Drastische Folgen durch Hilfskürzungen: Entwicklungsländer fühlen sich "im Stich gelassen"

Entwicklungsländer, die den Großteil der weltweiten Flüchtlinge aufnehmen, stehen unter massivem Druck. Laut der Generalsekretärin des Dänischen Flüchtlingsrates, Charlotte Slente, könnten diese Staaten ihre Grenzen schließen, wenn westliche Länder ihre Hilfsgelder weiter kürzen.

Uganda, das seit Jahren Flüchtlinge aus Sudan, Südsudan und Somalia aufnimmt, hat bereits begonnen, die Aufnahme zu begrenzen, wie "Reuters" berichtet. Auch Tschad, das fast 900.000 Flüchtlinge aus dem Sudan beherbergt, kämpft mit überfüllten Camps und fehlender Unterstützung.

Flüchtlinge aus dem Sudan
Flüchtlinge aus dem Sudan Eva-Maria Krafczyk/dpa

Millionen Menschen leiden

Die Kürzungen treffen nicht nur die Gastgeberländer, sondern auch die Hilfsorganisationen direkt. Der Dänische Flüchtlingsrat musste bereits Programme in Ländern wie Kamerun und Afghanistan streichen. Dort fehlt jetzt Geld für wichtige Projekte, etwa für die Ernährung von Müttern und Kindern. 

Besonders drastisch sind die Einschnitte aus den USA: Unter Präsident Donald Trump hat das Land seine Hilfszahlungen stark reduziert. Die Organisation verlor dadurch 20 Prozent ihrer Mittel und musste 2000 Stellen abbauen. 

Laut Charlotte Slente reichen die Gelder nicht mehr aus, um Millionen von Menschen zu unterstützen, die durch Krieg oder Klimakatastrophen ihre Heimat verloren haben.

Gefahr einer globalen Krise

Slente warnt vor einer globalen Krise durch sinkende Hilfsgelder. "Entwicklungsländer, die 75 Prozent der weltweiten Flüchtlinge aufnehmen, fühlen sich von den reichen Staaten im Stich gelassen", erklärt sie laut "Reuters". Staaten wie Deutschland und Großbritannien investieren zunehmend in Verteidigung, während Gelder für humanitäre Hilfe sinken.