Sicherheitslage in Miesbach und Umgebung: Polizei berichtet über Kriminalitätsentwicklung
Im Sicherheitsgespräch informierte Dienststellenleiterin Katharina Schreiber die Bürgermeister der Gemeinden im Bereich der Polizeiinspektion Miesbach über die Kriminalitätszahlen 2024.
Landkreis – Wie steht es um die Sicherheit in Miesbach und Umgebung. Diese Frage stand im Mittelpunkt eines kürzlich stattgefundenen Sicherheitsgesprächs, bei dem Dienststellenleiterin Katharina Schreiber die Bürgermeister der im Dienstbereich der Polizeiinspektion Miesbach liegenden Gemeinden über die Zahlen des vergangenen Jahres informierte.
Der Zuständigkeitsbereich umfasst eine Fläche von 343 Quadratkilometern und ist für die Sicherheit von insgesamt 38.378 Einwohnern verantwortlich. Zu den Gemeinden zählen Hausham, Irschenberg, Fischbachau, Bayrischzell, die Marktgemeinde Schliersee sowie die Stadt Miesbach.
Allgemein wurden im Jahr 2024 im Dienstbereich der Polizei Miesbach 1.350 Straftaten erfasst, „dies sind 123 Fälle mehr als im 2023“, heißt es im Bericht der Polizei. Die Aufklärungsquote liegt bei 68,8 Prozent (2023: 65,4 Prozent) und „damit über dem bayerischen Durchschnitt von 64,9 Prozent und der des Landkreises Miesbach von 67,3 Prozent“.
Kriminalitätsentwicklung und Erfolge bei der Aufklärung
Die Kriminalitätsbilanz im Bereich der Polizei Miesbach hat sich im Jahr 2024 in verschiedenen Belangen verändert. Die Häufigkeitszahl (HKZ) für bekanntgewordene Straftaten lag bei 3.517, während sie im gesamten Landkreis 3.575 betrug. Besonders positiv fiel die Gemeinde Fischbachau mit einer niedrigen Kriminalitätsbelastung von 2.114 auf.
Im Bereich der schweren Delikte wurden zwei Straftaten gegen das Leben registriert, während im Vorjahr keine gemeldet wurden. Die Anzahl der Sexualdelikte stieg von 31 im Jahr 2023 auf 49 Fälle. Im Gegensatz dazu sank die Anzahl der Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz erheblich, von 141 Fällen auf 75, was auf das Inkrafttreten des Cannabisgesetzes (CanG) zurückzuführen sein könnte. Dieses Gesetz regelt den Umgang mit Cannabis neu.
Besondere Entwicklungen bei Deliktarten
Rohheitsdelikte verzeichneten einen leichten Anstieg von 318 auf 321 Fälle. Die Vermögens- und Fälschungsdelikte hingegen reduzierten sich von 285 auf 165 Fälle. Bei den Eigentumsdelikten wurde ein Anstieg von 296 auf 337 Taten beobachtet, wobei insbesondere Wohnungseinbruchdiebstähle von vier auf 19 Fälle zunahmen. Die Sachbeschädigungen stiegen von 147 auf 185 Fälle. Die Polizei betont die Notwendigkeit der Mithilfe der Bevölkerung bei der Aufklärung dieser Delikte.
Die Verkehrsunfallstatistik für 2024 zeigte einen Rückgang der Gesamtunfälle um 3,74 Prozent auf 976. Die Unfälle mit Personenschaden stiegen jedoch auf 162 an. Eine Person kam durch einen Unfall ums Leben. Die Anzahl der Kleinunfälle sank von 551 auf 486. Häufigste Ursache für schwere Unfälle war überhöhte Geschwindigkeit, bei 81 Unfällen war das der Fall.
Gemeinschaftliche Verantwortung für mehr Sicherheit
Alkoholunfälle traten 21 Mal auf, eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr. Besonders heraus stach der Alkoholwert von 3,10 Promille bei einem Unfallbeteiligten. Die Polizei führte 2024 185 Geschwindigkeitskontrollen durch, wobei 1.826 Verkehrsteilnehmer beanstandet wurden. Der bundesweite Blitzmarathon am Freitag, 19. April, führte zu fünf Beanstandungen wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen.
Im Bereich der Schulwegunfälle wurden drei Vorfälle registriert, wobei alle beteiligten Schüler nur leicht verletzt wurden. Insgesamt gab es 61 Fahrradunfälle, ein Anstieg um 21 Fälle. Besonders stark waren Pedelec-Unfälle vertreten. Die Polizeiinspektion Miesbach wird weiterhin verstärkte Kontrollen durchführen, um die Verkehrssicherheit zu verbessern und die Unfallzahlen zu senken.
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