Bücherflohmarkt in Gröbenzell: 6000 Leseratten decken sich mit Schmökern und mehr ein

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Da braucht man etwas Geduld: An den Bücherkisten in der großen Halle ist teilweise kaum noch Platz. © Peter Weber

Kistenweise Bücher und lange Schlangen: Der Gröbenzeller Bücherflohmarkt bleibt ein Besuchermagnet. Sogar von weiter her kamen 6000 Leseratten, um sich mit neuem Schmökerstoff, Hörbüchern und Spielen einzudecken. Fündig wurden sie, denn die Auswahl war wieder riesig.

Gröbenzell – Mehrere große Haufen mit Brett- und Kartenspielen sowie Puzzles türmen sich neben Anahita Jadaghiani und ihrer Mutter Elisabeth Mertens. Die beiden sind auf dem Bücherflohmarkt in Gröbenzell fündig geworden. „Wir waren eine halbe Stunde vor Eröffnung der Wildmooshalle da, sind in den ersten zehn Minuten schnell durchgegangen und haben alles eingepackt, was gut ausschaut“, berichtet Jadaghiani von ihrer Taktik. Jetzt entscheiden sie, was sie wirklich kaufen wollen.

Bücherflohmarkt sind zwei Tage Urlaub

Die beiden Gröbenzellerinnen sind Profis. Schon seit etwa 20 Jahren besuchen sie den Bücherflohmarkt. „Ich liebe das“, sagt Mertens. „Freunde von mir fahren jetzt nach Kreta. Mein Urlaub sind zwei Tage Bücherflohmarkt.“ Zwar hätten Spiele für sie Priorität gehabt, aber auch bei den Büchern wollen Mertens und Jadaghiani später noch schmökern. „Hier findet man einfach unschlagbar günstige Sachen“, schwärmt Mertens. Ihr gefällt zudem, dass sie in den Hallen zahlreiche Bekannte trifft.

Bücherflohmarkt Gröbenzell Spiele
Elisabeth Martens und Anahita Jadaghiani haben Spiele in der Tasche. © Peter Weber

Gabrielle Arendt steht bereits an der Kasse. In ihre Tasche sind zahlreiche Hörbücher gewandert. „Ich finde nicht genug Zeit zum Lesen“, erklärt die Fürstenfeldbruckerin. Sie schätzt die große Auswahl in Gröbenzell. „Man findet Klassiker, aber auch viele Sachen, die erst vor einigen Jahren herausgekommen sind. Ihre Tochter komme jedes Jahr extra aus Hof, wo sie studiert, zum Bücherflohmarkt, um sich mit Lesestoff einzudecken.

Besucher kommen von weit her

Dass die Leute teilweise weite Anreisewege haben, hat auch Sonja Wanner vom Organisationsteam bei einer kleinen Umfrage erfahren. Es kämen zwar viele aus Gröbenzell, Puchheim, München oder Fürstenfeldbruck, aber sie habe auch Besucher aus Bad Tölz, Landshut, Neumarkt in der Oberpfalz oder Landsberg getroffen. „Ihnen gefällt vor allem die Organisation und die Vorsortierung“, sagt Wanner. „Außerdem haben viele gelobt, dass die Qualität der Bücher sehr hoch ist.“ 2000 Kisten, also rund 100 000 Bücher, hat das Team heuer gesammelt. Besonders beliebt seien Kinderbücher, Krimis und Romane, aber auch Spiele und Kunst gingen gut.

Bücherflohmarkt Gröbenzell
Manfred Wersching sucht ganz gezielt nach Fotografie-Büchern. © Peter Weber

Schon vor der Eröffnung um 10 Uhr hätten draußen rund 6000 Menschen auf den Einlass gewartet. Um kurz vor 12 Uhr findet man kaum mehr Platz an den Bücherkisten. Die Warteschlange an den Kassen zieht sich durch die halbe Halle. „Zwischen 10 und 12 Uhr ist der Peak“, weiß Wanner. Der Parkplatz ist völlig überfüllt.

Mit vollen Taschen an die Kasse

„Wir haben am Bahnhof geparkt“, berichtet Tina Freihart. Gemeinsam mit einer Freundin und ihren Kindern ist sie aus Fürstenfeldbruck gekommen. Es ist ihr erster Besuch beim Bücherflohmarkt. „Ich bin ein bisschen überfordert, weil ich nicht gedacht hätte, dass so viele Leute da sind.“ Aber die Auswahl sei wirklich groß. Die Mädchen präsentieren bereits stolz eine erste Ausbeute: Bücher über Bibi und Tina sowie aus der Ostwind-Reihe.

Einige Reihen weiter sucht Manfred Wersching nach Fotografie-Büchern. Vier interessante Exemplare hat er bereits gefunden. „Ich bin mit einem Plan hergekommen und suche ganz gezielt“, berichtet der Puchheimer. Das ist bei Werner Stanglmeier aus München anders. „Ich suche einfach Bücher jeder Art. Bei der Masse ist es schwierig, etwas Spezielles zu finden“, meint er. Seine Tüte werde dennoch jedes Jahr ziemlich voll. „Aber der Vorteil ist, dass alles recht günstig ist.“

Neben ihm zieht eine Gröbenzellerin zufrieden den Krimi „Milchgeld“ aus der Kluftinger-Reihe aus einer der Kisten. Sie ist vor allem gekommen, um sich die Krimi-Reihe von Volker Klüpfel und Michael Kobr zusammenzusuchen. „Ich finde den Kreislauf, den die Bücher nehmen, super.“

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