Trump maßregelt Selenskyj – und wiegelt jetzt ab: Putin-Sorgen übertrieben

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Nach dem Eklat im Weißen Haus zwischen Trump und Selenskyj ist die Sorge groß, dass Europa im Ukraine-Krieg nicht länger auf die Hilfe der USA zählen kann.

Washington, D.C. – US-Präsident Donald Trump hat Kritik an seiner Annäherung zu Russland zurückgewiesen und die verbreiteten Sorgen mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin als übertrieben abgetan. „Wir sollten weniger Zeit damit verbringen, uns wegen Putin Sorgen zu machen und mehr Zeit damit, uns wegen Vergewaltiger-Banden von Migranten, Drogenbaronen, Mördern und Menschen aus psychiatrischen Einrichtungen zu sorgen, die in unser Land kommen – damit wir nicht wie Europa enden!“, schrieb er in der Nacht zum Montag (Ortszeit) in seinem Onlinedienst „Truth Social“.

Trump hat seit seinem Amtsantritt im Januar eine Kehrtwende in der Russland-Politik der USA vollzogen. Dies rief in Europa und in der oppositionellen Demokratischen Partei in den USA große Besorgnis hervor.

Eklat im Weißen Haus zwischen Selenskyj und Trump: Europa ist entsetzt

Am Freitag kam es im Weißen Haus beim Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zum Eklat: Trump und sein Vizepräsident JD Vance warfen Selenskyj im Oval Office fehlende Dankbarkeit für die US-Militärhilfe und Respektlosigkeit vor. Trump drohte zugleich mit dem Ende der US-Unterstützung, sollte Selenskyj nicht einem „Deal“ mit Russland zustimmen.

Der US-Senator Chris Murphy von der Demokratischen Partei sagte, das Weiße Haus sei „zu einem Arm des Kreml“ geworden. Trumps Republikaner stehen hingegen weitgehend hinter dem Rechtspopulisten. Führende Politiker der Partei schlugen vor, dass Selenskyj zurücktritt, um ein Friedensabkommen mit Russland zu ermöglichen.

Nach dem Ukraine-Gipfeltreffen in London zeigte sich Selenskyj allerdings unbeirrt und wies die Rücktrittsforderungen aus Washington zurück: „Angesichts dessen, was passiert und angesichts der Unterstützung wird es nicht so einfach sein, mich zu ersetzen“, sagte Selenskyj am Sonntagabend nach dem Gipfeltreffen mit europäischen Verbündeten in London.

US-Präsident Donald Trump
US-Präsident Donald Trump warf kürzlich den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aus dem Weißen Haus. © MediaPunch/Imago

Selenskyj weist Rücktrittsforderungen zurück

„Wir brauchen einen Anführer, der mit uns und schließlich mit den Russen verhandeln und diesen Krieg beenden kann“, sagte Trumps Sicherheitsberaters Mike Waltz am Sonntag dem Sender CNN. „Und wenn sich herausstellt, dass Präsident Selenskyjs persönliche oder politische Motive von der Beendigung der Kämpfe in diesem Land abweichen, dann denke ich, haben wir ein echtes Problem.“

Der republikanische Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus, Mike Johnson, sagte dem Sender NBC: „Entweder kommt er zur Besinnung und kehrt dankbar an den Verhandlungstisch zurück oder jemand anderes muss das Land führen und das tun.“ (sischr/afp)

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