchführen könnten. Laut „Bloomberg“ erklärte er bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus, dass diese Operationen „schon bald“ beginnen sollen.
Die bisherigen Angriffe der US-Marine hätten sich auf mutmaßliche Drogenboote in der Karibik und im Pazifik konzentriert, doch nun wolle man auch Ziele an Land ins Visier nehmen.
„Wir werden mit den Angriffen auf dem Land beginnen“, sagte Trump laut „CBS“. „Das Land ist viel einfacher, und wir kennen die Routen, die sie nehmen.“ Er betonte, dass die USA über umfassende Informationen zu den Aufenthaltsorten der Kartelle verfügten: „Wir wissen alles über sie. Wir wissen, wo sie leben.“
Venezuela und Kolumbien im Visier
Trump nannte Venezuela und Kolumbien als mögliche Zielregionen für die geplanten Angriffe. Die US-Regierung beschuldigt den venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro, mit Drogenkartellen zusammenzuarbeiten. Maduro weist diese Vorwürfe zurück. Doch Trump erklärte laut „Bloomberg“, dass nicht nur Venezuela betroffen sei: „Jedes Land, das illegale Drogen in die USA bringt, ist ein Angriffsziel.“ Er fügte hinzu, dass Venezuela „sehr schlecht“ sei, aber auch andere Länder für den Drogenhandel verantwortlich seien.
Bereits im Oktober hatte Trump angedeutet, dass er bereit sei, die militärischen Operationen auf Landziele auszuweiten. Laut „Bloomberg“ erklärte er damals, das Land sei „als Nächstes dran.“ Im November sagte er, dass er „stolz“ darauf wäre, die Operationen auf Ziele in Venezuela, Kolumbien und Mexiko auszudehnen.
Kriegsverbrechen? Neuer Bericht befeuert Kritik an Trumps Vorgehen
Die Ankündigung stößt sowohl in den USA als auch international auf Kritik. Laut „CBS News“ haben einige US-Senatoren Zweifel an der rechtlichen Grundlage der bisherigen Angriffe auf mutmaßliche Drogenboote geäußert. Die Trump-Regierung argumentiert, dass sich die USA in einem „nicht-internationalen bewaffneten Konflikt“ mit den Kartellen befinden, die als terroristische Gruppen eingestuft wurden.
Die „Washington Post“ hatte zudem enthüllt, dass bei einem Angriff auf ein mutmaßliches Drogenboot im September zwei Überlebende gezielt getötet wurden. Experten bewerten dies als potenzielles Kriegsverbrechen. Die Regierung verteidigt jedoch die Rechtmäßigkeit dieser Operationen.
Kolumbien wehrt sich gegen US-Pläne
Auch in Lateinamerika gibt es Widerstand gegen Trumps Pläne. Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro warnte vor einer Verletzung der nationalen Souveränität: „Droht nicht unserer Souveränität, denn ihr werdet den Jaguar wecken.“ Venezolanische Regierungsvertreter werfen den USA vor, das Land einzuschüchtern und einen Regimewechsel anzustreben.
Militärische Präsenz wird verstärkt
Die USA haben ihre militärische Präsenz in der Region bereits ausgebaut. Der XXL-Flugzeugträger USS Gerald R. Ford wurde in die Karibik entsandt, und F-35-Kampfflugzeuge wurden nach Puerto Rico verlegt. Trump erklärte zudem, dass der Luftraum über Venezuela als geschlossen betrachtet werden solle.