Der erste Forsterner Tanz vor 75 000 Menschen
Die FCF-Gruppe Danceation feierte eine tolle Premiere und freut sich auf den nächsten Auftritt.
Die Euphorie und positive Stimmung wenige Minuten vor Anpfiff eines Fußballspiels sind etwas Besonderes – vor allem in einer ausverkauften Allianz Arena. Erst recht sehr beeindruckend ist der Jubel und Applaus der 75 000 Zuschauer für die Menschen, die auf dem Spielfeld stehen. Der FC Forstern ist nun in diesen Genuss genommen. Am Montag hatte die Tanzgruppe Danceation ihren allerersten EM-Einsatz. Bei insgesamt fünf Fußballspielen treten 13 Forsterner Frauen im Vorprogramm auf und sind Teil der Eröffnungszeremonie.
Wie es dazu kam? Die UEFA möchte die EM-Spiele gebührend freudig und mit tollem Rahmenprogramm eröffnen. Bei der Suche nach Mitwirkenden wandte sich der Bayerische Turnverband schließlich an Tanzgruppen, die in der Branche bereits bekannt und schon häufig öffentlich aufgetreten sind. Neben Vereinen und Gruppen aus Pliening-Landsham, Landshut und Freising waren darunter die Forsternerinnen. Wie berichtetet, freuten sich die Danceation-Mitglieder zwar über die besondere Anfrage, hatten aber im ersten Moment durchaus auch Respekt. „Das muss man sich schon gut überlegen, denn es ist auch eine Verpflichtung, dass wir in der Zeit auch wirklich da sind“, erklärt Trainerin Angela Salz. Minderjährige dürfen bei den Auftritten nicht dabei sein und für Azubis, Studenten und Berufstätige aus der Gruppe war es herausfordernd, die Termine weit im Voraus einzuplanen. Letztlich fand sich aber ein 13-köpfiges Team, inklusive der Trainerin, die bei den EM-Spielen dabei sein konnten.
Der Bayerische Turnverband hatte fast 60 Tänzer akquiriert, die erst vergangene Woche in die Choreografie eingeweiht wurden. Insgesamt dreimal wurde geprobt. Beim ersten Einsatz am Montagnachmittag wurde dann das Geheimnis über den Inhalt der Eröffnungszeremonie gelüftet. Bevor die Mannschaften Rumäniens und der Ukraine den Rasen betraten, waren mehr als 100 Freiwillige auf dem Spielfeld und sorgten für einen farbenfrohen Start. Der Großteil der Danceation-Mitglieder war bei der Innenchoreografie eingesetzt. Zu zweit wurden bunte Banner gehalten und die Positionen immer wieder verändert, berichtet Salz. In einem mittigen Kreis war dann der UEFA-Pokal dargestellt.
Im Halbfinale mit Deutschland?
Salz selbst wurde mit drei weiteren Mitgliedern vor den Toren platziert. Dort wurden die Nationalflaggen der spielenden Mannschaften im Großformat gezeigt und in der Luft gewedelt. Die Forsterner Gruppe unterstützte bei der rumänischen Flagge.
Vor Ort sein mussten alle Tänzer aber schon dreieinhalb Stunden früher. Kurz vor Beginn der Eröffnungsfeier stieg dann auch die Aufregung, wie Salz zugibt. „Das ist schon verrückt, wenn man in den Gängen wartet, die Stimmung im Stadion immer lauter wird und man mitkriegt, was dort abgeht. Alle sind in dem Moment nervös gewesen“, gibt die 57-Jährige aus Preisendorf zu.

Das Gefühl, in der vollen Fußball-Arena zu stehen, ist Salz‘ Beschreibungen nach überwältigend. „Diese Atmosphäre unten auf dem Rasen zu spüren, ist so eine super tolle Erfahrung mit Gänsehaut-Momenten. Es ist einfach so eine Wahnsinns-Kulisse und eine Wahnsinns-Stimmung. Das macht einen schon stolz.“
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Salz verrät, dass es während der Eröffnung auf dem Rasen sogar so laut ist, dass alle Mitwirkenden „einen Stöpsel im Ohr haben, weil man sonst die Musik nicht hört“.
Nach dem Auftritt blickte die Trainerin in strahlende Gesichter ihrer Danceation-Tänzerinnen. „Alle haben gesagt: Das war es absolut wert.“ Salz lobt außerdem die sehr gute Organisation sowie Betreuung und Motivation der Coaches vor Ort. Ihre Gruppe war übrigens nach dem Auftritt am Montagnachmittag noch so motiviert, dass sie ihre reguläre Trainingsstunde am Abend gar nicht ausfallen ließ.
Vier weitere Auftritte in der Münchner Allianz Arena stehen nun noch bevor. Am heutigen Donnerstag ist der nächste. Um 15 Uhr spielt Slowenien gegen Serbien, Danceation wird wieder wenige Minuten vorher im Stadion und auch im TV zu sehen sein. Ihr letzter EM-Termin ist das Halbfinale am 9. Juli. Die Forsterinnen hoffen sehr, im Achtel- oder Halbfinale das eigene Land auf dem Spielfeld begrüßen zu dürfen. Rein rechnerisch wäre das möglich, sagt Salz. „Das wäre für uns natürlich ein Highlight.“