Das richtige Objektiv für den perfekten Schnappschuss
Bei den 26. Internationalen Naturfototagen Fürstenfeld drehte sich alles um den perfekten Schnappschuss. Auch die ältere Technik ist wieder gefragt.
Fürstenfeldbruck – Seit dem Jahr 2003 organisiert Mara Fuhrmann die mittlerweile größte kostenlose Fotomesse Deutschlands und freut sich über den regen Zulauf: „Wir rechnen mit 9000 bis 10 000 Besuchern, letztes Jahr waren es 8500.“ Am Herzen liegt der Naturfotografin vor allem der Natur- und Umweltschutz. Ein Akzent, der auch beim Gang durch das Veranstaltungsforum immer wieder deutlich wird. Unter dem Motto „Inseln der Welt“ entführte das Wochenende den Besucher mit bildgewaltigen Vorträgen quer durch Grönland, Tasmanien oder Madagaskar in ebenso farbenprächtige wie grandiose Naturparadiese.
Mithalten mit der Technikentwicklung
Wie der perfekte Augenblick mit der Linse gelingen kann, erklärt Fotograf Heiko Kortebusch, Filialleiter von Calumet München. Seit über acht Jahren ist das Fotoequipment-Unternehmen mit Hauptsitz in Hamburg, regelmäßig in Fürstenfeld dabei. „Es lohnt sich absolut, darum kommen wir immer wieder“, bekennt Kortebusch.
Inmitten von sündhaft teuren Objektiven, hochmodernen Digitalkameras und jeder Menge Taschen steht auch Hobbyfotograf Bernd Radtke (62) in der Schlange. „Ich fotografiere seit der Kindheit und ernsthaft jetzt seit rund zwölf Jahren“, erzählt der Konstanzer, der sich den Messerabatt für einen neuen Fotorucksack nicht entgehen lassen möchte. „Das Schlimme ist, dass die Technik sich so schnell weiterentwickelt, dass man immer wieder etwas Neues bräuchte.“
Sind eine besondere Lichtstärke sowie ein großer Zoombereich mit langer Brennweite gefragt, darf ein Objektiv schon mal an die 15 000 Euro kosten, erklärt Kortebusch. Auch Amateure würden kaufen. „Für Wildtierfotografie, dafür braucht man lange Brennweiten.“
Adapter für alte Objektive
Deutlich bescheidener geht es am Stand von Peter Schilowsky zu. „Ich verkaufe in erster Linie alte Objektive aus den 60er, 70er und 80er-Jahren – die waren noch aus Metall, heute ist alles aus Kunststoff.“ So ein altes, deutlich schwereres Objektiv klicke beim Drehen noch wie ein altes Uhrwerk und sei deutlich günstiger als seine digitalen Kollegen. „Der Clou ist, dass es für diese alten Objektive Adapter für moderne Digitalkameras gibt. Der Autofokus fällt natürlich weg – man muss mit der Hand scharfstellen“, weiß Schilowsky, der 50 Jahre ein Fotogeschäft in München betrieb. Mit glänzenden Augen bekennt er: „Gerade diese alte Technik ist mir ans Herz gewachsen.“
Auch Kortebusch beobachtet, dass die traditionelle Technik durchaus nicht von gestern ist und wieder mehr nachgefragt wird: „Es gibt jetzt viele jüngere Kunden, die wieder etwas analog machen wollen“, berichtet der Experte. „Man kann bei uns auch Fotofilme kaufen.“
Rund ums Motiv Wasser beeindruckt die Ausstellung des Fotoclubs Fürstenfeldbruck. Ob als Nebel, Eis, Wolke oder als perfekte Surfwelle – die vielfältigen Gesichter des Wassers waren ein Eyecatcher. Elisabeth Krimmer fing mit ihrer Systemkamera einen zauberhaften Frost-Moment in ihrem Garten ein. Das stark vergrößerte Schneekristall an der Hagebutte bannt in Makrofotografie den ausklingenden Winter. „Fotografieren ist wie eine Sucht, man kann sich so darin verlieren. Es entspannt und ist immer wieder aufregend“, erzählt Krimmer, die mit 50 weiteren Mitgliedern im Fotoclub aktiv ist.
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