„Das ist wirklich eine nette Geste“

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Ein Hoch auf das Ehrenamt: Landrat Martin Bayerstorfer lobte alle Ehrenamtlichen im voll besetzten Saal im Gasthaus Forster in Burgharting. © Klaus Kuhn

Der Landkreis übergibt 214 neue Ehrenamtskarten an verdiente Bürger, mittlerweile haben 3333 Bürger diese Karte.

Der Landkreis feierte am Dienstag das Ehrenamt in Burgharting in der Gemeinde Kirchberg. Für 152 neue Träger der Ehrenamtskarte in Blau und für 62 der goldenen Ausgabe waren im Gasthaus Forster die Tische gedeckt. Auf den Tischen lagen die auf den aktuellen Stand gebrachten Listen der Stellen, wo die Ehrenamtskarte akzeptiert wird, wo also etwa Preisnachlässe gewährt werden. „Die Ehrenamtskarte, die heute an sie vergeben wird, ist eine Anerkennung, die ihre herausragende Arbeit würdigt und ihnen für ihr Engagement dankt“, sagte Landrat Martin Bayerstorfer in seiner kurzen Ansprache.

Der Versuch, die ganze Breite des Ehrenamtes in unserer Gesellschaft zu zeigen, musste scheitern. Die Rede hätte sonst viel länger gedauert. Wohl aber sagte Bayerstorfer: „Sie zeigen, dass Mitmenschlichkeit und Solidarität keine leeren Worte sind, sondern gelebt Werte.“ Wer im Ehrenamt tätig sei, der baue „Brücken zwischen verschiedenen Generationen, Kulturen und sozialen Schichten.“

3333 neue Besitzer

Zwei willkürlich heraus gegriffene Beispiele konnten aber die Bandbreite dessen aufzeigen, was da für Menschen zu würdigen waren: Marita Anzinger (Berglern) auf die Frage, wofür sie jetzt konkret ausgezeichnet werde: „Ich werde jetzt wohl für alles geehrt, was ich bisher verbrochen habe.“ Bleibt man bei dieser etwas kriminalistischen Sprache, ist sie eine „Intensivtäterin“: Gemeinderätin ist sie, bei der Bürgerinitiative gegen die dritte Startbahn, und vor allem in ihrem Kulturverein „Kult“ in Berglern im Vorstand. Ob die Auszeichnung für sie Ansporn sei, noch mehr zu machen? „Nein, echt nicht. Mehr geht nicht. Aber es ist eine wirklich nette Geste.“

Anders dagegen Andreas Herbrecht (Forstern). Er ist der Spezialist und tut, was Bayerstorfer gesagt hatte: „Sie bringen ihr Wissen ein.“ Herbrecht erklärte: „Ich bin Logistiker.“ Er engagiert sich seit drei Jahren jede Woche einen ganzen Tag bei der Flüchtlingshilfe Erding, sorgt für den Materialumschlag mit dem Gabelstapler. Hier habe er seine Aufgabe gefunden, meinte er. „Das kann ich, das mache ich gern. Die Dienstage sind für mich dafür geblockt. Ich komme gerade von da.“

Mittlerweile kommt der Landkreis Erding auf nun insgesamt 3333 Ehrenamtskarten-Träger, davon 966 in Gold (unbegrenzte Gültigkeit) und 2367 in Blau (dreijährige Gültigkeit). Die Anforderungen sind hoch.

Die goldene Ehrenamtskarte erhält nur, wer bereits mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet wurde oder aber bei Feuerwehr und Rettungsdienst im Einsatz ist und eine Dienstzeitauszeichnung nach dem Feuerwehr- und Hilfsorganisationen-Ehrenzeichengesetz erhalten hat. Zudem ist ein Engagement seit mindestens 25 Jahren für mindestens fünf Stunden pro Woche in Vereinen und Verbänden erforderlich oder nachweislich mehr als 250 Stunden an ehrenamtlichem Engagement pro Jahr, das teilt das Landratsamt in einem Schreiben an die Presse mit.

Sie zeigen, dass Mitmenschlichkeit und Solidarität keine leeren Worte sind, sondern gelebt Werte.

Für die blaue Ehrenamtskarte qualifizieren sich Bürgerinnen und Bürger, die sich mindestens fünf Stunden pro Woche oder 250 Stunden jährlich engagieren. Auch Träger und Trägerinnen einer Juleica (Ausweis für ehrenamtliche Mitarbeiter in der Jugendarbeit) oder Einsatzkräfte im Katastrophenschutz und Rettungsdienst mit abgeschlossener Grundausbildung können die Vergünstigungen aus dem Ehrenamtskartenprogramm beantragen.

Die Institutionen, bei denen sich die Ehrenamtlichen betätigen, sind vielfältig: Feuerwehren, BRK, Wasserwacht, Brauchtumspflege, Familienhilfe, Seniorenbetreuung, THW, Hospizarbeit, DAV, Kirchen, Jugendarbeit, Sportvereine, Kunst und Nachbarschaftshilfe.

Bernd Scheumaier (Diatonische) und seine Tochter Susanne Scheumaier (Harfe) machten als Duo die Musik an diesem Abend und unterhielten die zahlreichen Gäste. Die neuen Träger der Ehrenamtskarte wurden nach Gemeinden gelistet aufgerufen, um ihre Auszeichnung in Empfang zu nehmen.

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