Klimawandel: Wie sich die Auerbergland-Gemeinden rüsten wollen
Mit dem Projekt „Klimafeste und wassersensible Landschaften“ wollen die 14 Auerbergland-Gemeinden die Widerstandsfähigkeit der Natur stärken.
Ingenried/Landkreis – Die Erderwärmung bringt vor allem in ländlichen Gebieten spürbare klimatische Veränderungen mit sich und verlangt aufgrund von unterschiedlichen topografischen Verhältnissen sowie der bisweilen intensiven landwirtschaftlichen Nutzung nach vielfältigen Anpassungsstrategien.
Um sich für künftige Extremwetterereignisse zu wappnen, und schon im Voraus die richtigen Maßnahmen zu treffen, stehen die 14 Auerbergland-Gemeinden seit 2020 in regem Austausch. In Zusammenarbeit mit dem Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern konnte zudem der Grundstein für das Projekt „Klimafeste und wassersensible Landschaften“ gelegt werden. Wie es aktuell um das Konzept steht, wurde den Gemeindevertretern kürzlich bei einem Termin mit dem zuständigen Planungsbüro in Ingenried mitgeteilt.
Auerbergland-Gemeinden rüsten sich für Klimawandel
Laut Susanne Huber vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern ist es das vorrangige Ziel des Projekts, „Natur und Landschaft widerstandsfähig gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu machen“. Damit die Umsetzung der Maßnahmen gelingt, halten es die Verantwortlichen für besonders wichtig, die regionale Bevölkerung mit ins Boot zu holen und vor Ort an der Realisierung der Projekte teilhaben zu lassen.
Bereits im Vorfeld der Info-Veranstaltung hatte das Planungsbüro Interviews mit den örtlichen Bürgermeistern geführt. Zudem waren zahlreiche Planungs- und Geodaten gesammelt worden, die den Gemeinden – so weit das Konzept – einen „schnellen Überblick über Potential- und Risikoflächen sowie Vernetzungsbereiche“ verschaffen und „geeignete Entwicklungsmöglichkeiten“ aufzeigen sollen. Seinen Fokus legt das Projekt dabei auf vier konkrete Bereiche.
Zum einen soll die Vernetzung der einzelnen Biotope verstärkt werden, zum anderen sprechen sich die Projektbeteiligten auch für den Erhalt von Grünelementen innerhalb der Ortschaften aus. Hinsichtlich der steigenden Zahl an Extremwetterereignissen, die immer häufiger mit sturzflutartigen Niederschlägen aufwarten, soll insbesondere der Wasserrückhalt verbessert werden. Außerdem möchte man im Rahmen des Maßnahmenkatalogs auch gleich noch den Ausbau der erneuerbaren Energien vorantreiben.
Verbesserung des Wasserrückhalts
Die Verantwortlichen betonen, bei der Untersuchung der betrachteten Flächen auch eine mögliche Mehrfachnutzung – die sogenannte „Multicodierung“ – derselben mit einbeziehen zu wollen.
Trotz zahlreicher Parallelen weisen die beteiligten Gemeinden auch eine Vielzahl individueller Merkmale und spezifischer Bedürfnisse auf. Aus diesem Grund hatten Kommunalvertreter wie auch anwesenden Experten die Möglichkeit, sich in Arbeitsgruppen zusammenzufinden, Erfahrungen zu teilen und ihre eigenen Vorstellungen in das Projekt mit einfließen zu lassen.
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Im nächsten Schritt soll in den kommenden Monaten ein „Maßnahmenbaukasten“ entwickelt werden. Beispielhaft für die jeweiligen Flächentypen entstehen anschließend verschiedene Projektansätze, die, so hoffen die Beteiligten, flächendeckend bei allen Gemeinden im Auerbergland Verwendung finden.