Donald Trump macht Putin Vorschlag – der will offenbar nachgeben für Rettung der Wirtschaft

  1. Startseite
  2. Wirtschaft

Kommentare

Die Zukunft von Russlands Wirtschaft liegt in den Händen Putins – und Trumps? Der Kremlchef geht auf Kuschelkurs mit den USA – und macht brisante Angebote.

Moskau – Bei den Gesprächen zwischen Russland und den USA deuten sich Annäherungen an. Beide Seiten wollen an dem Ausbau ihrer Beziehungen arbeiten. Besonders Wladimir Putin würde eine Verbesserung der amerikanisch-russischen Beziehungen zugutekommen. Denn nach drei Jahren Ukraine-Krieg ist Russlands Wirtschaft erschöpft – und Washington hat Moskau möglicherweise einen Rettungsanker zugeworfen.

Donald Trump und Ukraine-Verhandlung: Putin äußert sich überraschend

Russlands Wirtschaft steht vor einer Überhitzung, da die Folgen einer hartnäckigen Inflation und die westlichen Sanktionen spürbar werden. Weil selbst der Kremlchef die alarmierenden Signale der russischen Wirtschaft nicht ignorieren kann, erwägt Putin offenbar einen Schritt, den viele vor einigen Monaten nicht erwartet hätten.

So begrüßte Putin Trumps Vorschlag, die Verteidigungshaushalte sowohl der USA als auch Russlands zu kürzen. China könne sich diesem Vorschlag „möglicherweise später anschließen.“ „Russland ist bereit, mit den USA über die Möglichkeit einer Kürzung der Verteidigungsausgaben zu sprechen“, sagte Putin und fügte hinzu: „Eine 50-prozentige Kürzung der Militärbudgets beider Länder wäre eine gute Idee“, zitierte ihn die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass.

Verhandeln über die Ukraine: US-Präsident Donald Trump (Republikaner, re.) und der russische Autokrat Wladimir Putin (li.). © Montage IPPEN.MEDIA / IMAGO / ABACAPRESS / Russian Look

Donald Trump führt Gespräche wegen Ukraine mit Putin – kürzt Russland das Verteidigungsbudget?

Putins Worte dürften überraschen. Denn eigentlich halten die hohen Militärausgaben und die massiven Investitionen in die Verteidigung die russische Wirtschaft am Leben, seitdem Putin diese auf eine Kriegswirtschaft umgestellt hat. Russische Ökonomen hatten allerdings schon im Vorfeld vor dieser Methode gewarnt, da solche Investitionen nicht nachhaltig sind.

Dennoch hielten es Experten für unwahrscheinlich, dass Putin die Investitionen zurückfahren wird – um eben das Wirtschaftswachstum weiter anzukurbeln. „Die Russen werden nicht bereit sein, ihre Ausgaben für die Rüstungsproduktion über Nacht einzustellen, weil sie eine Rezession fürchten und weil sie ihre Armee wiederherstellen müssen“, sagte Alexander Kolyandr, Forscher am Zentrum für Europäische Politikanalyse (CEPA) jüngst.

Russland hat seit dem Beginn seiner Offensive in der Ukraine im Jahr 2022 seine Militärausgaben massiv erhöht. Auch für kommendes Jahr will Putin das Verteidigungsbudget deutlich aufstocken: Der im Dezember 2024 veröffentlichte Haushaltsplan für 2025 sieht für die Verteidigung etwa 126 Milliarden Dollar (13,5 Billionen Rubel) vor – das entspricht 32,5 Prozent der Staatsausgaben.

Putin könnte wegen der russischen Wirtschaftslage auf Trump angewiesen sein

Dass Putin nun Trumps Vorschlag begrüßt, am Verteidigungshaushalt zu schrauben, könnte damit zusammenhängen, dass der Kremlchef sich weiter Richtung USA annähern möchte. Besonders vor dem Hintergrund der kritischen Wirtschaftslage scheint Putin nach jedem Rettungshalm zu greifen, nachdem wichtige Handelspartner wie China und Indien von Russlands Wirtschaft Abstand genommen haben.

Zudem könnte Putin durch eine Besserung der Beziehung zu den USA auf eine Lockerung der Sanktionen hoffen. Ganz unrealistisch wäre das Vorgehen nicht. „Die Vereinigten Staaten verfügen über einen erheblichen wirtschaftlichen Einfluss und deshalb sind die Russen gern bereit, sich zu treffen“, sagte Chris Weafer, Vorstandsvorsitzender von Macro-Advisory Ltd, gegenüber Reuters.

Vorteile für Russlands Wirtschaft? Putin macht Trump brisanten Rohstoff-Deal

In Bezug auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit kündigte Putin die Bereitschaft Russlands an, zwei Millionen Tonnen Aluminium auf den US-Markt zu liefern, um zur Preisstabilisierung beizutragen. Er schlug auch gemeinsame Projekte zur Aluminiumproduktion vor und sagte: „Wir können eine Zusammenarbeit bei der Aluminiumproduktion in Erwägung ziehen, zum Beispiel in der Region Krasnojarsk.“ Putin sprach auch über Seltene Erden und bot den USA eine Kooperation an. (bohy mit Material von Reuters)

Auch interessant

Kommentare