Waldecker Turniertage in Miesbach: Heiße Kämpfe und mittelalterliche Atomsphäre

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Keine Show: Heiße Kämpfe lieferten sich die Ritter beim Buhurt-Vollkontaktturnier der Waldecker in Miesbach. © Martina Fischer

Drei Tage Mittelalterfest in Miesbach präsentierte spannende Ritterturniere und eine authentische Inszenierung. Die Veranstaltung bot den Besuchern Musikdarbietungen, Tänze und eine Modenschau.

Miesbach – Heiß ging es bei den Waldecker Turniertagen her. Und das in mehrfacher Hinsicht. Denn nicht nur das Wetter bescherte Temperaturen über 30 Grad. Auch die Buhurt-Kämpfe – keine Show, sondern ein echtes Turnier – bescherten einen heißen Wettbewerb um den 8. Pokal zu Miesbach. Neben diesem gab es noch viele weitere Highlights. Alles in allem: drei interessante und auch entspannte Tage.

Schon von weitem konnte man das Scheppern der Äxte hören, die auf Rüstungen prallten, die Anfeuerungsrufe für die insgesamt acht Teams und den Jubel über gute Treffer. Das Vollkontakt-Buhurt-Turnier, ausgerichtet vom Sword Gym München, war ein klares Highlight des Mittelalterfests in Miesbach, das sich viele Zuschauer nicht entgehen lassen wollten.

Sie bekamen packende Runden zu sehen, in denen sich die Kämpfer trotz der Temperaturen in ihren Rüstungen nichts schenkten. Fair und freundschaftlich ging es natürlich beim Ringen um den Sieg trotzdem zu. Den konnten sich nach vielen schweißtreibenden Runden Mamánci II aus Tschechien vor ihren Landsleuten vom MFC Vysocina und den Säbelrasslern aus der Schweiz sichern. Gewiss dürften sich die Athleten nachher über die Duschen in der TV-Turnhalle gefreut haben, in der sie übernachten konnten.

Waldecker Miesbach Mittelalterfest
Begeisterung für das Mittelalter: Für Siegel wie aus alter Zeit interessierten sich die Besucher. © Martina Fischer

Heiße Kämpfe und kühn erzählte Legenden

Aber auch die weniger kämpferischen Seiten des Mittelalters fanden großes Interesse. Die Besucher freuten sich über Musikdarbietungen, Gaukler Fabio, zeitgemäße Tänze und eine Modenschau mit schönen, mittelalterlichen Gewändern. Klar wurde, dass es den teilnehmenden Gruppen um Authentizität geht.

So etwa kleiden sich die Waldecker, Organisatoren der Turniertage, in der Mode des Spätmittelalters von 1380 bis 1420. Beim Lagerleben wird in den aufgestellten Zelten übernachtet und das Essen vor Ort über dem Feuer in Kesseln gekocht. Zutaten wie Kartoffeln oder Tomaten, die es in hiesigen Breiten im Mittelalter noch nicht gab, sind tabu. Es wird umfassend in die Vergangenheit eingetaucht.

Authentisch leben: Zelten, Kochen und Handel im Spätmittelalter

Inspiriert von den Eindrücken konnten sich die Besucher gleich in der Händlergasse mit passenden Waren versorgen. Edle Gewänder gab es, Helme und Holzschwerter für die Kinder. Zwei junge Damen waren ganz angetan von allerlei Schmuck. Erwachsene überlegten sich den Kauf eines eigenen Siegelstempels. Ein Korbflechter fertigte Waren vor Ort.

Met wurde natürlich angeboten. Ebenso wie Honig - teils mit Beigabe von Erdbeeren oder Himbeeren als besonderer Note. Entspannen konnte man an den Biertischen vor der Hauptbühne. Das mit mehrfachem Genuss bei Speisen, Getränken und Darbietungen. Die gingen bis in die Nacht, die mit Fackeln und Feuershows beeindruckend erleuchtet wurde.

Bei den Turniertagen zeigte sich auch die gute Kooperation der Miesbacher Vereine. Die Waldecker konnten wieder auf die Unterstützung von Kolping, Trachtenverein, Haberern, dem Technischen Hilfswerk und der Stadt zählen, um den Besuchern eine schöne Zeit, einen Ausflug in eine andere Zeit, zu bereiten.

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