Barrierefreiheit am Starnberger See: Erholungsgelände Ambach bekommt Inklusive-WC

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Spazieren gehen, Schwimmen und Rasten: In den Sommermonaten ist der Starnberger See ein beliebtes Ausflugsziel. Insbesondere das Erholungsgelände Ambach. © panthermedia/kb-photodesign

Das Erholungsgelände Ambach soll behindertengerecht zugänglich werden. Die Toilettenhäuser werden diesbezüglich saniert. Einen barrierefreien See-Zugang gibt es nicht.

Münsing – 14 Hektar Liegewiese entlang am zweieinhalb Kilometerlang flach ausgebauten Ufer des Starnberger Sees, dazu gibt es 2.600 Parkplätze: Für den Tourismus im Landkreis ist das Erholungsgelände Ambach insbesondere im Sommer unabdingbar, das im Ortsteil Holzhausen der Gemeinde Münsing liegt.

Generalsanierung auf dem Erholungsgelände Ambach in Münsing

Damit die Erholungsstätte für alle barrierefrei zugänglich wird, wurde bereits in der Planung zur Generalsanierung des Erholungsflächenvereins aus dem Jahr 2018 der Behindertenzugang als sanierungsbedürftig aufgenommen. Priorisierte Maßnahmen waren hierbei die Renovierung zweier Toiletten sowie die Fußgänger- und Fahrradbrücke beim „Buchscharner Seewirt“, die sukzessive umgesetzt werden sollten.

Mitte September dieses Jahres stellte die Kreistagsfraktion der Grünen einen Antrag, den barrierefreien Zugang zum See und in die sanitären Einrichtungen auf dem Erholungsgelände zeitnah umzusetzen. Im Antrag kritisieren sie vornehmlich den derzeitigen Zustand der Rampe in den See als „ungeeignet und gefährlich für Rollstuhlfahrer“. Auch sollen die sanitären Einrichtungen für Menschen mit Behinderung gut zugänglich und beschildert werden.

Erholungsgelände Ambach: Rampe zum See gefährlich für Rollstuhlfahrer

Unabhängig von dem Schreiben fand im Oktober 2024 ein Ortstermin statt, bei dem neben der Architektenkammer unter anderem der Behindertenbeauftragte des Landkreises, Ralph Seifert, sowie Markus Ertl vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband teilgenommen hatten.

Wie es scheint, liefen das Ansinnen der Grünen zur zügigen Umsetzung und der Ortstermin zum selben Thema aneinander vorbei. „Manchmal reicht auch ein Anruf beim Landratsamt, dann hätte man sich diesen Antrag sparen können“, sagte Kämmerer Ralph Zimmerermann vergangenen Montag im Ausschuss für Umwelt, Infrastruktur und Tourismus. Dort stellte Traudl Fischer, Gebietsbetreuerin an der Unteren Naturschutzbehörde, nun den aktuellen Status quo vor.

Budget reicht nur für WC-Sanierung im Erholungsgebiet Ambach

Die komplette Anlage barrierefrei zu ertüchtigen, würde aufgrund der Behördengänge zu lange dauern, so Fischer. Zudem wurden die zusätzlichen Kosten hierbei im sechsstelligen Bereich liegen. Viel mehr sei bei einem Budget von 30.000 Euro auch nicht möglich, „damit können wir keine großen Sprünge machen“. Daher einigten sich die Teilnehmer nur auf die Sanierung der Toiletten. Was den Behindertensteg anbelangt, so liege dieser im Landkreis Starnberg, wie auch die gesamte Wasserfläche, die formell dazu zählt.

Zwar keine neue Rampe, aber die jetzige WC-Sanierung, das sahen die Kreis-Grünen als einen Kompromiss an, „mit dem sie leben können“, sagte Christine Mair. Daher zogen sie ihren gestellten Antrag zurück.

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