Schlechte Nachrichten beim SV: In der neuen Kabine steht Wasser
SV Petershausen kämpft mit Herausforderungen und wählt einen neuen Vorstand.
Petershausen – Der Sportbetrieb läuft rund beim SV Petershausen (SV), und die Beseitigung der Hochwasserschäden soll jetzt noch im Mai erledigt sein. Was sich nach einer positiven Bilanz anhört, hat im Detail doch Tücken, immer wieder tauchten bei den Sanierungsarbeiten neue „Baustellen“ auf.
Das berichtete SV-Vorsitzender Hubert Doetsch den zahlreichen Mitgliedern, die zur Hauptversammlung ins vollbesetzte Sportheim gekommen waren. Angesichts dieser Herausforderungen macht Doetsch nochmal für zwei Jahre weiter im Amt des Vorsitzenden, auch Stellvertreter Josef Sellmair, Schriftführerin Isabell Ritter sowie Beisitzer Manuel Wenger bleiben an Bord. Eine personelle Veränderung im SV-Vorstand gab es aber bei der turnusgemäß anstehenden Neuwahl: Udo Neutzner, vor zwei Jahren als zweiter Kassier bestellt, um sich einzuarbeiten, übernimmt nun.
Dem langjährigen Kassier Alexander Karl, der gewohnt souverän seinen letzten Kassenbericht präsentierte, fiel der Abschied nicht leicht. Gerne, so betonte er in der Versammlung, hätte er noch zwei Jahre drangehängt, um die Vereinskasse ganz schuldenfrei zu übergeben.
„Wasserschaden“ – dieses Wort kann Vorsitzendem Hubert Doetsch nicht mehr hören. Nachdem 2024 erst eine übergelaufene Badewanne im Obergeschoss den Vereinsraum im Sportheim durchnässt hatte, traf den SV danach das Juni-Hochwasser massiv. „Der gesamte Keller im Sportheim musste entkernt werden, Fliesen, Boden, Türen, Estrich, Elektrokasten und Heizungspumpen – alles musste raus.“ Eine Investition von 750 000 Euro, die zum Glück die Versicherung trägt. Dann wurde bei den Arbeiten jedoch offenkundig, dass der Keller auch undicht ist, Grundwasser eindringt. Die notwendige Abdichtung kostet den Verein 21 000 Euro aus der eigenen Tasche, weil Grundwasser nicht versicherbar ist. Jetzt, kurz vor Fertigstellung, die Hiobsbotschaft: „In der neuen Kabine steht Wasser – wieder ein Wasserschaden.“ Ein Wasserrohr in der Wand leckt, wieder müssen die Handwerker ran.
Und es stehen weitere Investitionen an: Das Dach der Turnhalle ist undicht, im Herbst soll die PV-Anlage demontiert, die Leckage behoben werden. Und absehbar müssen auch die Fenster im Wintergarten der Gaststätte ausgetauscht werden, die Kostenschätzung beläuft sich auf 50 000 Euro.
Angesichts dieser vielen Aufgaben ist es umso erfreulicher, dass der Kassenbericht von Schatzmeister Alexander Karl einen Gewinn von 28 000 Euro ausweist. Der Verein hat zwar noch 135 000 Euro Schulden aus den Investitionen Sporthalle, Tennisplatz und Rasentraktor, erläuterte Karl, aber im Gegenzug auch 55 700 Euro freie Gewinnrücklagen. Fazit des Kassiers: „Uns geht es finanziell recht gut.“ Dies ist auch dem Geschick und der Beharrlichkeit von Karl zu verdanken, wie sein kurzer Rückblick zeigte.
So habe er während der Pandemie alle Möglichkeiten der Corona-Hilfen für den Verein ausgeschöpft, insgesamt über 70 000 Euro. „Eine Riesenaufwand, aber diese Arbeit habe ich mir gemacht.“ Karl machte dann auch kein Hehl daraus, dass er die SV-Kasse gerne noch zwei Jahre geführt hätte. „Bis wir ganz schuldenfrei sind.“ Da daraus nichts wurde, verließ er gleich nach seinem Kassenbericht die Versammlung.
Vorsitzender Doetsch würdigte seine Verdienste daher in seiner Abwesenheit. Karl habe sich seit 30 Jahren in unterschiedlichen Funktionen im Verein engagiert, zwölf Jahre als Kassier. „Fachlich hat es hundert Prozent gepasst“, so Doetsch unter dem Applaus der Versammlung. Herzliche, lobende Worte fand auch Bürgermeister Marcel Fath. „Auch dank seiner Leistung hat der SV eines der modernsten Finanzsysteme, die manchem Unternehmen gut zu Gesicht stehen würde. Alexander Karl ist ein Mann, der viel geleistet hat.“ Auch Nachfolger Udo Neutzner würdigte Karls Arbeit als „fachlich Spitze“.
Dennoch sei es Zeit für einen Wechsel, warb Vorsitzender Doetsch um Verständnis. „Wir müssen uns verjüngen und jetzt, wo wir einen passenden Kandidaten haben, ist der richtige Zeitpunkt.“ Einen Weg, den die Mitglieder mitgehen wollten. Alle Kandidaten wurden ohne Gegenstimme ins Amt gewählt. Ein Bericht über den Sportbetrieb beim SV Petershausen folgt.