Mit der neuen „Virtuelle Welten“-Sonderausstellung im Raistinger Radom haben die Verantwortlichen offenbar einen Nerv getroffen. Die Besucherzahlen sind deutlich angestiegen, wie Geschäftsführer René Jakob im Kreistag berichtete.
Landkreis – Jakobs Begeisterung war ansteckend, als er von einer „außergewöhnlichen Saison“ sprach und von den „überragend positiven Rückmeldungen“ auf die neue Sonderausstellung. Im Vergleich zu den Jahren 2019 bis 2022 habe man mit 9006 Besuchern – ohne Freiluftveranstaltungen – heuer eine Steigerung von rund 40 Prozent erzielt. Das sei „unzweifelhaft“ auf die neue Ausstellung „Virtuelle Welten“ zurückzuführen, die heuer eröffnet wurde.
Der Anstieg der Besucherzahlen ist auch deswegen signifikant, weil die Freiluftveranstaltungen „Space Cinema“ und „Radom Konzerte“ heuer ins Wasser gefallen sind und deswegen nicht ansatzweise so viele Besucher wie im vergangenen Jahr kamen. Waren es 2023 rund 5000 Gäste, die zu diesen Veranstaltungen erschienen, zählte man heuer nur knapp 2000. Bei der Beurteilung der Zahlen müsse man auch berücksichtigen, dass Ausstellungen im Radom hauptsächlich von Mai bis Oktober besucht werden können. Dann sind sie am Wochenende je für drei Stunden geöffnet.
Was Jakob nach eigener Aussage besonders freut, ist der starke Anstieg der Kinder und Jugendlichen unter den Besuchern des Radoms. Waren es 2019 noch 385, konnten heuer 1283 Kinder und Jugendliche im Technischen Denkmal von nationaler Bedeutung begrüßt werden.
„Wir brauchen was für Kinder!“
Auf den Lorbeeren ausruhen wollen sich Jakob und seine Kollegen freilich nicht. „Wir brauchen was für Kinder!“, machte der Geschäftsführer deutlich. Ob nun ein paar Lego-Bausätze, ein Spielteppich oder etwas zum Ausmalen – die Kleinen müssten Beschäftigungsmöglichkeiten finden, während die Eltern die Ausstellung besichtigen.
Zudem sei geplant, dass die Internetseite des Radoms gründlich überarbeitet wird. Dabei soll auch ein Buchungssystem integriert werden, damit die Anfragen von Besuchergruppen nicht mehr wie bislang händisch beantwortet werden müssen. Auch über eine Anpassung der Tarife müsse im kommenden Jahr geredet werden, so Jakob weiter im Kreistag. „Wir bekommen immer wieder die Rückmeldung, dass wir zu billig für das sind, was wir bieten.“
Bisher zahlen Erwachsene für Eintritt und Besichtigung 6 Euro, Kinder und Jugendliche 3 Euro. Nimmt man an einer Führung teil, steigt der Preis auf 9 bzw. 4 Euro. Für die Familienkarte Besichtigung werden 14 Euro fällig, mit Führung 20 Euro. „Wir werden die Eintrittspreise mit Augenmaß anpassen“, versprach Jakob, ohne ins Detail zu gehen. Ein Höhepunkt im Veranstaltungsjahr 2025 soll das Jubiläum der Kinderkino-Reihe im kommenden Jahr werden, das am 27. Juni und 4. Juli im Radom gefeiert werden soll. Die Radom-Konzerte sollen vom 11. bis 13. Juli stattfinden, das Space-Cinema vom 24. bis 26. Juli.
Wärmepumpe kommt im Spätsommer 2025
Im vergangenen Jahr hatte Jakob die Planungen vorgestellt, um die nach wie vor sehr energieintensive Frostsicherung des Radoms deutlich umweltfreundlicher zu gestalten. Mittlerweile sei man bei der Umsetzung des Vorhabens ein gutes Stück vorangekommen, so der Geschäftsführer auf Anfrage der Heimatzeitung: „Die erforderlichen Vorplanungen und Untersuchungen sind weitgehend abgeschlossen.“ Im kommenden Frühjahr sollen die letzten Vorgespräche mit den Fördermittelgebern abgeschlossen sein, damit im Spätsommer im ersten Bauabschnitt die Wärmepumpenanlage mit den dazugehörigen Nebenanlagen am Radom installiert werden kann.
In einem zweiten Bauabschnitt soll dann eine PV-Anlage auf Flächen der Radom-Raisting GmbH erstellt werden, die einen Teil des für den Betrieb der Wärmepumpe nötigen Stroms liefern soll. „Die PV-Anlage wird vorerst hinten angestellt, da hier noch wesentliche Fragen zur Finanzierung, Dimensionierung und Genehmigung, abzustimmen sind“, so Jakob gegenüber der Heimatzeitung.
Grüner Strom für die Heizung: Kooperation mit Nachbarfirma
Geplant ist, in enger Kooperation mit einem benachbarten Unternehmen die Energiekosten und den CO2-Ausstoß für den Betrieb des Radoms drastisch zu senken. Der Strom, den die Radom Raisting GmbH mit der noch zu bauenden PV-Anlage insbesondere im Sommer erzeugt, soll an das Unternehmen geliefert werden. Das liefert dann im Winter, wenn erhebliche Energiemengen nötig sind, um die Temperatur im Radom bei 5 Grad zu halten, den Strom wieder zurück, mit dem die effiziente Wärmepumpe betrieben wird (wir berichteten).