"Sozialismus kennt nur eine Richtung: Autorität und Armut" – Leser zu van Aken

Nach dem ARD-Talk über Preisregulierung und DDR-Vergleiche ist die Community in Aufruhr. Zahlreiche Leser werfen zum Artikel "Einzelhandels-Chef wirft Linkem 'Sozialismus à la DDR' vor - dann wird es laut" der Linken wirtschaftliche Ahnungslosigkeit und ideologische Rückfälle vor. Andere sehen das Problem weniger in den Forderungen der Partei, sondern in der verfehlten Energiepolitik der Gegenwart. Die Diskussion zeigt: Zwischen Sorge um soziale Gerechtigkeit und Angst vor Staatswirtschaft bleibt der Ton scharf.

Verteilung der Meinung zu "Harte Fronten bei Sozialismus-, DDR- und Preisdebatte"
ie Grundstimmung: Ablehnung gegenüber der Linken, Misstrauen gegenüber Politik und System, scharfe, teils sarkastische Töne. FOCUS Online

Ablehnung und Misstrauen

Viele Leser lehnen die Linke entschieden ab und sehen in ihr die direkte Nachfolgerin der SED. Sie verbinden die Partei mit den autoritären Strukturen der DDR und warnen vor einer Wiederkehr sozialistischer Ideen. Der Auftritt von Jan van Aken in der Talkrunde verstärkte diesen Eindruck: Seine Aussagen zu Wirtschaft und Umverteilung gelten vielen als Beleg für alte Ideologien in neuer Verpackung. 

"Es ist mir unbegreiflich, warum es noch so viele linke Träumer gibt, wir hatten den Sozialismus im eigenen Land und es war in jeder Hinsicht ein Desaster. Schaut man über die Grenze, findet man auf der ganzen Welt kein einziges sozialistisches Land, in welchem es der Bevölkerung gut geht oder ging. Im Gegenteil, ausnahmslos alle waren oder sind Diktaturen."  Zum Originalkommentar

"Die Linke will die DDR wieder. Unwählbar! Leistungsträger sollen dann alles bezahlen. Am besten enteignen. Die Linke wählen nur die, die die DDR nicht mitbekommen haben. Unterirdisch!"  Zum Originalkommentar

"Lieber Herr van Aken, die SED, die jetzt "Die Linke" heißt, hatte ihren Versuch in Deutschland. Durch den Lebensmitteleinzelhandel (oft mit Westprodukten) ordentlich versorgt waren nur Ihr Vorgänger Honecker und seine Parteigenossen in der Bonzensiedlung Wandlitz. Schalck-Golodkowski hat mit den Erlösen aus Menschenhandel im Westen eingekauft. Das Volk stand in Schlangen an für banale Produkte des täglichen Lebens, nicht nur für Bananen. Im Sozialismus bilden sich keine Marktpreise, die Angebot und Nachfrage koordinieren. Der staatlichen Preisbehörde fehlen die aktuellen und zahllosen Informationen von beiden Marktseiten für eine behördliche Preissetzung, die den Markt nachbilden kann. Daran scheitert jede Form des Sozialismus."  Zum Originalkommentar

Politik in der Verantwortung

Zahlreiche Kommentare machen die Energiepolitik für die steigenden Lebenshaltungskosten verantwortlich. Besonders die Strompreise gelten als Symbol politischer Fehlentscheidungen, die Bürger und Mittelstand belasten. Die Linke wird dabei nicht isoliert kritisiert, sondern als Teil eines politischen Blocks, der wirtschaftliche Vernunft zugunsten ideologischer Ziele vernachlässige. In der Tat zählt Deutschland laut Bundesnetzagentur zu den Ländern mit den höchsten Stromkosten in Europa. Viele Leser fordern eine Wende zu marktwirtschaftlicheren Lösungen, geringeren Abgaben und einer bezahlbaren Grundversorgung.

"Das größte Problem sind die hohen Strompreise. Das macht jedes Produkt teurer. Die Folge einer völlig verfehlten einseitigen Energiepolitik. In den USA und China 5 Cent. Bei uns zwischen 20 und 30 Cent."  Zum Originalkommentar

"Die Energiepreise sind das Problem und da kann man ganz klar die Grünen als das Problem ausmachen. Insofern macht man mit dem grünen Aktivisten Klamroth den Bock zum Gärtner. Es sind wegen der Grünen funktionierende Atomkraftwerke abgestellt worden, die günstig Strom lieferten und abbezahlt waren."  Zum Originalkommentar

"82 % der Waren im Supermarkt kommen aus Deutschland. Dann wirken natürlich als erstes die Kräfte, die deutsche Politiker entfalten. Wegen der Grünen hat Deutschland den teuersten Strom der Welt."  Zum Originalkommentar

"Wenn der Staat nicht einfach 50 % vom Einkommen behalten würde und auf alles und jeden Furz extra Steuern und Abgaben verlangen würde, hätten wir auch andere Preise. Gerade bei der Energie."  Zum Originalkommentar

Vorwurf des Populismus

Jan van Aken steht für viele Leser stellvertretend für eine medienwirksame, aber wenig substanziell wahrgenommene Linkspolitik. Seine Auftritte in Talkshows sorgen regelmäßig für scharfe Reaktionen. Kritiker werfen ihm vor, ökonomische Zusammenhänge zu vereinfachen und auf emotionale Rhetorik zu setzen. Die Linke hat nach internen Krisen und dem Abgang Sahra Wagenknechts zwar wieder politische Stabilität gewonnen, doch ihr Profil bleibt umstritten. Viele Kommentatoren sehen in van Aken weniger einen Reformer als einen Ideologen – einen Vertreter einer Partei, die in der Vergangenheit stehen geblieben sei.

"Van Aken ist einfach nur ein Linkspopulist (...) Er geiselt die Leute mit Geschichten, die keiner Marktrealität standhalten und im internationalen Vergleich einem Komplettabsturz Deutschlands gleichkommen würden."  Zum Originalkommentar

"Moderiert Van Aken neuerdings „Verstehen Sie Spaß?“ in der ARD?"  Zum Originalkommentar

Warnungen und historische Verweise

In zahlreichen Kommentaren verweisen Leser auf die negativen Erfahrungen mit dem Sozialismus. Der historische Bezug zur DDR prägt noch immer die Wahrnehmung: Gleichmacherei, Mangelwirtschaft und politische Kontrolle gelten als bleibende Warnung. Auch internationale Beispiele wie Kuba oder Venezuela werden als Belege für das Scheitern solcher Systeme angeführt. Für viele Kommentatoren steht fest, dass staatliche Wirtschaftslenkung langfristig zu Abhängigkeit und Stillstand führt. Hinter diesen Aussagen steht nicht nur Geschichtsbewusstsein, sondern auch Skepsis gegenüber politischen Konzepten, die Marktmechanismen schwächen.

"Überwachter Sozialismus hat noch nie funktioniert. Diese Partei ist fernab jeglicher Realität."  Zum Originalkommentar

"Warum machen die ganzen Sozialisten nicht mal ein auswärtiges Jahr in einer normalen Wohnung und dem dortigen Durchschnittslohn in Venezuela oder Kuba. Eigene Erfahrungen können manchmal die Augen öffnen."  Zum Originalkommentar

"Nichts gelernt, aber wieder dazu bereit, das Gleiche zu machen. Ich hoffe nicht, dass die Sozialisten das dritte Mal die Herrschaft übernehmen."  Zum Originalkommentar

"Sozialismus kennt nur eine Richtung. Die heißt Autorität in der Politik, Armut und Elend für die Bevölkerung. Wer Menschen wie Van Aken wählt, hat in Geschichte geschlafen."  Zum Originalkommentar

Kritik an Eingriffen und Steuerpolitik

Viele Leser fordern eine stärkere Rückbesinnung auf marktwirtschaftliche Prinzipien. Staatliche Eingriffe, Steuerlast und übermäßige Regulierung gelten ihnen als zentrale Ursachen wirtschaftlicher Schieflagen. Die Linke wird dabei als Partei wahrgenommen, die Probleme mit neuen Abgaben statt mit Reformen lösen will. Diese Haltung steht exemplarisch für ein weit verbreitetes Misstrauen gegenüber der politischen Steuerung insgesamt. Die Kommentare zeigen: Es gibt ein wachsendes Bedürfnis nach wirtschaftlicher Eigenverantwortung und klarer Transparenz – Werte, die viele in der derzeitigen Politik vermissen.

"....mag alles sein. Aber mit rein marktwirtschaftlichen Mechanismen hat die aktuelle Preisgestaltung auch recht wenig zu tun. Da Transparenz zu schaffen, wird ja auch mit allen Mitteln bekämpft. Noch verweigere ich Temu aus Überzeugung, aber deren Preisgestaltung macht irgendwie mehr Sinn."  Zum Originalkommentar

"Die Regulierungsbehörde gibt es ja. Sie muss aufgestockt werden und von den Konzernen in der Bundesrepublik für die Bevölkerung bereitgestellten zu kaufen den Gegenstände überprüfen. Man stellt fest, ob überteuerte Preise verlangt werden. Wenn festgestellt wird, dann bitte schön die Gewinne von diesen Produkten einziehen + saftige Strafe wegen Betrug. So kann man Wucher eindämmen."  Zum Originalkommentar

"Die freie Marktwirtschaft funktioniert besonders gut dort, wo der Staat mitverdienen kann. Warum gibt es immer noch diesen Schwachsinn der unterschiedlichen Bepreisung von Lebensmitteln mit unterschiedlicher Mehrwertsteuer? Oftmals sogar unterschiedliche MwSt. auf das gleiche Produkt, weil es an unterschiedlichen Orten verkauft wird. Marktwirtschaft an der Tankstelle, ein Traum. Höherer Preis gleich höhere Steuern, der Preis kann nicht hoch genug sein, demnächst noch höhere CO2-Abgabe. Politischer Wille hat mit Marktwirtschaft wenig zu tun und die Meinung, Angebot und Nachfrage bestimmt den Preis, hat längst nicht mehr die Bedeutung. Wo der Staat mit Steuern sein Geschäft machen kann, wird die freie Marktwirtschaft ausgebremst."  Zum Originalkommentar

"In der freien Marktwirtschaft werden normalerweise Preise durch Angebot und Nachfrage geregelt. Je höher das Angebot, desto niedriger der Preis. Wenn der Staat hier eingreifen muss, zeigt das nur, dass etwas nicht richtig läuft. Wird der Strom zu teuer, zeigt das nur, dass es offenbar zu wenig Strom gibt und mehr Strom produziert werden müsste. Dann würden auch die Preise fallen. Subventionen durch den Staat müssen am Ende auch die Bürger bezahlen."  Zum Originalkommentar

Zwischen Lob und Kritik

Einige Leser greifen die Diskussion um Sozialismus mit Erinnerungen an die DDR auf – teils nostalgisch, teils spöttisch. Sie erinnern an staatlich festgelegte Preise, billige Grundversorgung und leere Regale. Diese Rückblicke spiegeln weniger Sehnsucht als Ernüchterung: Der Versuch, über Preislenkung soziale Gerechtigkeit zu schaffen, habe nie funktioniert. In Zeiten hoher Inflation und Lebenshaltungskosten werden diese Vergleiche wieder lauter. Sie zeigen, wie stark wirtschaftliche Unsicherheit alte Erfahrungen reaktiviert – als Warnung vor einer Politik, die mehr verteilt, als sie erwirtschaftet.

"DDR-Produkte mögen billiger gewesen sein, aber auch dank der DDR-Löhne und überhaupt gab es wenig westliche Ware mit entsprechender Qualität, also mal ruhig bleiben. Andererseits erhöhte Coca Cola jüngst wieder seine Preise, obwohl Rohstoffpreise weiter gefallen sind."  Zum Originalkommentar

"In der DDR waren hohe Preise auf manche Waren ein Instrument der "Marktsteuerung". Mit den Einnahmen aus knappen und teuren "Luxusprodukten" - vom Fernseher bis zum Kaffee - wurden Produkte des Grundbedarfes - also Brot, Gemüse usw. - subventioniert. Auf die Idee, dass eine Marktwirtschaft das viel besser regeln hätte können, kamen die sozialistischen Kontrollfreaks überhaupt nicht."  Zum Originalkommentar

"Als ich 1992/1993 in Sachsen beschäftigt war, erzählte mir ein damaliger Kollege von der wundersamen Geldvermehrung à la DDR. Mal sehen, ob ich es noch zusammenbringe. Er hatte Kaninchen auf seinem Balkon. Im Konsum abgegeben, erhielt er Geld. Mehr Geld, als er später für das Kaninchen an der Fleischtheke bezahlte. Ob Herr van Aken auch diese Art der Preisgestaltung meinte? Meine These lautete schon damals: Der Sozialismus ist auch nur Kapitalismus - nur schlechter."  Zum Originalkommentar

Sonstiges

Leser reagieren auf die Talkrunde mit Ironie und Spott. Van Aken wird als Symbol einer politischen Inszenierung gesehen, in der große Worte über soziale Gerechtigkeit die wirtschaftliche Realität überdecken.

"Frage eines DDR-Kunden: Gibt's hier keine Bananen? Antwort: Keine Bananen gibt's nebenan! Hier gibt's keine Schuhe! Noch Fragen zum Sozialismus, Kommunismus."  Zum Originalkommentar

"Sozialismus gibt's bei uns nur im Straßenverkehr. Benzinpreise werden staatlich überwacht. Im Sozialismus wird mir die Wohnung weggenommen, wenn sie für eine Person zu groß ist und eine Familie sie braucht."  Zum Originalkommentar

"Van Aken topt bald die Frequenz der Medienpräsenz von Helene Fischer in ihren besten Jahren. Ich glaube, er wurde nur noch nicht bei Doppelpass am Sonntag eingeladen. Ein richtiger Experte, insbesondere in Wirtschaftsfragen. Gnade uns Gott...."  Zum Originalkommentar

Wie beurteilen Sie staatliche Preisvorgaben – sind sie ein Weg aus der Krise oder Lehre aus gescheiterten Systemen? Wie groß ist Ihr Vertrauen in Politik und Markt? Diskutieren Sie mit! Wie sollte die Balance zwischen sozialer Verantwortung und Marktwirtschaft aussehen?

Hinweis: Die in diesem Artikel zitierten Kommentare geben ausschließlich die Meinungen unserer Leser wieder und wurden inhaltlich nicht verändert. Die Analyse, Auswertung und thematische Gruppierung der Kommentare erfolgt automatisiert mithilfe Künstlicher Intelligenz.