Tödlicher Dünen-Sandrutsch in Dänemark: Einer der Buben kommt aus Unterhaching
Tödlicher Dünen-Sandrutsch in Dänemark: Einer der Buben war Schüler in Unterhaching
Der Spatenstich zur Erweiterung des Lise-Meitner-Gymnasiums in Unterhaching wurde von einer tragischen Nachricht überschattet. Bei einem Dünen-Sandrutsch in Dänemark war ein Schüler des Gymnasiums tödlich verunglückt.
Unterhaching - In den Schaft der Spaten eingraviert war die Aufschrift: „LMGU-Erweiterungsbau 09.09.2024 Spatenstich“. Der fand am Montagnachmittag auch statt, aber kurz und bündig statt mit drei Stunden Festprogramm, wie ursprünglich geplant. „Mir und der ganzen Schulfamilie ist heute nicht zum Feiern zumute“, sagte Unterhaching Bürgermeister Wolfgang Panzer, als er um eine Schweigeminute bat. Anlass: Einer der beiden Buben (9 und 12), die in den Sommerferien in Dänemark von einem Dünen-Erdrutsch tödlich verschüttet wurden, war Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums.
Raum für Trauer für die Schüler
Direktorin Michaela Trinder hatte darum gebeten, die Feier kurzfristig abzusagen. „Das wäre nicht passend. Es ist für uns alle eine schwierige Zeit“, sagte die Schulleiterin. Der Dünen-Tod des Unterstufenschülers beschäftigt beim Schulbeginn am heutigen Dienstag natürlich auch seine Klassenkameraden. „Wir haben einen Raum eingerichtet, in den sich Schüler, die das Bedürfnis nach einer Auszeit haben, zurückziehen können“, sagt Michaela Trinder. Die Schulsozialarbeit ist in die Aufarbeitung des tragischen Unglücks ebenfalls mit eingebunden.
So also blieb es bei einem symbolischen Zehn-Minuten-Akt, ohne Brimborium. Bürgermeister Panzer lobte den „bemerkenswerten Entwurf“ zur Schulerweiterung von Architekt Oliver Betz als „geniale Symbiose, die Neues und Altes zusammenfasst“. Mit dem Spatenstich gehe das 17-Millionen-Euro-Projekt „sinnbildlich von der Planungs- in die Bauphase über“. Trotzdem seien „noch tausend Kleinigkeiten zu koordinieren“. Den Handwerkern wünschte Panzer „eine glückliche Hand und einen unfallfreien Verlauf“. Der Erweiterung-Umbau des Gymnasiums dauert drei Jahre.
Wegen Baustelle: Feldwege gesperrt
Die Großbaustelle wirkt sich auch auf die Schulwege aus, denn die üblichen Routen kollidieren teilweise mit dem Baustellenverkehr. Dieser war während der Sommerferien über den Utzweg abgewickelt worden – mit Schulbeginn am heutigen Dienstag ändert sich das. Der sensible Bereich rund um den Utzweg steht wieder uneingeschränkt als Schulweg zur Verfügung, die Baustellenfahrzeuge indes werden über die Feldwege von Süden her anrollen und auch wieder abfahren. Vorerst bis September 2025, so hatte es der Gemeinderat beschlossen, sollen die Feldwege also als Baustellenzufahrt dienen.
Üblicher Schulweg nicht befahrbar
Für die Schulwege, von Taufkirchen aus kommend, bedeutet dies: Die Feldwege können von Schülern nicht genutzt werden – dies betrifft auch den Angerweg, der in Unterhaching von der Kiermaier-Kurve in der Tölzer Straße die Felder quert bis hinüber zum Grünwalder Weg. Hinzu kommt: Vom heutigen Dienstag an ist auch der Postweg voraussichtlich bis Ende Oktober in beide Richtung gesperrt; erst nach den Herbstferien steht diese Wegeverbindung wieder zur Verfügung.
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„Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass der Baustellenverkehr im Bereich des Postwegs kreuzt und auch die freigegebenen Feldwege mit höchster Aufmerksamkeit und Vorsicht zu nutzen sind“, betont die Gemeinde Unterhaching in einer Pressemitteilung mitsamt einer farbigen Skizze. Diese soll die Sperrungen und Routenführungen verdeutlichen. Zwischen Taufkirchen und Unterhaching kann die Wegeverbindung entlang der S-Bahn (Grünwalder Weg) genutzt werden und ist ausgeschildert (über Schulstraße und Jahnstraße beim Kubiz). Der sonst übliche Schulweg über den Postweg (bei der Unterführung) sowie die Feldwege zum LMGU sind dagegen gesperrt.