„Ein Schmuckstück, um das uns viele beneiden“ – Berghütte in Bayern wurde aufwändig saniert

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Hüttenreferentin Annette Siano-Kaspar hält die Zeitkapsel in Händen mit Beiträgen verschiedener AV-Gruppen, Bildern von der Renovierung und einem aktuellen „Weilheimer Tagblatt“. Die Kapsel wurde an einem geheimen Ort in der sanierten Hütte deponiert. © privat

Es liegen arbeitsreiche Monate hinter den Mitgliedern der Alpenvereinssektion (AV) einer oberbayerischen Gemeinde: Ihre Hütte auf einem Berg in den Alpen musste saniert werden.

Es liegen arbeitsreiche Monate hinter den Mitgliedern der Alpenvereinssektion (AV) Peißenberg: Die Hütte der Sektion auf dem Hörnle musste saniert werden. Nun sind die Bauarbeiten abgeschlossen, am kommenden Sonntag wird die „neue“ Hütte offiziell eingeweiht. Im Interview mit dieser Zeitung erzählt die Hüttenreferentin des AV-Peißenberg, Annette Siano-Kaspar, über das Projekt.

Was musste alles saniert werden in der Hörnle-Hütte?

Zwei Räume, die Küche und die Stube wurden komplett erneuert. Dort wurden die Böden betoniert und auf einheitliche Höhe gebracht, die Zwischenwände wurden neu aufgebaut. Alle Räume wurden nach unten, oben und zu den Seiten gedämmt oder die Dämmung erneuert. Wir haben neue Böden verlegt, Wandvertäfelungen, Decken, Lampen und Tischplatten erneuert. Die alten Holzteile wie Balken, Sitzbänke, Wandverkleidungen im Flur und im Vorraum, die Haustür und auch Einrichtungsgegenstände wurden abgestrahlt, um das ursprüngliche Holz wieder zur Geltung zu bringen. Die Korpusse der Küche und die Elektrik wurden erneuert, es wurde neu gefliest und etliche Kleinigkeiten wurden erledigt.

Das hört sich nach viel Arbeit an. Wie lange dauerten die Arbeiten, wie viele Stunden wurde gewerkelt?

Die Arbeiten dauerten von Anfang Mai bis jetzt kurz vor der Einweihung, also insgesamt fünfeinhalb Monate. Es wurde am Wochenende mit vielen Helfern gearbeitet, aber auch unter der Woche herrschte rege Arbeitstätigkeit in unserer Hörnle-Hütte.

Wie viel Geld mussten Sie investieren?

Das steht zum heutigen Zeitpunkt noch nicht genau fest, da noch viele Rechnungen ausständig sind. Die Rücklagen in Höhe von etwa 35 000 Euro sind aufgebraucht, das war aber im Vorfeld schon bekannt. Deswegen haben wir die Spendenaktion initiiert.

Haben die Spenden gereicht oder müssen Sie noch weiter sammeln?

Leider können wir das noch nicht definitiv sagen. Es wäre auf jeden Fall schön, wenn noch weitere Spenden eingehen würden.

Konnten Sie auch viel in Eigenleistung machen, oder war es zu kompliziert?

Wir haben nur ungefähr eine gute Handvoll von Handwerkern benötigt, alles andere wurde in Eigenleistung gemacht. Gottseidank hatten wir viele Fachleute als freiwillige Helfer, die sich umfassend eingebracht haben und die Arbeiten auf der Hütte großartig unterstützt haben. Ohne diese Helfer ist so ein Projekt finanziell für einen Verein kaum stemmbar.

Was ist durch dieses Projekt in der AV-Sektion passiert? Wurde zum Beispiel das Gemeinschaftsgefühl gestärkt?

Auf alle Fälle! Es war schön, mitzuerleben, wie viele Menschen unterschiedlichsten Alters – der Jüngste war 16 Jahre alt, der Älteste 74 – sich in verschiedenster Form engagiert haben: Ob beim Aus- und Einräumen der Hütte, bei den Arbeiten vor Ort, bei der Versorgung der Helfer mit Essen und Kuchen, beim Aussuchen der Materialien, Besorgungen tätigen oder den vielen, vielen Erledigungen, die nötig waren. Ich würde sagen, aus vielen helfenden Händen ist ein starkes Team geworden.

Wie ist es, nun in die „neue“ Hütte zu gehen?

Da gibt es nur eine Antwort: Wir gehen in die neue Hütte mit großer Freude. Wir finden, dass sie sehr schön geworden ist. Es war nicht geplant, so viel zu renovieren und zu erneuern, aber die Bausubstanz hat es nötig gemacht und wir hoffen, dass diese Hütte noch sehr vielen Menschen Freude bereitet, genauso wie uns. Sie ist ein Schmuckstück, um das uns viele andere Alpenvereins-Sektionen beneiden, vor allen Dingen auch, da es das Eigentum des Alpenvereins Peißenberg ist.