US-Präsident Donald Trump ließ sich vom anhaltenden Regierungsstillstand nicht abhalten, am Sonntag in Norfolk, Virginia, das 250-jährige Bestehen der US-Marine zu feiern. Vor rund 10.000 Matrosen in weißen Uniformen hielt er eine Rede, die er selbst als „eine Art Rallye“ bezeichnete. Die Veranstaltung hatte einen kampagnenähnlichen Charakter und endete mit dem Abspielen seines Lieblingssongs „YMCA“ von den Village People, wie die „Washington Post“ berichtet.
„Seien wir ehrlich, das ist eine Rallye“, sagte Trump unter dem Jubel der Menge. Navy-Flugzeuge flogen über die Veranstaltung hinweg, was die Stimmung weiter anheizte. Viele der anwesenden Matrosen riefen „USA! USA! USA!“. Die Rede fand auf einem Pier zwischen zwei Marineschiffen statt – einem Flugzeugträger und einem weiteren Angriffsschiff. Auf einem der Flugzeuge war der Schriftzug „President Donald J. Trump ‘45-47’“ angebracht, so „AP“.
Shutdown in den USA
Seit dem 1. Oktober 2025 herrscht in den USA ein Shutdown der Regierung. Das bedeutet, dass große Teile der staatlichen Verwaltung derzeit auf Eis gelegt sind. Der letzte Shutdown fand im Jahr 2018/2019 statt und dauerte 35 Tage. Wie lange der aktuelle Shutdown andauern wird, ist noch unklar.
Ausgelöst wurde der Shutdown durch einen eskalierten Haushaltsstreit im Kongress, wobei sich Demokraten und Republikaner nicht auf ein Übergangsbudget einigen konnten. Ohne die Finanzierung fehlt vielen Bundesbehörden die gesetzliche Grundlage für ihre Arbeit, sodass große Teile der Verwaltung stillstehen.

Kritik an Demokraten und Lob für die Navy
Trump nutzte seinen Auftritt bei der Jubiläumsfeier, um politische Gegner zu kritisieren. Er machte die Demokraten für den seit fünf Tagen andauernden Shutdown verantwortlich, der dazu führt, dass Militärangehörige ohne Bezahlung arbeiten müssen. „Trotz des demokratisch verursachten Shutdowns werden wir unseren Soldaten jeden Cent zukommen lassen. Macht euch keine Sorgen“, versprach er den Anwesenden.
Laut der Nachrichtenagentur „AP“ hat der Shutdown bereits Tausende von Bundesangestellten in den Zwangsurlaub geschickt und wichtige Projekte in demokratisch regierten Städten wie New York und Chicago gestoppt. Trump lobte die Navy für ihre Stärke und erklärte, sie habe „nie versagt zu jagen, zu töten und zu gewinnen“.
Demonstration militärischer Stärke
Nach seiner Rede besuchte Trump den Flugzeugträger USS George H.W. Bush. Anschließend beobachtete er zusammen mit First Lady Melania Trump eine militärische Showeinlage: Zerstörer feuerten Raketen ab, Navy SEALs seilten sich aus Hubschraubern ab, und Kampfjets starteten von Decks.