Seltenes Naturschauspiel: „Blutmond“ geht bereits verfinstert auf

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Ein kupferroter Vollmond, tief am Horizont, mitten in einer totalen Mondfinsternis – dieses seltene astronomische Ereignis wird im September verzaubern.

München – Ein außergewöhnliches astronomisches Ereignis erwartet Himmelsbeobachter am 7. September 2025. Anders als bei gewöhnlichen Mondaufgängen, bei denen der Mond gelegentlich in gelben, orangen oder rötlichen Farbtönen erscheint, wird an diesem Abend ein Phänomen von besonderer Seltenheit zu beobachten sein: Der Vollmond geht während einer totalen Mondfinsternis auf und präsentiert sich als tiefroter „Blutmond“ am Horizont.

Der „Blutmond“ steht bei einer totalen Mondfinsternis im Januar 2019 am Himmel über der Schweiz. (Archivbild)
Der „Blutmond“ steht bei einer totalen Mondfinsternis im Januar 2019 am Himmel über der Schweiz. (Archivbild) © Valentin Flauraud/dpa

„Der aufgehende Mond ist bereits kräftig rot gefärbt, viel tiefer als normale rötliche Mondaufgänge. Durch die starke Abdunkelung kann es sogar sein, dass der Mond tief am Himmel überhaupt nicht zu sehen ist“, erklärt Uwe Pilz von der Vereinigung der Sternfreunde (VdS) gegenüber IPPEN.MEDIA. Für Beobachter bedeutet dies jedoch nicht, dass das Spektakel verpasst wird. „Eine halbe Stunde nach Aufgang sollte man ihn erkennen, wenn der Himmel wolkenfrei ist“, fügt Pilz hinzu.

Totale Mondfinsternis am 7. September 2025: „Blutmond“ geht am Abend auf

Die totale Phase der Mondfinsternis erreicht ihren Höhepunkt um 20:13 Uhr, also zu einer Zeit, wenn der Vollmond in ganz Deutschland über den Horizont gestiegen ist. Zu diesem Zeitpunkt steht der Mond im tiefsten Schatten der Erde. Die vollständige Verfinsterung dauert bis 20:53 Uhr an, danach beginnt der Kernschatten der Erde, den Mond schrittweise freizugeben. Gegen 21:56 Uhr ist der gesamte Vollmond wieder sichtbar, trägt jedoch noch einen leichten Grauschleier – den Halbschatten der Erde.

Eine Mondfinsternis entsteht, wenn Sonne, Erde und Vollmond exakt auf einer Linie positioniert sind. Die Sonne beleuchtet die Erde, deren Schatten ins All fällt und zweimal jährlich auf den Vollmond trifft. Die besondere Konstellation am 7. September 2025 sorgt dafür, dass der Mond in Deutschland bereits im Zustand der totalen Verfinsterung aufgeht – die erste partielle Phase bleibt für Beobachter in Deutschland unsichtbar.

Wie der charakteristische „Blutmond“ bei der totalen Mondfinsternis entsteht

Die charakteristische rote Färbung des „Blutmondes“ entsteht, wenn das Sonnenlicht durch die Erdatmosphäre gefiltert wird. Dabei werden die blauen Lichtanteile stärker gestreut, während die roten Anteile zum Mond durchdringen und ihm die rostbraune bis kupferrote Erscheinung verleihen. Dieses Phänomen sorgt auch für rötlich gefärbte Sonnenuntergänge oder einen rötlich aufgehenden Mond.

Die totale Mondfinsternis am 7. September wird in ganz Asien, Europa und Afrika zu beobachten sein. Das Portal timeanddate hat berechnet, dass etwa 87 Prozent der Weltbevölkerung zumindest einen Teil der Mondfinsternis beobachten können. Die totale Phase ist mit 82 Minuten besonders lang – vorausgesetzt, man hat die Möglichkeit, sie vollständig zu verfolgen.

Uhrzeit Phase der Mondfinsternis
17.28 Uhr: Halbschattenfinsternis beginnt (in Deutschland nicht sichtbar).
18.27 Uhr: partielle Mofi beginnt (in Deutschland nicht sichtbar).
19.09 Uhr: Der Mond erreicht seine Vollmond-Position.
19.30 Uhr: Die totale Mondfinsternis beginnt (in Deutschland nicht sichtbar).
19.39 Uhr: Der Vollmond geht in München auf.
19.53 Uhr: Der Vollmond geht in Frankfurt auf.
20.11 Uhr: Maximale Verdunklung des Mondes.
20.52 Uhr: Die totale Phase der Mondfinsternis endet.
21.56 Uhr: Die partielle Phase der Mondfinsternis endet.
22.55 Uhr: Die Halbschattenfinsternis endet.
Quelle: timeanddate.de

Auf die Mondfinsternis folgt eine Sonnenfinsternis

Wie bei allen Mondfinsternissen folgt auch diesmal eine Sonnenfinsternis innerhalb von zwei Wochen – am 21. September 2025. Diese partielle Sonnenfinsternis wird allerdings nur in Neuseeland und Teilen der Antarktis sichtbar sein.

Überblick über den Verlauf der totalen Mondfinsternis am 7. September 2025.
Überblick über den Verlauf der totalen Mondfinsternis am 7. September 2025. © Vereinigung der Sternfreunde

Die nächste Mondfinsternis in Deutschland gibt es erst wieder am 28. August 2026 sehen, dann allerdings nur eine partielle, wenn auch mit großer Abdeckung. Auf die nächste totale Mondfinsternis müssen Interessierte in Deutschland noch länger warten – sie findet erst am 31. Dezember 2028 statt. (tab)

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