Kein Geld, aber Ideen: Maisach diskutiert über Volksfest-Alternative

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Das Rathaus von Maisach. © -

Nach dem Volksfest-Aus in Maisach soll nun über Alternativen gesprochen werden. Man will den Bürgern ein Fest bieten – hat aber derzeit kein Geld dafür.

Maisach – Diskutiert wurde im Gemeinderat zudem, ob ab 2025 eine Ersatzveranstaltung für den früheren Volksfest-Seniorennachmittag möglich wäre.

Im Rathaus und im Gemeinderat beschäftigt man sich offenbar damit, wie man den Bürgern nach dem Volksfest-Aus Ersatz bieten kann. Das wurde am Rande der jüngsten Ratssitzung bekannt. In einer Arbeitsgruppe (AG) wird darüber nachgedacht, eine Art Bürgerfest auf die Beine zu stellen, wahrscheinlich im Freien. Also ein Straßenfest. Genaueres soll die AG diskutieren. In ihr sitzen Vertreter aus dem Rathaus, der Blaskapelle und der Luitpoldmusikanten, zudem die Vereinsreferenten aus dem Gemeinderat: Alfred Hirsch (FW, für Maisach), Margarita Poxleitner-Enger (SPD, für Gernlinden), Stefan Pfannes (CSU, für Rottbach), Tobias Ottilinger (CSU, für Überacker), Hermine Reitmayr (FW, für Germerswang) und Gottfried Obermair (FW, für Malching).

Beschlossen wurde, dass die Grünen eingebunden werden müssen. Für sie kommt Hartmut Hombach in die AG. Der Referent für die Generation 60plus ist auch deshalb wichtig, weil sich die AG mit einem Antrag der CSU beschäftigen soll, der dem Gemeinderat vorlag.

CSU: Feier für Senioren und Ehrenamtliche

Die CSU hatte beantragt, dass man im Rathaus ein Konzept erarbeitet für einen Seniorennachmittag. Den gab es bisher beim Volksfest: Die Gemeindeverwaltung hatte die Älteren zum Essen eingeladen. Das kostete die Kommune laut Bürgermeister Hans Seidl (CSU) rund 25 000 Euro pro Jahr.

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Nach dem Volksfest-Aus ist aber auch der Seniorennachmittag Geschichte. Daher will die CSU, dass man über Ersatz nachdenkt. Genannt wurde als Beispiel Emmering mit seinem Oktoberfest für Senioren. Zudem schlägt die CSU vor, einen Ehrenamtstag für die Spitzen der Ortsvereine einzuführen – um Danke zu sagen für ihren Einsatz.

Gottfried Obermair (FW) kritisierte den Antrag: Er passe nicht zur Finanzsituation der Gemeinde – man müsse sparen. Er habe sich wegen Maisachs finanzieller Misere zuletzt „mit Anträgen extrem zurückgehalten“, sagte Obermair. „Aber ich habe so viele Ideen. Ich kann Anträge noch und nöcher stellen.“

Gegenwind von Freien Wählern

Obermair sagte, er werde nicht gegen den Antrag stimmen – „ich vergönne den Senioren alles“. Aber glücklich sei er mit dem Vorstoß der CSU nicht.

CSU-Fraktionschefin Christa Turini-Huber erwiderte, der Antrag löse derzeit keine Kosten aus. Man wolle nur, dass das Rathaus ein mögliches Konzept für einen Seniorennachmittag und einen Ehrenamtstag erarbeite und die Kosten schätze. Weil der CSU die schwierige Haushaltslage bewusst sei, habe man explizit eine Umsetzung ab 2025 vorgeschlagen.

Dass der Antrag im Moment keine Auswirkung habe, bestritt Obermair: „Er löst Hoffnung aus.“ Solche Anträge solle man besser zuerst intern besprechen, bevor man an die Öffentlichkeit gehe.

Seidl versuchte sich als Schlichter. Allen sei die Haushaltslage bewusst. Man müsse sich in „Zurückhaltung und wirtschaftlicher Demut“ üben. Zugleich wollten alle eine Kompensation für den früheren Volksfest-Seniorennachmittag. Schließlich stimmten alle dafür, dass ein Konzept samt Kostenschätzung erarbeitet wird.

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