Santorini in Alarmbereitschaft - 200 Erdbeben erschüttern griechische Urlaubsinsel - Behörden sprechen Warnung aus
Eine Serie von Erdbeben hat die griechischen Kykladeninseln getroffen. Dabei wurde auch die griechische Insel Santorini von mehreren starken Beben erschüttert. Laut Berichten von CNN wurden zwischen Freitag und Sonntag mehr als 200 Beben zwischen Santorini und Amorgos registriert.
Inselbewohner sollen Menschenansammlungen vermeiden
Die örtlichen Schulen auf der beliebten Urlaubsinsel bleiben am Montag auf der Insel und den umliegenden Ägäisinseln Anafi, Ios und Amorgos geschlossen. Seit Freitag bis Sonntag ereigneten sich rund 200 Beben, das stärkste davon mit einer Stärke von 4,6.
CNN berichtet, dass die griechischen Behörden den rund 15.000 Bewohnerinnen und Bewohnern der Insel dazu raten, größere Menschenansammlungen und mehrere Häfen, darunter den alten Hafen von Fira, zu vermeiden. Eine Notfallkommission ist mittlerweile zusammengetreten, um das Risiko der aktuellen Beben zu bewerten. Eine weitere Sitzung ist für Montag geplant.
Videos in den sozialen Medien sollen zeigen, wie sich zahlreiche Inselbewohner und Touristen an Bord des ersten Schiffes des Tages drängen, das im Hafen von Athinios eingelaufen war.
Bürgermeister Santorinis sieht in Erdbebenserie keine Gefahr
Die „Greek City Times“ berichtet, dass das Epizentrum dieser Beben im Meer südlich von Arkesini lag. Die seismische Aktivität wird laut CNN auf tektonische Bewegungen zurückgeführt, die jedoch nicht mit vulkanischen Aktivität in Verbindung stehen. Santorini ist Teil des hellenischen Vulkanbogens, eines der aktivsten Vulkangebiete Europas, das in den letzten 400.000 Jahren mehr als 100 Ausbrüche erlebt hat.
Die derzeitigen Erschütterungen, seien allerdings kein Grund zur Sorge, betonte der Bürgermeister Santorinis, Nikos Zorzos, in einem Interview mit der griechischen Zeitung: „Die Erschütterungen erreichten maximal 4.2 auf der Richterskala und waren merklich, aber nicht intensiv.“ Er hob hervor, dass Bodendeformationen, bei denen die Insel leicht steigt oder sinkt, normale Erscheinungen sind.
Die Insel liegt auf mehreren Verwerfungslinien, sogenannten tektonischen Zerreiß- oder Bruchstellen im Gestein, die Erdbeben verursachen können. Im Jahr 1956 wurde Santorini von einem schweren Erdbeben der Stärke 7,5 und einem nachfolgenden 25 Meter hohen Tsunami erschüttert, bei dem mindestens 53 Menschen ums Leben kamen und über 100 verletzt wurden.
Kreta von starkem Erdbeben getroffen
Auch im vergangenen Jahr kam es auf einer beliebten Urlaubsinsel Griechenlands zu starken Erdbeben. Die Erdstöße auf Kreta hatten eine Stärke von 5,3 und waren noch in einer Entfernung von über 100 Kilometern spürbar. Das Epizentrum befand sich etwa 18 Kilometer unter dem Meeresboden und rund 60 Kilometer südlich der Südküste, nahe der Hafenstadt Paleochora.
Von dem Beben betroffen waren insgesamt fünf Orte, darunter auch die Stadt Chania, die sich 120 Kilometer entfernt befindet. Dort wurde leichtes Bodenschütteln gemeldet. Eine Tsunami-Warnung wurde damals jedoch nicht ausgegeben.