„Werde in meinem verdammten Haus sterben“: Panik bei Trumps Widersachern – Kritiker fürchten Rache

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Donald Trump hat die US-Wahl gewonnen. Nun wird seine Rache gegen Widersacher befürchtet. (Archivbild) © Evan Vucci/AP/dpa

Donald Trump triumphiert bei der US-Wahl. Jetzt zittern seine Gegner. Der 78-Jährige könnte seine letzte Amtszeit für politische Rache nutzen.

Washington – In der US-Politik herrscht Unruhe nach dem Wahlsieg von Donald Trump bei der US-Wahl 2024. Der Republikaner sprach von einem „goldenen Zeitalter“, noch bevor das offizielle Wahlergebnis bekannt war, und arbeitet bereits an der Bildung seiner neuen Regierung, während seine Gegner von Ängsten geplagt werden.

Die Befürchtung, dass Trump als zukünftiger US-Präsident Vergeltung an seinen politischen Gegnern üben könnte, wird durch das Wahlergebnis verstärkt. Im Wahlkampf gab es immer wieder Äußerungen, die auf solche Absichten hindeuteten. Trump hat zwar nie direkt Gewalt angedroht, aber seine Andeutungen lösen bei den Betroffenen neue Sorgen aus.

Trump will nach US-Wahl Rache: Politische Gegner in Sorge

Im Fokus der Rache von Trump nach der US-Wahl stehen seine politischen Gegner. Der monatelange Wahlkampf zwischen Donald Trump und Kamala Harris, und zuvor Joe Biden, erreichte vergangene Woche seinen Höhepunkt: Bei der US-Wahl konnte der 78-jährige Republikaner die Abstimmung klar für sich entscheiden. Er hat bereits in den Monaten zuvor bedeutende Änderungen für die USA angekündigt und Teile seines Wahlkampfes darauf verwendet, auf die – aus seiner Sicht – Unrechtmäßigkeiten seiner Prozesse hinzuweisen. Trump fühlte sich von den Strafverfolgungsbehörden ungerecht behandelt und versprach Reformen.

Während des Wahlkampfs zur US-Wahl äußerte Trump verschiedene Vorstellungen darüber, wie er mit seinen Gegnern umgehen würde, sollte er erneut US-Präsident werden. Gleichzeitig drohte er dem amtierenden US-Präsidenten direkt und kündigte die Verfolgung von Joe Biden und seiner gesamten „Biden-Verbrecherfamilie“ an. Kurz darauf relativierte der Republikaner seine Aussagen und erklärte: „Meine Rache wird der Erfolg sein.“ In einem Interview mit Fox News schloss Trump aber den Einsatz von Waffengewalt gegen politische Gegner aus.

Trump dreht nach US-Wahl auf: Art der Rache an Widersachern noch ungewiss

Ob Donald Trump sich an seine früheren Aussagen nach der US-Wahl halten wird, bleibt unklar. Laut NBC News könnte Trump während seiner Amtszeit hart gegen seine Feinde vorgehen. Denn: Der 78-Jährige hat nur noch eine Amtszeit und kann sich danach keiner Wiederwahl stellen. Die öffentliche Meinung könnte daher für den Republikaner keine Rolle spielen. Obwohl Trump zeitweise beteuerte, er würde nicht versuchen, das ihm angeblich zugefügte Unrecht zu rächen, sind einige seiner Kritiker nicht davon überzeugt, dass er es ernst meint. Trump überrascht derweil auch mit den ersten Personalien für sein Kabinett.

Wie Trumps Rache an seinen vermeintlichen Gegnern aussehen könnte, ist ungewiss. Es ist jedoch bereits klar, dass er die Verwaltungsstruktur des Landes deutlich verändern will. Auch sogenannte Säuberungsaktionen sind möglich. Im Fokus stehen dabei angeblich linke Beamte. Besonders Beamte der Migrationsbehörden rücken dabei in den Mittelpunkt, wie die Neue Zürcher Zeitung berichtet. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass Informationen aus den Behörden während Trumps erster Amtszeit schnell an die Medien weitergegeben wurden.

Rache nach US-Wahl: Trump will USA zunächst zu „erfolgreichsten Land der Welt“ machen

Trump hat in Interviews teilweise angedeutet, wie seine Rache nach dem Sieg bei der US-Wahl aussehen könnte. „Feinde im Inneren“ sollen im Fokus stehen. Darunter fallen unter anderem abtrünnige Vertraute, Staatsanwälte und weitere Gegner. Diese will Trump notfalls auch mit Soldaten bekämpfen. Doch zunächst stellt Trump andere Themen in den Mittelpunkt. Gegenüber Fox News sagte er kurz vor der Wahl, dass er die USA wieder zum „erfolgreichsten Land der Welt“ machen will. „Das ist es, was ich erreichen möchte“, so der Republikaner.

Besonders unter den ehemaligen Vertrauten Trumps, die vor vier Jahren mit ihrem ehemaligen Chef brachen und sich öffentlich gegen ihn aussprachen, herrscht derzeit Angst. NBC News zitiert mehrere Mitarbeiter, die aus Angst anonym bleiben wollten. Einige von ihnen wollen zwar in den USA bleiben, andere suchen jedoch bereits rechtlichen Rat, um ihre Ausreise vorzubereiten. „Es ist unwirklich“, sagte eine Person. „Es ist unwirklich, dass wir in diesem Land in der heutigen Zeit solche Gedanken und Sorgen haben.“

Trump-Gegner in Sorge: Ich werde hier in meinem verdammten Haus sterben“

Die potenzielle Gefahr von Rache an Trumps Gegnern geht nicht nur vom designierten US-Präsidenten aus. Auch seine Anhänger werden zunehmend gegen die Feinde aktiv und posten auf X Gefängnis-Drohungen. Wie weit die Rache-Fantasien der MAGA-Anhänger noch gehen werden, ist ungewiss. Ebenso, wie sich Donald Trump in den kommenden Monaten verhalten wird.

Die aktuelle Dramatik in den USA zeigt das Beispiel von Michael Fanone. Der ehemalige Polizist, der beim Sturm auf das Capitol dabei war und in der Folge zum Trump-Kritiker wurde, soll sich derzeit in einem Haus in den Bergen Virginias versteckt halten, aus Angst vor der Rache von Trumps Anhängern. „Ich werde hier in meinem verdammten Haus sterben“, sagte er der Washington Post. „Ich werde nicht vor irgendeinem Militärtribunal landen.“ (fbu)

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