Mit 84 Jahren genießen die meisten Menschen ein ruhiges Leben und haben den Autoschlüssel bereits an den Nagel gehängt. Nicht so Sharon Albrecht aus Virginia. Sie hat nicht gut genug für ihren Ruhestand geplant und muss deshalb weiterhin Geld verdienen.
"Ich muss zwischen 1500 und 2000 Dollar (ca 1700 Euro) pro Monat haben, um meine Sozialversicherung aufzustocken und meinen Lebensstil zu finanzieren. Ich habe fünfstellige Investitionen, aber ich habe nicht das Gefühl, dass es genug ist“, so die 84-Jährige gegenüber "Business Insider".
Rentnerin (84) arbeitet für 17,20 Euro pro Stunde: "Mache mir keine Sorgen um die Zukunft“
Über einen Freund kam die 84-Jährige zum Fahrdienst Uber. Sie begann, nachts und am Wochenende zu fahren. „Ich verdiene etwa 20 Dollar (17,20 Euro) pro Stunde, was nicht viel ist, wenn man die Autokosten herausrechnet. Ich fahre nur drei bis vier Stunden und halte an, wenn ich müde bin". Im Laufe der Jahre sei außer einer Person niemand jemals wirklich respektlos gewesen. Ein Ende ihrer Arbeit bei Uber sei nicht abzusehen.
Selbstmitleid? Fehlanzeige! „Ich habe kein großes Bedauern, denn ich habe das Gefühl, dass sich mein Leben genau so entfaltet, wie es sollte. Ich bin 84 und habe gerade erst angefangen. Ich mache mir keine Sorgen um die Zukunft“, sagt die Rentnerin.
Rentner arbeitet nach Schicksalsschlag mit 90 im Supermarkt
Vince Scidone aus Oklahoma ist ebenfalls wieder zurück im Arbeitsleben. Er war Jahrzehnte lang als Schreiner tätig. Als sein Leben einen Schicksalsschlag erfuhr, musste der Rentner wieder anfangen zu arbeiten - mit 90 Jahren. Und das, obwohl er laut eigener Aussage zu seiner aktiven Arbeitszeit alles andere als verschwenderisch mit seinem Einkommen umgegangen sei.
Jeder achte Rentner in Deutschland unter 74 Jahren weiter erwerbstätig
Auch in Deutschland arbeiten viele Menschen auch noch im Rentenalter. Jeder achte der Rentnerinnen und Rentner in Deutschland im Alter von 65 bis 74 Jahren ist erwerbstätig. Das meldet das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden. 13 Prozent arbeiten demnach schon jetzt weiter, während sie eine gesetzliche Altersrente beziehen. Die sogenannte Aktivrente soll Arbeiten für Rentner ab 2026 durch Steuervorteile attraktiver machen und so dem Fachkräftemangel entgegenwirken.
Mit zunehmendem Alter nimmt die Berufstätigkeit der Rentenbezieher allerdings kontinuierlich ab. Beträgt sie im Alter von 65 bis 66 Jahren noch 18 Prozent, sind es bei den 73- bis 74-Jährigen noch 8 Prozent, wie die Befragungen ergaben. Auch ein höheres Bildungsniveau führt offensichtlich dazu, dass Menschen beruflich länger aktiv bleiben.