„Nehmen Sie sich zehn Minuten Zeit“
Hauptstraße: Bürgermeister bittet um Verständnis für die Sperrung der Ortsdurchfahrt Tutzing. Für Mittwoch ist eine Begehung geplant.
Tutzing - Seit Donnerstag ist die Tutzinger Hauptstraße für weitere Arbeiten gesperrt, die Umleitung ist in Kraft. Das bedeutet für alle Tutzinger und Besucher eine nervenaufreibende Zeit. Bürgermeister Ludwig Horn plädiert in einem Schreiben an alle Bürger für Gelassenheit: „Nehmen Sie sich zehn Minuten (mehr) Zeit! Versuchen Sie geduldig zu bleiben und manchmal auch etwas nachsichtig zu sein.“ Wie weit her es mit der Nachsicht für die Baumaßnahme tatsächlich ist, dürfte sich bei einer Baustellenbegehung zeigen, die die Gemeinde am kommenden Mittwoch, 19. Juni, ab 17 Uhr anbietet. Dann geht Horn mit den Bürgern die Straße ab und beantwortet alle Fragen, nimmt Probleme auf und will so für einen transparenten Austausch sorgen. Treffpunkt ist an der Bushaltestelle am Gymnasium. Unter Rücksichtnahme auf die Fußball-EM soll die Begehung nicht länger als 45 Minuten dauern – damit jeder zum Anpfiff des Spiels Deutschland–Ungarn zu Hause ist.
„Wir sind uns bewusst, welche Folgen diese Baumaßnahme für unsere Bürgerinnen und Bürger mit sich führt. Die Mobilität im Ort wird eingeschränkt, Strecken und Wegzeiten verlängern sich und das Erreichen aller Anlieger der Hauptstraße mit Aufwand verbunden sein“, schreibt Horn. „Die Baumaßnahme an sich war und ist notwendig, und wir können allen Tutzingerinnen und Tutzingern versichern, dass ihre Fertigstellung mit einer spürbaren und nachhaltigen Aufwertung des Ortszentrums einhergeht.“ Der Bürgermeister verspricht eine schnelle Information über Fortschritt oder Änderungen und Verzögerungen. Die Gemeinde hatte vorige Woche rund 4000 Flyer zu den Arbeiten am „Bauabschnitt Mitte“ verteilen lassen. Zudem gibt es ab dem Wochenende auch einen Podcast.
Ein reibungsloser Ablauf sei nicht garantiert, so Ludwig Horn. Ob Bauarbeiter vor Ort oder Planer im Staatlichen Bauamt Weilheim: „Hier handelt es sich immer um Menschen. Und zwischen Menschen können Missverständnisse entstehen, und Fehler können gemacht werden.“ An diesem Punkt hoffe die Gemeinde auf das Verständnis aller Betroffenen. „Wir möchten auch nochmal ausdrücklich auf alle Anlieger – vor allem alle Gewerbetreibende – verweisen und bitten alle Tutzingerinnen und Tutzinger sowie alle Besucher unserer Gemeinde, diese nach Kräften zu unterstützen und die Treue zu halten.“
Grundsätzlich werde vieles etwas länger dauern, es werde möglicherweise zu Staus kommen, auch auf der Umleitungsstrecke, vor allem bis alle Ampeln perfekt eingestellt seien. Auch bei der Parkplatzsuche müsse eventuell etwas mehr Geduld mitgebracht werden. Und es werden kleinere Ungereimtheiten auftauchen, „die wir derzeit noch gar nicht vorhersehen können“. Deswegen appelliert Horn an alle, einfach mehr Zeit einzuplanen. Auch für eine Rückmeldung bei der Gemeinde: „Und natürlich sind wir auch jederzeit offen für Anregungen und konstruktive Kritik seitens unserer Bürgerinnen und Bürger.“
Derzeit laufen die Arbeiten zwischen Gymnasium und Hallberger Allee, sie sollen etwa sechs Wochen dauern. Dann folgt der nächste Abschnitt. Anders als bei Sperrungen 2024 wurde die Verkehrsregelung auf der Umleitungsstrecke an der Einmündung der Kirchen- auf die Bahnhofstraße bisher nicht geändert.