WM-Kampf vor der eigenen Haustür: Rigas begeistert seine Fans in der Hochlandhalle
Die Haarfarbe war neu. Ansonsten aber präsentierte sich der Weilheimer Profiboxer Alex Rigas beim WM-Heimkampf in der Hochlandhalle gewohnt einsatzfreudig und topfit.
Weilheim – Was war das für eine triumphale Rückkehr in die Heimat. Alex Rigas verteidigte direkt vor der eigenen Haustür in der Weilheimer Hochlandhalle seinen Weltmeistertitel des Verbands World Boxing Federation (WBF) im Super-Mittelgewicht (bis 76,2 Kilo). Der 32-Jährige gewann den auf zwölf Runden angesetzten Kampf gegen den erfahrenen Benny Blindert (Euskirchen) vorzeitig. „Ich hätte gerne die eine oder andere Runde mehr geboxt. Ich war ja auch auf die volle Distanz vorbereitet und topfit“, berichtete Rigas nach der Übergabe des WM-Gürtels sichtlich zufrieden. „Verletzungen können passieren“ ergänzte Rigas, nachdem Blindert nach acht Runden wegen einer Blessur an der Schlaghand aufgegeben hatte.
Rigas‘ Gegner gibt nach acht Runden auf
Zu diesem Zeitpunkt lag der Weilheimer nach Punkten bereits deutlich vorn. „Dann kam Benny vielleicht auch mit dem Druck, aufholen zu müssen, nicht mehr so zurecht und es hat möglicherweise auch die Energie gefehlt“, mutmaßte Rigas nach der Aufgabe seines Kontrahenten, mit der er seinen WM-Titel bei der WBF sowie der IBO international verteidigte. „Wir wussten, es wird kein einfacher Kampf. Blindert ist ein gefährlicher Mann“, erklärte Jürgen Grimbs aus dem Trainerteam des Weilheimers.

Nach zwei Runden übernimmt Rigas mehr und mehr das Kommando
Entsprechend verhalten startete dessen kurzfristig erblondeter Schützling in den Kampf. „Alex musste auch erst einmal reinkommen“, so Grimbs, nachdem in den ersten beiden Runden relativ wenig passiert war. Danach übernahm der Weilheimer Lokalmatador aber immer mehr das Kommando. Angetrieben von seinen lautstarken Fans auf den Rängen, die jeden Treffer bejubelten, setzte Rigas seinen sechs Jahre älteren Kontrahenten immer mehr unter Druck. Blinderts Attacken landeten dagegen meist in der Deckung des Weilheimers. Ein paarmal traf er mit der Schlaghand auch den Ellbogen von Rigas, was Spuren hinterließ. Ab Runde vier bekam Blindert zunehmend Probleme mit seinen Offensivaktionen. Zudem musste er einige Treffer des konzentriert boxenden Rigas einstecken. Nach acht Runden erkannte der Herausforderer schließlich, dass sein Vorhaben aussichtslos ist – schließlich gab er auf.
Rigas will jetzt um WM-Titel eines größeren Verbands kämpfen
„Ich denke, die beste Leistung von Alex steht noch vor ihm“, sagte sein Coach Vartan Avetisjan. Er ist überzeugt, dass der Weilheimer sein Potenzial noch nicht gänzlich ausgeschöpft hat. Er hofft jetzt, um den Titel eines größeren Boxverbands kämpfen zu können. Mit den rund 600 Fans in der Halle zeigte er sich in seiner Rolle als Mitveranstalter indessen einverstanden. „Damit sind wir zufrieden“, urteilte Rigas nach den insgesamt elf Profikämpfen, darunter als zweiter Höhepunkt der WM-Kampf im Weltergewicht zwischen Adel El Garmanaoui und dem Südafrikaner Wassim Chellan, den der erstgenannte Münchner nach Punkten für sich entschied.
Meine news
Schongauer Amateurboxer zeigen in Hochlandhalle ihr Können
Am Nachmittag war der Boxring in der Hochlandhalle fest in den Händen der Amateure. Die Boxer des TSV Schongau hatten sechs Ringduelle organisiert. Aus den anvisierten vier Kämpfen von TSV-Athleten wurde aber nichts, da die vorgesehenen Gegner von Samuel Nieberle und Daniel Friedl kurzfristig ausfielen. Die beiden Teamkollegen traten dafür im Sparring gegeneinander an. Im Anschluss kamen aber die Schongauer Robert Mlakic und Nick Nördinger zum Einsatz. Letzterer feierte in seinem erst zweiten Kampf einen Punktsieg. „Das war ein sehr ansehnlicher Kampf. Nick hat sehr viel umgesetzt, was er aus seinem ersten Einsatz gelernt hat“, lobte sein Coach Jürgen Grimbs den Nachwuchsboxer, der im Jugend-Schwergewicht in den Ring steigt. „Robert hat es davor auch gut gemacht. Aber sein Gegner war erfahrener und besser und hat verdient gewonnen“, urteilte Grimbs nach dem Debütkampf von Mlakic, der für ihn nach Punkten verloren ging. Ringrichter bei den Amateurkämpfen war unter anderem Rene Seifert vom TSV Peißenberg, der für 300 Einsätze die Kampfrichternadel in Gold bekam.
Die Schongauer haben eine Rückkehr in die Kreisstadt fest im Blick. „Wir wollen hier regelmäßig etwas machen“, verkündete TSV-Boxerchef Achim Hofmann. Auch einen Festzelteinsatz will er in Zukunft nicht ausschließen. „Gerne auch in Zusammenarbeit mit den Peißenberger Boxern“, ergänzte Hofmann.