Drohung an den Iran? Trump liefert Israel „Mutter aller Bomben“
Die US-Regierung von Donald Trump kündigt an, Israel im Nahostkonflikt mit dessen arabischen Nachbarn die berüchtigte MOAB-Fliegerbombe liefern zu wollen.
Washington, D.C. – Es sind Entscheidungen oder Vorhaben und nicht zuletzt Ansagen aus dem Weißen Haus, die international polarisieren und für Aufsehen, teils für Irritationen sorgen.
Nach Treffen mit Benjamin Netanjahu: Donald Trump will Israel „Mutter aller Bomben“ geben
Donald Trump (Republikaner) hat die Amtsgeschäfte als 47. Präsident der Vereinigten Staaten übernommen. Und der 78-jährige Politiker lässt die Welt im Oval Office daran teilhaben, wenn er Dekret um Dekret unterzeichnet – medial in Szene gesetzt. Den Ukrainern will er Waffen-Lieferungen nur gegen Seltene Erden, also wertvolle Rohstoffe als Gegenleistung, versprechen.
Und den größtenteils zerbombten Gazastreifen will Trump im Nahostkonflikt zu einer „Riviera des Ostens“ machen. Die israelische Regierung von Benjamin Netanjahu, der dieser Tage in Washington war, nahm dieses eigenwillige Gedankenspiel wohlwollend zur Kenntnis. Jerusalem bekommt noch mehr als die Aussicht einer dauerhaften Kontrolle über Gaza. Denn: Die USA wollen Israel unter Trump jetzt auch die „Mutter aller Bomben“ zur freien Verfügung stellen.
USA liefert Israel die MOAB: „Mutter aller Bomben“ hat gewaltige Sprengkraft
Der Diplomat Steve Wirkoff, Trumps Sonderbeauftragte für den Nahen Osten, kündigte laut The Jerusalem Post im Umfeld der Gespräche des israelischen Premiers mit dem amerikanischen Regierungschef an, dass die USA ihrem Verbündeten die Fliegerbombe Massive Ordnance Air Bast (MOAB) mit einer Sprengkraft von elf Tonnen TNT-Äquivalent und einen Sprengradius von 150 Meter bereitstellen werden. Bei der Waffe der United States Air Force handelt es sich um die sprengkraftstärkste konventionelle Fliegerbombe im Arsenal der US-Streitkräfte.
Da es sich um das gewaltigste nicht atomare Waffensystem der USA handelt, wird die 9,14 Meter lange MOAB (Durchmesser: 1,03 Meter) im Militärjargon umgangssprachlich auch als „Mutter aller Bomben“ bezeichnet. Nach Angaben des Thinktanks GlobalSecurity soll die MOAB 8,48 Tonnen Sprengstoff enthalten – bei einem Gefechtsgewicht von insgesamt 9,55 Tonnen. Die Informationen lassen sich nicht unabhängig überprüfen, da Vieles zu der Waffe aus sicherheitspolitischen Gründen im Verborgenen bleibt.

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„Mutter aller Bomben“ für Israel: Steckt eine Botschaft Donald Trumps an Iran dahinter?
Bleibt die Frage, ob die angekündigte Lieferung in Israels Krieg mit der radikal-palästinensischen Hamas aus Gaza und der schiitischen Hisbollah aus dem Libanon eine Botschaft an das sie unterstützende Teheran-Regime ist? Die MOAB kann zwar tief gelegene Bunker zerstören. The Jerusalem Post merkte in einer Analyse jedoch an, dass die MOAB trotz ihrer Sprengkraft wohl nicht in der Lage sei, unterirdische iranische Atomanlagen mehrere Dutzende Meter unter der Oberfläche eines Bergmassives zu zerstören – wie zum Beispiel in Fordo rund 160 Kilometer südwestlich von Teheran.
Die Massive Ordnance Air Blast, zu Deutsch „mächtige Luft-Explosions-Waffe“, hatte erst einen Gefechtseinsatz. Just auf Trumps Befehl hin warf eine Lockheed MC-130 der U.S. Air Force während dessen erster Amtszeit (Januar 2017 bis Januar 2021) am 13. April 2017 eine MOAB über einem Ziel der IS-Terrormiliz in Afghanistan ab. Im Wahlkampf zur US-Wahl 2024 hatte sich Trump im Oktober für einen israelischen Angriff auf Irans Atomanlagen ausgesprochen – im Gegensatz zum damaligen Amtsinhaber Joe Biden (Demokraten).
Iran-Politik von Donald Trump: Republikaner ermutigte Israel zu Angriff auf Teheran-Regime
Israels Reaktion auf iranische Raketenangriffe hätte „lauten müssen: zuerst das Nukleare treffen, und sich später um den Rest kümmern“, hatte Trump bei einem Wahlkampfauftritt in North Carolina gesagt. Jerusalem setzt im Konflikt mit dem Iran große Hoffnungen in Trump. (pm)