Zehn stille Helden erhalten das Ehrenzeichen der Stadt Weilheim

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Groß war die Freude bei den frischgebackenen Trägern des Weilheimer Ehrenzeichens, die von Weilheims Bürgermeistern ausgezeichnet wurden. Auf dem Bild fehlte Agnes Seitz, die bei der Verleihung nicht anwesend sein konnte. © Philip Dozauer

Der Stadtrat würdigte zehn Bürger für jahrzehntelanges Engagement mit dem Ehrenzeichen. Deren Arbeit findet meist im Hintergrund statt.

Ehrenamtliche Arbeit finde oft im Hintergrund statt und werde öffentlich nicht oder nur kaum wahrgenommen, sagte Weilheims erster Bürgermeister Markus Loth, als im Rahmen der Weihnachtssitzung des Weilheimer Stadtrates die Ehrenzeichen verliehen wurden. Daher freue er sich, dass durch die Auszeichnung die Aufmerksamkeit auf verdiente Weilheimer gelenkt werde. Im Wechsel hielten im Anschluss die zweite Bürgermeisterin Angelika Flock und der dritte Bürgermeister Alfred Honisch die Laudationen auf die Preisträger.

Irene Beige

ist Musikpädagogin und habe ihren Beruf zum Ehrenamt gemacht, sagte Honisch. Beige sei aktives Mitglied im Förderverein für die Kirchenmusik an der Apostelkirche in Weilheim. Seit 27 Jahren engagiert sie sich für die Kirchenmusik, organisiert Auftritte des Ökumenischen Singkreises, leitet die Stimmproben im Chor der Apostelkirche und engagiert sich beim Weltgebetstag der Frauen. Zudem gründete sie den Frauenchor Cantorella, der die Gottesdienste in der Region mit seinem Gesang bereichert.

Klaus Hubl

gibt im Ehrenamt Vollgas. Er ist seit 46 Jahren Mitglied im MSC Weilheim, dessen zweiter Vorsitzender er seit 2007 ist. Zuvor war er 19 Jahre lang Tourenleiter und arbeitet seit Jahrzehnten als Jugendtrainer im Kart-Slalom. Zudem ist Hubl seit vielen Jahren der „Herr der Weilheimer Auto- und Motorradausstellung“, wie Honisch es in seiner Laudatio formulierte. Nebenbei sei er auch immer gefragt, wenn beim MSC „fackelgewandert, stockgeschossen oder gekegelt“ werde.

Klaus Kriegisch

sei untrennbar mit den Weilheimer Goaßlschnalzern verbunden, sagte Laudatorin Angelika Flock. Als sich 2003 die Goaßlschnalzergruppe gründete, war er von Beginn an dabei und engagierte sich ehrenamtlich in den verschiedensten Positionen – unter anderem als offizieller Goaßlervertreter im Heimat- und Trachtenverein. Zudem ist Kriegisch unter anderem in der Theatergruppe und im Trommlerzug Marnbach-Deutenhausen aktiv und bildet Nachwuchsgoaßlschnalzer aus.

Monika Marschall

oder die „Moni“, wie Flock sie nannte, ist seit 30 Jahren in der Tanzsport-Abteilung des TSV Weilheim aktiv. Zuerst als Sportwartin, später als Trainerin der Kindergruppe „Tanzmäuse“ sowie der Tanzjugend. Seit 2018 leitet sie die Tanz-Abteilung des TSV. Ganz nebenbei vertrat sie Weilheim bei weit mehr als 150 nationalen und internationalen Wettkämpfen.

Gerald Ott

oder „mein Held und Lebensretter“, wie Angelika Flock scherzte, half ihr nach der verlorenen Stadtwette nicht nur, sich vom Turm der Stadtpfarrkirche abzuseilen, er kümmert sich auch seit Jahrzehnten aufopferungsvoll um die Kinder- und Jugendgruppe des DAV Weilheim, macht Frühstück für 70 hungrige Kinder, plant und begleitet Touren und pflegt die Ausrüstung. Egal, wo er gebraucht wird – Ott ist immer da.

Gillian Susan Pal

ist gebürtige Engländerin und seit mehr als 20 Jahren aktiv in der Deutschen Rheuma Liga in Weilheim. Lange Zeit als Vorsitzende, seit vergangenem Jahr als Koordinatorin des Funktionstrainings. Sie informiert Betroffene über die etwa 100 Krankheiten, die unter dem Begriff „Rheuma“ laufen, über Hilfsangebote und vor allem: „Sie gibt Mut“, so Alfred Honisch. Dazu organisiert sie Bewegungsangebote und schafft Möglichkeiten für Erkrankte, sich auszutauschen.

Hermann Plötz

ist nicht nur amtierender Schützenkönig der Königlich privilegierten Feuerschützengesellschaft, sondern auch Deutscher und Bayerischer Meister. Doch er könne nicht nur zahllose sportliche Erfolge vorweisen, sondern auch ein enormes ehrenamtliches Engagement als Trainer, Vorstand und Sportleiter. Er leitet das Schießtraining, hält die Schießstätte instand und ist als versierter Handwerker immer gefragt.

Wolfgang Reuthner

ist seit über 20 Jahren Abteilungs- und Übungsleiter im Fechten beim TSV Weilheim. Aus der „Säbel-Festung“ Weilheim habe er eine „Degen-Stadt“ gemacht, berichtete Flock. Und die Erfolge hätten ihm Recht gegeben: Die von ihm betreuten Athleten seien heuer Deutsche Mannschaftsmeister, zweimal deutscher Vizemeister und einige Male Bayerischer und Oberbayerischer Meister geworden. Hinter diesen Siegen stecke unermüdliche ehrenamtliche Arbeit.

Agnes Seitz

konnte nicht an der Auszeichnungsveranstaltung teilnehmen. Sie erhält das Ehrenzeichen der Stadt für ihr Engagement im Kinder- und Jugendturnen beim SV Unterhausen, wo sie bis zu vier ehrenamtliche Funktionen gleichzeitig innehatte. Eine unglaubliche Leistung, die gewürdigt wurde.

Herbert Ullmann

angelte sich ebenfalls ein verdientes Ehrenzeichen. Seit knapp 30 Jahren ist er Mitglied im Fischereiverein Weilheim, seit 2014 dessen Vorsitzender. Er kümmerte sich um den Bau des Vereinsheims, ist Ansprechpartner für Behörden und Verbände und – als Herzensangelegenheit – fördert intensiv die Jugendarbeit des Vereins. Das Ehrenzeichen ist der Lohn für all die Arbeit.