Gute Nachrichten vom Radom: Antenne des Industriedenkmals wird saniert und für Besucher erlebbar

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Das Radom in Raisting war auch heuer wieder ein beliebtes Ausflugsziel. © EMANUEL GRONAU

Bis Ende 2025 soll die Antenne des Industriedenkmals fertig saniert sein. Es war nicht die einzige gute Nachricht, die Geschäftsführer René Jakob in der jüngsten Kreistagssitzung verkünden konnte.

Raisting – René Jakob begann seinen Bericht mit einem kurzen Rückblick auf das Wirtschaftsjahr 2024, das aus Sicht der Radom Raisting GmbH mehr als erfolgreich verlaufen war. Wie bereits berichtet, hatte vor allem die neue Sonderausstellung „Virtuelle Welten“ zu einem riesigen Ansturm von über 9000 Besuchern geführt. Am Ende konnte man das Jahr mit einem dicken Plus von über 12 000 Euro beim Besucherbetrieb abschließen.

Diese Zahl werde man heuer nicht erreichen, sagte Jakob. Dies sei aber wegen des großen Erfolgs im vergangenen Jahr zu erwarten gewesen. Mit rund 7000 Gästen liege man aber immer noch über dem dreijährigen Durchschnitt, zeigte sich der Geschäftsführer zufrieden.

Mit der Sanierung der alten Antenne hat in diesem Jahr zudem ein wichtiges Projekt Fahrt aufgenommen. Hauptziel sei es, die 2020 entstandenen Schäden an der Anlage zu beseitigen, so Jakob. Dabei soll auch die Beweglichkeit der Antenne hergestellt werden, um im Winter durch das Schwenken in die oberste vertikale Position einen günstigeren thermischen Abschluss zu schaffen, wie der Geschäftsführer gegenüber der Heimatzeitung erläutert. Die Hoffnung sei, dadurch die Schneelast effizienter verringern zu können.

Gleichzeitig soll die Antenne auch für die Besucher erlebbar werden, indem sich mit ihr nach Abschluss der Arbeiten im Rahmen der Grundbewegung eine simulierte Umlaufbahn früherer Satelliten nachverfolgen lässt. „Darüber hinaus werden wir nach Abschluss der Sanierung die Antenne mit einem hochauflösenden Laser 3D-Scanner vermessen und fotorealistisch aufnehmen“, blickt Jakob voraus. „Das daraus entstehende digitale 3D-Modell, einschließlich der inneren Betriebsräume, Antriebe, Sende- und Empfangseinrichtungen, können unsere Gäste dann mit Hilfe unserer hochauflösenden Touch-Displays selber virtuell mit den Händen entdecken.“ Da man die Antenne unter regulären Umständen nicht für Besucher begehbar machen könne, solle so zumindest ein virtueller Einblick vermittelt werden.

Radom bekommt Wärmepumpe

Die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf rund 800 000 Euro. Diese Summe sei nur dank hoher Zuschüsse von rund 750 000 Euro zu stemmen, so Jakob. Die Arbeiten laufen bereits und sollen bis zum Jahresende abgeschlossen sein.

Viel Geld benötigt die Radom GmbH auch im kommenden Jahr, wenn das nächste große Vorhaben ansteht: der Ersatz der alten Energieversorgungsanlage durch eine moderne Wärmepumpe. In einem zweiten Schritt soll der Bau einer PV-Anlage erfolgen.

Zwar habe man die Kosten durch die Optimierung des Energiebedarfs in den vergangenen Jahren deutlich senken können, so Jakob. Doch steigende Preise für Heizöl und Strom machten sich zuletzt negativ bemerkbar. Dem will man mit der Umstellung entgegenwirken. Auch das klappt nur, weil sich der Freistaat mit 425 000 Euro am Projekt beteiligt und zudem laut dem Geschäftsführer ca. 35 Prozent als „EFRE-Förderung“ zugesagt sind. So ließe sich die Investition „sehr gut finanzieren“.

Abhängig von den Mitteln ist auch noch die geplante Erweiterung der Ausstellung. Neben dem Modul „Hero“, das die erlebbare Antenne betrifft und die Darstellung der technischen Abläufe beim Senden und Empfangen der Funksignale beinhaltet, soll mit dem Modul „Timeline“ die historische Entwicklung der Erdfunkstelle Raisting dargestellt werden. „Hier möchten wir auf das sehr umfangreiche und bereits digital aufbereitete Bildarchiv des Radoms zurückgreifen“, blickt der Geschäftsführer voraus.

In einem Vorprojekt seien bereits über 3500 Fotos, Pläne und Dokumente gesichert und digitalisiert worden. Erste Teile von „Hero“ könnten bereits im kommenden Sommer zu sehen sein. „Insgesamt gehe ich von einem Realisierungszeitraum bis 2028 aus – abhängig von verfügbaren Mitteln und Kapazitäten.“

Sicher auf eine Neuauflage freuen dürfen sich Fans des „Space Cinema“, das vom 16. bis 18. Juli stattfinden wird. Pause machen dagegen die Radom-Konzerte, die heuer trotz der unsicheren Wetterlage gut besucht gewesen seien, so Jakob. Der große Aufwand könne jedoch von den Ehrenamtlichen nicht jedes Jahr gestemmt werden.