Papierbootrennen in Starnberg: Kreativität und Geschick auf dem Wasser
23 Papierboote traten beim 9. Starnberger Papierbootrennen an. Trotz wechselhafter Wetterbedingungen erreichten alle Boote das Ziel. Die Jury bewertete Kreativität und Funktionalität der selbstgebauten Boote.
Ahoi und raus mit den Paddeln hieß es Samstag beim 9. Starnberger Papierbootrennen an der Seepromenade zwischen MRSV und Undosa. 23 gemeldete Papierboote gingen an den Start, von denen alle schwimmend oder paddelnd das Ziel erreichten. Gemeinsam mit „Round Table 219 Starnberg“ und der Wasserwacht organisierten auch heuer wieder der Kreisjugendring und der Verein Eltern-Kind-Programm aus Stockdorf die Veranstaltung.

Es kostet viel Zeit und Kreativität, ein Papierboot zu bauen. Umso banger blickten alle Beteiligten am Samstagmorgen gen Himmel. „Heute Morgen um neun war Sturmwarnung auf dem See“, erzählte Sarah Schweighofer. Sie ist seit 2001 bei der Starnberger Wasserwacht und begleitete alle neun Papierbootrennen. Gemeinsam mit ihrem Team ist sie für die Sicherheit aller Beteiligten auf dem Wasser zuständig. Sie erinnere sich noch an das erste Papierbootrennen am Percha Beach mit Regen und Wellen. „Vom Wetter her hatten wir schon alles Mögliche.“ Auch Samstag regnete es zeitweise während der Bootsbesichtigung vor der Wettfahrt. Juryteams aus Kindern und Erwachsenen schauten auf Kreativität und Funktionalität. Mit in der Jury waren die Clownin Jutta Kriegleder, der Ingenieur Stefan Schreiter, Künstlerin Yvonne Schneider und Künstler Groxi aus Gauting.
Von einem als Deutschlandfahne gestaltetem Floß über ein Einhorn bis hin zu einem blau-weiß gestreiften „Seebra“ gab es viel zu sehen. „Wir haben eine Deutschlandflagge gebaut wegen der EM“, sagte der 13-jährige Marwan, der mit seinem Bruder Malek (10) und ihrem Freund Lucien (12) für die Starnberger Wasserwacht antrat. „Unser Boot ist ein großer Fernsehkarton mit Zeitung ausgestopft“, erklärte Lucien. „Dann haben wir ihn mit drei Schichten Tapete umwickelt und dann kamen noch Kleister und Farbe dazu.“
Mit viel Planung, Training und Strategie gingen auch die Freunde Niklas (11) und Hannes (11) und dessen achtjährige Schwester Annika die Sache an. Insgesamt drei Monate verbrachten sie mit ihrem Boot „Wellenbrecher“, dessen „überzeugenden architektonischen Aufbau“ die Jury lobte. „Es ist schon anspruchsvoll, Man muss sich einen guten Plan überlegen, braucht das Material und die Motivation“, sagte Niklas. „Und wenn man nicht im Takt bleibt, bringt einem das stabilste Boot nichts“, ergänzte Hannes. Dieser Ansatz brachte das Team auf Platz zwei in ihrer Altersgruppe.

Die beste Technik schienen allerdings Max (9), Mila (8) und Niko (10) zu haben, die mit ihrem Boot „Ahoi Buddy“ auf Platz eins in der Gesamtwertung aller Altersgruppen fuhren. Mit einer Zeit von unter zwei Minuten überwanden sie trocken die 200 Meter lange Strecke zum Ziel. „Wir haben letztes Jahr den zweiten Platz gemacht“, erzählte Max. „Und jetzt für dieses Jahr unser Boot noch mal optimiert.“ So kamen eine abnehmbare Finne und ein Mast mit angebundenem Maskottchen dazu.
Insgesamt 72 Kinder wirkten beim Bootsumbau für das Team der Lebenshilfe mit. Im vergangenen Jahr Sieger, paddelten sie mit „Herr Einhorn“ heuer auf Platz zwei in der Gruppe ab 13 Jahren. Ebenfalls den zweiten Platz ihrer Altersgruppe unter elf Jahren holte sich das Team der „wilden Pille“: ein hellblau angestrichenes Boot mit den Handabdrücken der Kinder drauf – ein Gemeinschaftswerk des gebundenen Ganztags der Grundschule Lochham.
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Für den Fall der Fälle hatte die Wasserwacht zwei Taucher auf sogenannten Rescue Boards positioniert und war mit dem Schiff parallel zum Ufer unterwegs, um Kindern zu helfen oder gesunkene Schiffsteile wieder einzusammeln. Für das leibliche Wohl sorgte „Round Table“, und auch die Wasserwacht bot Essen an.