Kreisbrandrat lobt Maibaumdiebe: „Dieses Engagement ist bei der Feuerwehr gefragt“

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Genau dieses Engagement ist bei der Feuerwehr gefragt. Kreisbrandrat Manfred Danner über die Maibaumdiebe Charme-Offensive: Kreisbrandrat Manfred Danner würde die Maibaumdiebe gerne in FFW-Uniformen sehen. © Archiv

Der umstrittene Maibaumklau von Mintraching während eines Feuerwehr-Großeinsatzes bleibt heißes Thema im Ort. Jetzt meldet sich der oberste Feuerwehrmann des Landkreises zu Wort – und ist voll des Lobes.

Mintraching – Für erhitzte Gemüter und kontroverse Diskussionen haben die Maibaum-Diebe aus Günzenhausen gesorgt: Während am Freitag rund 160 Einsatzkräfte das Feuer in einer lichterloh brennenden Scheune in Mintraching bekämpften, haben die Burschen den Maibaum im Ort geklaut. Nun äußert sich Kreisbrandrat Manfred Danner, der selbst schon viele Male mit dem Burschenverein Thonstetten auf Maibaum-Diebestour war, zu der Aktion – mit versöhnlichen Worten.

Danner: Zeitpunkt des Maibaum-Klaus war „unglücklich“

Dass die Maibaumfreunde am Freitag genau in der Zeit zugeschlagen haben, als sich gerade ein Großeinsatz der Feuerwehr abspielte, findet Danner „unglücklich“ – „das hat schon einen faden Beigeschmack“. Doch aus eigener, langjähriger Erfahrung weiß der Kreisbrandrat auch, dass diese Aktion „rechtlich in Ordnung“ war.

Und wenn man die Umstände ausblende, ist Danner sogar voll des Lobes für die Maibaumdiebe im Allgemeinen. „Die haben es technisch echt drauf“, meint er anerkennend. Mehr noch: „Die haben Courage, übernehmen Verantwortung, sind engagiert und organisiert – das sind genau die Leute, die wir bei der Feuerwehr brauchen.“

Maibaum-Diebstahl aufwändig und schwierig

Manfred Danner weiß, wie aufwändig und schwierig es ist, einen Maibaum zu klauen. Schließlich war er selbst schon bei über 20 erfolgreichen „Diebstählen“ dabei. Um einen Coup landen zu können, müsse das begehrte Diebesgut schon Tage im Voraus ausgekundschaftet werden. Auch entsprechendes Werkzeug und Fahrzeuge müssen organisiert werden. Wenn sich die Gelegenheit bietet, und ein Maibaum unbeobachtet herumliegt, kann das Manöver beginnen. Will heißen: Binnen kürzester Zeit müssen ausreichend Leute organisiert und motiviert werden – meist zu nächtlicher Stunde.

„Genau dieses Engagement ist bei der Feuerwehr gefragt“, sagt Danner und macht gleich Werbung in eigener Sache: Solche Leute, die auch in der Nacht freiwillig aufstehen, strukturiert arbeiten und anpacken, seien bei der Feuerwehr genau richtig. Denn: Auf „klaren Strukturen“ basiere auch die Arbeit der Feuerwehr.

Lob für die Feuerwehrkameraden

Lob gab es vom Kreisbrandrat freilich auch für die eigenen Leute – auch wenn sich gerade die Mintrachinger, allen voran die Feuerwehrmänner, über den Maibaumklau geärgert hätten. „Sie haben Einsatzbereitschaft gezeigt und die Dienstpflicht erfüllt.“ Denn: „Wenn’s brennt, geht’s um Menschenleben und um Hab und Gut – da ist der Maibaum egal.“ Die Feuerwehrmänner hätten bei dem Scheunenbrand „alles richtig gemacht und super gearbeitet“. Mehr noch: „Durch das schnelle Eingreifen ist das Wohnhaus nicht abgebrannt“, betont Danner.

Gemeinsames Fest statt Zerwürfnis

Nun hofft der Kreisbrandrat auf ein versöhnliches Ende des Maibaum-Diebstahls. „Wichtig ist, dass sich die beiden Parteien einigen – und gemeinsam ein gescheites Fest feiern.“ Es dürfe kein Zerwürfnis geben. Und vielleicht machen Maibaumdiebe und Feuerwehr schon bald gemeinsame Sache, meint Danner: entweder zusammen bei einem Einsatz oder bei einem Maibaumdiebstahl. Denn da braucht es die Feuerwehr auch – zur Verkehrsabsicherung.

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