Melania Trump sorgt sofort nach US-Wahl für ersten harten Etikett-Bruch – und lässt Donald im Regen stehen

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Melania Trump, damalige First Lady der USA, nimmt an einer Kundgebung zur Unterstützung von US-Präsident Trump in The Barn at Stoneybrooke teil. © Michael Brochstein/dpa

Melania Trump ist nach der US-Wahl zurück als First Lady. Doch gleich zu Beginn lässt sie Donald allein und bricht mit einer Tradition. Setzt sie damit ein Zeichen?

Washington – Donald Trump ist schon bald zurück im Weißen Haus. Nach der US-Wahl zieht der Unternehmer für die Republikaner zurück ins Oval Office. Das heißt auch: Donalds Frau Melania ist zurück als First Lady. Doch gleich zum Start lässt Melania ihren Donald offenbar allein und schwänzt einen Termin mit großer US-Tradition. Es könnte ein Fingerzeig der neuen First Lady sein.

Es geht um den Antrittsbesuch von Donald Trump im Weißen Haus. Bei diesem trifft er den aktuellen Amtsinhaber Joe Biden im ruhmreichen Oval Office. Seit den 50er Jahren ist es Tradition, dass die amtierende First Lady parallel ihre Nachfolgerin zum Tee empfängt. In diesem Fall würde Jill Biden also Melania Trump empfangen. Die Einladung soll Jill Biden Melania in der vergangenen Woche übermittelt haben. Eine symbolische Geste, um dem Land und der Welt zu zeigen, dass ein friedlicher, demokratischer Machtwechsel vollzogen wird. Donald hatte Joe Biden den Antrittsbesuch im Jahr 2020 verweigert. Biden tut es ihm nicht gleich. Allerdings wird wohl nichts aus dem Treffen der First Ladys, wie CNN aktuell berichtet.

Sorgt Melania Trump für ersten Eklat nach US-Wahl und setzt auch für Donald ein Zeichen?

Demnach wird Melania nicht gemeinsam mit ihrem Mann Donald ins Weiße Haus kommen. Vertraute der designierten neuen First Lady sagten dem US-Magazin, dass Melania einen anderen Termin im Zusammenhang mit ihren kürzlich erschienenen Memoiren wahrnehmen werde. Dieser habe schon länger festgestanden, als der Wahlsieg ihres Mannes. Allerdings soll die Entscheidung laut CNN noch nicht ganz endgültig sein. Der britischen Daily Mail sagte ein Insider dagegen, dass Melania sicher nicht zu dem Treffen gehen werde.

Ein Fernbleiben von dem Event würde ins Bild passen.

Melania Trump bricht mit alten Traditionen im Weißen Haus: Donald Trump geht allein zu traditionsreichem Besuch

Melania Trump war schon in ihrer ersten „Amtszeit“ als ungewählte First Lady bekannt dafür, mit alten Traditionen zu brechen. Zudem scheint die 54-Jährige nicht unbedingt glücklich über Donald Trumps Wiederwahl und ihre damit verbundene neue, alte Position zu sein. Während des Wahlkampfs gab es sogar Gerüchte, dass Melania auf einen Harris-Sieg gehofft habe. Aus dem Wahlkampf ihres Mannes hatte sie sich weitgehend herausgehalten – und vielen ist noch in Erinnerung, wie die gebürtige Slowenin in der ersten Amtszeit von Donald Trump im Weißen Haus mit ihrer Rolle fremdelte.

Es entstand schnell der Eindruck, dass ihr die neue Rolle nicht auf den Leib geschnitten war. So sorgte Melania für Befremden, als sie sich ein halbes Jahr Zeit ließ, bevor sie ins Weiße Haus einzog – und in dieser Zeit ihrer Stieftochter Ivanka die Rolle der First Lady überließ. Nun bleibt sie einem traditionsreichen Treffen fern und lässt ihren Mann bei seinem Antrittsbesuch als Präsident allein ins Weiße Haus fahren. Eine symbolträchtige Absage – und womöglich ein Zeichen an das Land und ihren Mann, dass die neue First Lady weiter ihren eigenen Kopf haben wird und sich nicht von Konventionen zu etwas zwingen lassen wird.

Melania Trump, die eigenwillige First Lady – wird sie für Donald Trump zum Problem?

Melania Trump interpretierte die Rolle als First Lady eigenwillig, setzte aber auch politische Akzente. So stellte sie sich gegen die brutale „Nulltoleranzpolitik“ an der Grenze, die dazu führte, dass Migranten von der US-Grenzpolizei ihre Kinder entrissen wurden. Kurz nach Melanias Protest beendete ihr Mann diese Praxis per Dekret.

Im aktuellen Wahlkampf machte Melania letztlich mehr Werbung für ihr Buch als für ihren Mann. Sie sei „oft Gegenstand öffentlicher Kritik und von Falschdarstellungen“ gewesen und wolle daher „die Fakten klären“, sagte sie. Viele neue Fakten gibt es in dem Buch mit dem Titel „Melania“ aber nicht. Bemerkenswert ist allerdings ihr entschiedenes Eintreten für das Recht auf Abtreibung – das durch Mitwirkung ihres Mannes in den USA massiv beschnitten wurde.

Auf die zahlreichen Affären und Skandale, welche die erste Amtszeit Trumps prägten, geht die 54-Jährige nicht ein. Auch nicht auf die gegen ihn erhobenen Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs oder die Schweigegeldzahlung an die Pornodarstellerin Stormy Daniels, die nach eigenen Angaben kurz nach der Geburt von Barron eine Affäre mit Trump hatte.

Melania Trump nach US-Wahl an Donalds Seite – zunächst

In der Wahlnacht stand Melania aber mit ihrem Mann auf der Bühne, um dessen Sieg zu feiern. In seiner Siegesrede in West Palm Beach würdigte Trump in der Wahlnacht den Erfolg seiner „schönen Frau“: Ganz Geschäftsmann lobte er vor seinen Anhängern, dass die Autobiografie seiner Frau an der Spitze der Bestsellerliste stehe. Und dann bekam sie auch noch einen Kuss auf die Wange. Melania hatte für den Auftritt ein seriöses, graues Kostüm gewählt. Als Ex-Model gehörte sie bereits zu Trumps erster Amtszeit sicherlich zu den am besten gekleideten First Ladys aller Zeiten. Sie sorgte aber auch für Provokationen, beispielsweise mit einer Jacke mit der Aufschrift: „I really don‘t care“ (Es ist mir wirklich egal), was als Replik auf Kritik der Medien gemeint war.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat und ehemalige Präsident Donald Trump, zusammen mit Melania Trump und Barron Trump (hinten), spricht am Mittwoch, 6. November 2024, auf einer Wahlparty in West Palm Beach, Florida.
Der republikanische Präsidentschaftskandidat und ehemalige Präsident Donald Trump, zusammen mit Melania Trump und Barron Trump (hinten), spricht am Mittwoch, 6. November 2024, auf einer Wahlparty in West Palm Beach, Florida. © Alex Brandon/dpa

Kurz vorher hatte die 54-Jährige aber doch noch ein bisschen Wahlwerbung für ihren Ehemann gemacht. Im Online-Dienst X veröffentlichtes sie ein Foto, wie der gemeinsame Sohn, der 18-jährige Barron, bei der Wahl seine Stimme abgab. „Er hat das erste Mal gewählt – für seinen Dad!“, schrieb sie dazu.

Nach dem fehlgeschlagenen Attentat auf ihren Mann am 13. Juli hatte die sonst so kühl wirkende 54-Jährige eine Art Liebeserklärung an den republikanischen Kandidaten veröffentlicht. Der Attentäter habe ihren Mann, „seine Leidenschaft, sein Lachen, seinen Einfallsreichtum“, auslöschen wollen, schrieb Melania auf X. Zugleich sprach sie von „Donald, dem großzügigen und fürsorglichen Mann, mit dem ich die besten und die schlimmsten Zeiten durchgestanden habe“. (rist/afp)

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