Egal ob mehr Bewegung und Bildung, gesunde Ernährung, Integration, Armutsbekämpfung oder Gewaltprävention – die United Kids Foundations vereint viele Zwecke unter einem Dach. Ein Konzept, das das Kindernetzwerk schon viele Jahre erfolgreich macht: Am 20.11.2005 gründete die Volksbank BRAWO die United Kids Foundations. Seither haben die Initiatoren Jürgen Brinkmann und Robert Lübenoff mit mehr als 700 Hilfsprojekten des Netzwerks über 400.000 Kinder unterstützt.
"Wenn mir vor 20 Jahren jemand das heutige Ergebnis vorausgesagt hätte, hätte ich ihn als Fantasten abgetan", freut sich Jürgen Brinkmann über das Jubiläum. Der Vorstandsvorsitzende der BRAWO GROUP hatte das Kindernetzwerk 2005 gemeinsam mit Robert Lübenoff, Unternehmer und früherer Journalist und Sportmanager, initiiert.
Die Idee entstand aus Lübenoffs Tätigkeit als Sport- und Entertainment-Unternehmer. Er habe dadurch Kontakt und Zugang zu außergewöhnlichen Persönlichkeiten, Institutionen und Unternehmen gehabt, die alle ihre eigenen Programme und Wohltätigkeitsorganisationen für Kinder hatten. "Aber es gab keinen gemeinsamen Ansatz. Dabei ist man gemeinsam bekanntlich stärker", blickt er heute zurück. Aus dieser Erkenntnis sei die United Kids Foundations entstanden – eben keine weitere Stiftung, sondern eine Plattform für Projekte, Menschen und Organisationen um sich zu vernetzen.
Die United Kids Foundations will Kindern "Lust auf Zukunft" machen
Ziel des Netzwerks ist es nach eigener Aussage, dass Kinder und Jugendliche aus der Region Braunschweig-Wolfsburg von den zahlreichen Projekten der prominenten Paten und Stiftungen profitieren. Wo genau der Schwerpunkt dabei liegt, variiert – und hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten stets weiterentwickelt. "Die Problem-Prioritäten haben sich verlagert", berichtet Lübenoff. Während der Schwerpunkt des Netzwerks zu Beginn vor allem bei Kindergesundheit, Bewegung und Sport lag, rückte im Laufe der Jahre zusätzlich das Thema Kinderarmut den Fokus.
Heute gehe es auch viel um die seelische Gesundheit der Kinder. "Zukunftsängste, ausgelöst durch Krieg und Klimakatastrophen. Vor allem aber die Auswirkungen der digitalen Überbelastung und die Folgen des Cybermobbings belasten die Generation Z" weiß Lübenoff.
Auch Brinkmann blickt besorgt auf das "Spannungsfeld zwischen Chancen und Belastungen der digitalen Welt, wachsendem Leistungsdruck und globalen Unsicherheiten". Gleichzeitig böten sich heute bessere Möglichkeiten, sich zu vernetzen und mehr gesellschaftliche Debatten zu Nachhaltigkeit, Diversität und psychischer Gesundheit. "Wir werden weiter versuchen, Kinder bei diesen Herausforderungen bestmöglich zu begleiten und ihnen Lust auf die Zukunft zu vermitteln. Es lohnt sich", sagt Brinkmann.
Jürgen Brinkmann: "Ein Netzwerk ist nur so stark wie seine Knoten"
Der wichtigste Unterschied zu Firmen oder Stiftungen liegt darin, dass alle Mitglieder der United Kids Foundations ihre Eigenständigkeit und Selbstständigkeit behalten. "Wenn ein potentieller Partner nach einer Prüfung den Werten und Richtlinien von United Kids Foundations entspricht, agiert er im Sinne der übergeordneten Zielsetzung – Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen – autonom", erklärt Lübenoff. Zu den aktiven Unterstützern zählen etwa:
- Uschi Glas
- Felix Neureuther
- Dennis Schröder
- Franziska van Almsick
- Peter Maffay Stiftung
- Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e. V.
"Bei uns ist jede Stiftung, jeder Prominente, alle Medien, jeder Politiker, jeder Mitarbeiter, jedes Unternehmen, kurzum alle, die uns unterstützen, ein Knoten", ergänzt Brinkmann. Zusammen ergeben sie ein Netzwerk, das "immer nur so stark wie der einzelne Knoten" ist. Dass dieses "Management der Knoten" schon seit über 20 Jahren gelingt, erfüllt den Unternehmer mit Stolz.
Netzwerk vergibt LupoLeo-Award in Kooperation mit FOCUS online
Seit einigen Jahren vergibt United Kids Foundations einen Förderpreis für soziales Engagement im Kinder- und Jugendbereich. Im November 2024 wurden zum dritten Mal Fördermittel im Wert von 100.000 Euro „Für eine gesunde Zukunft unserer Kinder und unserer Erde“ vergeben – in den drei Kategorien "Projekt-Award", "Persönlichkeit des Jahres" und "Wahrer Held".
FOCUS online ist Medienpartner des Förderpreises, die Leserinnen und Leser bestimmen die Siegerin der Kategorie "Wahrer Held": In diesem Jahr erhielt die 15-jährige Giulianna Göb diese mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung. Sie engagiert sich mit dem Verein Fair-Stärken e. V. für Kinderrechte, Gleichberechtigung und Umweltschutz.
Von "walk4help" bis "jump4future" – über 700 Projekte in 20 Jahren
Seit seiner Gründung hat das Netzwerk der United Kids Foundations über 700 Projekte mit auf den Weg gebracht oder unterstützt. Derzeit aktiv sind beispielsweise:
- walk4help: Zuletzt im Juli 2025 liefen bei der Veranstaltung der BRAWO GROUP 10.000 Teilnehmende insgesamt fast 50.000 Kilometer und sammelten so Spenden in Höhe von rund zwei Millionen Euro. Die Startgelder und Spenden gingen in bis zu 20 Projekte der Initiative „Gesunde Erde. Gesunde Kinder.“, die sich den Wechselwirkungen zwischen Klimawandel, Umweltschutz und Kindergesundheit widmet.
- Brotzeit e.V.: In dem von Uschi Glas gegründeten Verein bereiten über 3000 ehrenamtlich tätige Seniorinnen und Senioren hungrigen Kindern ein kostenloses Frühstück in der Schule zu. Seit 16 Jahren werden so bedürftige Grund- und Förderschüler versorgt, derzeit an 490 Schulen.
- jump4future: Das Sportprojekt soll Kindern aus den Grundschulklassen drei und vier sowie an weiterführenden Schulen mit erhöhtem Förderbedarf den Zugang zu Trainingsmöglichkeiten und Equipment im Basketball ermöglichen. Das Projekt ist ein Beispiel für die Vernetzung der einzelnen Projekte: Seit 2024 wird es gemeinsam von der Dennis Schröder Basketball Academy in Zusammenarbeit mit den Basketball Löwen Braunschweig und United Kids Foundations umgesetzt. Gefördert wird das Projekt von der Volksbank BRAWO Stiftung und der Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e. V.
- Beweg dich schlau! mit Felix Neureuther: Der ehemalige Skirennläufer unterhält mit seiner Stiftung ein Trainings- und Aktionsangebot für Kindertagesstätten, Grund- und Förderschulen sowie Unterkünfte für Geflüchtete. Gemeinsam mit der Technischen Universität München stellt das Projekt seit 2016 unter anderem Materialien sowie Ausbildungsinhalte für Fachkräfte und Eltern bereit.
Die beiden Initiatoren blicken mit dem Jubiläum nicht nur zurück, sondern auch in die Zukunft. Lübenoff etwa erhofft sich ein "generationenübergreifendes Netzwerk mit einer gemeinsamen Zukunftsentwicklung". Und auch Brinkmann sieht den nächsten Jahren positiv entgegen: "Ich habe die Hoffnung, dass wir nach 20 Jahren Hilfe junge Erwachsene finden, die selbst von der Unterstützung profitiert haben und jetzt nachfolgenden Jahrgängen die gleiche Unterstützung zukommen lassen wollen." Bei inzwischen 360.000 geförderten Kindern und Jugendlichen sei das Potenzial dafür groß.