Maisach sagt Ja zu Egenhofen - Standesamt übernehmen die Nachbarn
Egenhofen übergibt seine Standesamt-Aufgaben an Maisach. Die Zahl der Vorgänge durch die Mitbetreuung von Egenhofen wird um etwa 25 Prozent steigen.
Maisach/Egenhofen – Die Aufgaben des Egenhofener Standesamts werden ab Mai vom Maisacher Standesamt übernommen. Die Anfrage von den Nachbarn wurde vom Maisacher Gemeinderat einstimmig angenommen.
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„Das Standesamt ist einer der kompliziertesten Bereiche in der Verwaltung“, sagte Rathaus-Geschäftsleiter Peter Eberlein im Gemeinderat. „Und es wird immer noch komplizierter.“ Daher könne er gut verstehen, dass kleinere Rathäuser diese Aufgabe nicht mehr leisten können. Seine Kollegen hätten genau besprochen, ob man personell die Möglichkeiten habe, die Egenhofener Angelegenheiten mit abzuwickeln. Ergebnis: „Ist zu schaffen.“
Für den Service zahlt Egenhofen – bis erstmals eine Ermittlung der tatsächlichen Kosten möglich ist – vorerst eine jährliche Umlage von sieben Euro pro Einwohner: insgesamt rund 25 000 Euro. Für die „Große Übertragung“ muss bei der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern eine einmalige Aufwandsentschädigung von 2815 Euro für beide Orte bezahlt werden. Das übernimmt komplett Egenhofen.
Standesamt Egenhofen wandert nach Maisach: Zahl der Vorgänge wird um 25 Prozent steigen
Was sich nicht ändern wird: Trauungen können auch weiter im Rathaus von Egenhofen stattfinden.
Doch alles andere läuft dann in Maisach, erklärt Adriane Wunderlich, die mit drei Kollegen im Maisacher Standesamt arbeitet. Dort muss persönlich erscheinen, wer heiraten will, ein Kind bekommen hat (nur Hausgeburten in Maisach und dann auch in Egenhofen), einen Sterbefall meldet (meist übernimmt das aber der Bestatter), aus der Kirche austreten, seinen Namen ändern oder eine Vaterschaft anerkennen lassen will.
Rund 450 solcher Vorgänge wurden vergangenes Jahr im Maisacher Rathaus bearbeitet – am meisten war zu tun mit Kirchenaustritten (über 200 Fälle), am wenigsten mit Geburten (3).
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Dazu kommen laut Wunderlich viele Urkundenanforderungen (das kann der Bürger online erledigen) und die Digitalisierung älterer Daten. Also genug zu tun, dennoch könne man die Egenhofener Fälle mit abwickeln. „Das wird mit Sicherheit sehr gut funktionieren“, sagt die Standesbeamtin. Sie hat früher in einem Standesamt in einer Gemeinde im Landkreis Dachau gearbeitet. Und dort hatte man auch die Vorgänge der Nachbarkommune mit übernommen.
In Maisach, sagt Wunderlich, werde die Zahl der Vorgänge durch die Mitbetreuung von Egenhofen um etwa 25 Prozent steigen. In Egenhofen waren es 2023 zum Beispiel 35 Kirchenaustritte, 22 Sterbefälle, 19 Eheanmeldungen und keine Geburt. Künftig muss die Ehe im Maisacher Standesamt angemeldet werden, getraut werden kann das Paar aber, wenn es das möchte, im Rathaus der Gemeinde Egenhofen.
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